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Alan Morgan war an diesem Morgen sehr früh aufgestanden. Es war seine erste Nacht in seinem Wohnheim in der Academy gewesen und wenn er ehrlich war, hatte er ziemlich schlecht geschlafen. Hauptsächlich wegen der Aufregung, die er verspürte, doch das sein Zimmergenosse schnarchte wie ein Walross, hatte auch seinen wesentlichen Teil dazu beigetragen. Nachdem er aufgestanden war, hatte er rasch geduscht, sich seine neue Kadettenuniform, die ihm, wie er fand, wirklich gut stand, angezogen, eine Tasse Kaffee repliziert und sich auf dem Weg zum Academygebäude gemacht, in dem sich der Hörsaal befand. Er war viel zu nervös um irgendetwas zu essen. Der Kies knirschte unter seinen Stiefeln, während er den Weg entlang ging auf das Gebäude zu, indem sich die Hörsäle befanden. Glücklicherweise hatte er sich am vergangenen Tag bereits danach erkundigt. Er trank gerade einen weiteren Schluck von seinem Kaffee, als er die Stufen zur Eingangstür hinaufstieg und das Haus betrat.
Morgan öffnete die Tür, und stellte fest, dass noch niemand da war. 'Natürlich nicht, du Holzkopf', dachte er und schüttelte den Kopf. 'Es ist ja auch noch viel zu früh.' "Sei still." Er hasste es, wenn seine klingonische Seite das denken übernahm. Er war wirklich froh, dass er nur zur Hälfte Klingone war. Der Mensch in ihm war ihm viel lieber. Wieder trank er einen Schluck, er wollte den Kaffee möglichst aus haben, bevor er kalt wurde, und suchte sich dann einen guten Platz etwa in der Mitte des Saals. Von dort aus konnte er alles gut überblicken. Also nahm er Platz und wartete.
Meine güte, war er müde. Seine Augen waren schwarz unterrändert, obwohl er sich mindestens einen Liter Wasser ins Gesicht gekippt hatte. Als er am nächsten Replikator vorbeikam bestellte er sich einen starken, schwarzen Kaffee. Er schmeckte scheußlich, er hatte Kaffee noch nie gemocht, aber er tat seine Wirkung. Er sah kurz auf sein PADD und machte sich auf den Weg zum Hörsaal.
Es war ein schöner Tag, die Sonne schien, und er freute sich auf den ersten Vortrag und auf Kommunikation mit seien Kameraden. Die letzten Tage hatte er sich abgeschottet, weil er allein sein wollte, aber nun hatte er lust zu reden. Deshalb beschleunigte er seine Schritte.
Mann war das ein Labyrinth, zum Glück hatte er sein PADD. Etwas woran
er sich gerne festhielt, etwas maschinelles, er liebte Maschienen! Als
er den Hörsaal gefunden hatte sahe er eine einsame Person dort
sitzten. Sie hatte helle Haut, aber angedeutete Stirnhöcker.
"Wahrscheinlich ein Halbklingone", dachte er. Er ging zu ihm. Er war
extra früh da, weil er noch ein Wenig reden wollte, vielleicht zu früh
dachte er, denn es war außer ihm und dem Halbklingonen, den er
mitlerweile als Alan Morgan identifiziert hatte, war noch keiner da.
Er ging durch die Sitzreihen auf Morgan zu und fragte
höflich:"Darf ich mich zu ihnen setzen?" Er benutzte absichtlich das
"Sie", weil er es hasste, einfach so vertraulich drauflos zu reden, ja
er hasste es wirklich!
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Morgan erschrak etwas - er hatte noch nicht erwartet angesprochen zu werden
- und verschüttete dabei etwas Kaffee über seine Uniform. Er unterdrückte
ein Fluchen und sah auf und in das Gesicht von Robert Müller. "Natürlich.
Bitte", sagte er und deutete auf den freien Platz neben ihm.
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"Danke", sagte er und setzte sich. Er beschloss ein bisschen Smalltalk
zu betreiben, da es sonst ziemlich langweilig würde. Deshalb sagte
er: "Sind ihre Betten auch so hart? Ach, ich habe mich gar nicht
vorgestellt. Robert Müller mein Name."
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"Alan Morgan", stellte sich der Halbklingone ebenfalls vor und schüttelte
ihm die Hand. "Und um DEINE Frage zu beantworten: Ja, mein Bett ist auch
ziemlich hart. Aber mich persönlich stört das nicht unbedingt."
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Gut, dann das "Du", auch gut, er hatte nichts dagegen, aber ohne es
ausdrücklich angeboten zu bekommen, sagte er es nicht. "Mich stört das
schon! Ich hab die halbe Nacht nicht geschlafen, und durch den Kaffee,
den man hiergeboten kriegt kannst du durchschaun, selbst wenn es ein
Liter ist. Aber jetzt bin ich wach. Welche Sportkurse willst du
besuchen?." Der junge Halbklingone war ihm sympathisch, er glaubte,
dass sie gut miteinander auskommen würden.
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Morgan überlegte einen Augenblick lang. Darüber hatte er sich eigentlich
noch gar keine Gedanken gemacht. "Ich denke, ich werde wohl einen
Basketballkurs, sollte es den geben, belegen und wohl einen Hoverball-Kurs.
Aber da bin ich mir noch nicht ganz so sicher." Er zögerte kurz. "Und du?"
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Er musste ein bisschen überlegen, wusste aber eigentlich sofort, was
er sagen würde. "Ich nehme auf alle Fälle Fechten, is schon lange mein
Lieblingssport, und Hoverball klingt auch nicht schlecht. Vielleicht
nehme ich noch die Waffenübungen, ich möchte mich in Form halten.
Nicht das ich brutal veranlagt wäre, aber ich fühle mich einfach
besser mit eine Waffe in der Hand, mit der ich umgehen kann."
Dann musste er gähnen, und zwar heftig. Er beugte sich zur Seite, fand
ein Wort der Entschuldigung, als er sich wieder aufrichtete und sah
Alan an.
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"Waffen fasse ich so oder so ungern an", meinte Morgan und zuckte kurz mit
den Schultern. "Da beschäftige ich mich lieber mit der Technik. In die
Richtung werde ich wohl auch meine Laufbahn lenken. Ich möchte später einmal
den Posten eines OPS-Offiziers übernehmen können."
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"Meine Laufbahn wird auf alle Fälle in Richtung Technik gehen. Ich
komme mit Maschinen besser aus als mit Menschen. Auf dem Schiff, auf
dem ich geboren wurde, fand man mich meistens mit einem Plaser, oder
Mangetschrauber in der Hand. Trotzdem, mir geben Waffen eine gewisse
Sicherheit, sie sind zuverlässiger als manch ein Mensch."
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Morgan nickte zustimmend. "Da magst du Recht haben, aber ich greife wirklich
nur zu einem Phaser wenn es unbedingt nötig ist", sagte er und trank wieder
einmal von seinem inzwischen etwas abgekühlten Kaffee. "Ich hoffe ja, das
ich auf ein Schiff versetzt werde später."
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Er kippte sich den restlichen Kaffee ein, er war kalt und schmeckte
noch scheußlicher. Dann stand er auf und sagte: "Ich geh mal die Tasse
wegbringen, bin gleich wieder da."
Er warf die Tasse in den dafür vorgesehenen Behälter und ging zum nächsten Replikator: "Schokolade, Kakaoanteil 76 %". Er wartete bis die Schokolade fertig materialisiert war und machte sich dann auf den Weg zurück in den Hörsaal.
"Da bin ich wieder. Ich möchte auch auf ein Schiff kommen, ansonsten
würde sich das ganze ja kaum lohnen. Ich wage aber auch auf eine
Rekrutierung des Geheimdienstes zu hoffen."
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"Da wagst du aber wirklich sehr viel zu hoffen", erwiderte Morgan und musste
unwillkürlich Lächeln. Er hatte schon vom Geheimdienst der Sternenflotte
gehört - für ihn wäre das nichts. Wenn er schon der Sternenflotte diente,
wollte er auch den Weltraum erforschen und fremde Kulturen sehen und nicht
irgendwelche Verbrecher jagen, oder andere Rassen ausspionieren. "Ich bin
einfach zufrieden, wenn ich diese vier Jahre mit guten Noten abschließe und
anschließend als Fähnrich, wie gesagt, auf ein Schiff versetzt werde. Das
würde meinen Vater mit Sicherheit auch Stolz machen."
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"Ja das tue ich, ich habe meine Eltern durch Leute verloren, die der
Geheimdienst sucht. Ich habe niemanden mehr auf den ich stolz sein
kann, ich bin einfach nur eins, verbittert! Ich bin bei der
Sternenflotte, weil mich der Weltraum fasziniert, aber auch, weil ich
darauf hoffe, einmal denen gegenübertreten zu können, die meine Eltern
getötet haben.", er musste schlucken, "Jetzt weißt du so ziemlich das
meiste von dem, was ich mich die letzten Jahre zu verheimlichen bemüht
habe. Und jetzt weißt du auch, warum ich lieber einen Phaser als einen
Trikorder in den Hand habe."
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Morgan blickte bekümmert drein. Er wusste selbst wie traurig es war, ein
Familienmitglied zu verlieren. Es war noch gar nicht solange her, das...
"Als ich elf war", sagte er, "wurde meine Mutter bei dem Angriff mehrerer
Piraten auf unser Schiff getötet. Sie fehlt mir sehr, aber ich habe... Ich
habe nie so etwas wie Rache verspürt. Sicher wünsche ich mir, das diese
Leute bezahlen für das, was sie getan haben, aber ich denke Rache ist ein
irrationales, menschliches Gefühl, das einen nur ablenkt und noch mehr Ärger
verursacht." Er blickte Müller an. "Ich kann deine Gefühle sehr gut
verstehen, aber nur weil jemand meine Mutter getötet hat, würde ich nicht
direkt zur Waffe greifen. Wenn ich schon in die Sternenflotte muss, dann
werde ich auch das machen, was mir Spaß macht. Und das ist die Technik."
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"Auch ich mit der Technik verhairatet", er lächelt, "aber dein
neutrales Bewusstsein teile ich nicht."
Schweren Herzens trat Jack von der Transporterplattform und somit in den
Alltag der Akademie. Jedenfalls kam es ihm so vor. Er war hin und her
gerissen zwischen der Vorfreude auf die Akademie und seine neue Ausbildung
und dem Bedauern jetzt nicht mehr jeden Tag so gestalten zu können wie er es
wollte.
Aus diesem Grund hatte er auch, was wohl nicht gerade üblich war, die letzte
Nacht vor dem Ausbildungsbeginn noch bei einer Freundin auf Hawaii
verbracht. Er war extra früh aufgestanden um noch etwas surfen zu gehen und
die ersten Sonnenstrahlen am Kliff zu genießen. Es war wohl umständlich und
anstrengend, aber er fand es richtig und stand deshalb gerne früh auf.
Er erkundigte sich bei dem Transporteroffizier nach dem Weg zur Akademie und
machte sich dann eilig auf den Weg. Schließlich wollte er nicht zu spät
kommen.
Jack hatte seine Sachen schon vor einigen Tagen ins Wohnheim schicken lassen
um sie heute nicht noch extra dorthin bringen zu müssen und so konnte er
sich ohne Umweg sofort auf zu seinem ersten Seminar machen.
Als er die Eingangshalle des Gebäudes betrat war er beeindruckt. Er war
bisher nur einmal, zur Aufnahmeprüfung, hier gewesen und auch damals war sie
ihm schon sehr imposant vorgekommen. Heute Morgen jedoch war sie gefüllt von
dutzenden geschäftigen Offizieren und Kadetten die in die verschiedenen
Gänge eilten und sich in die Aufzüge drängten.
Jack warf kurz einen Blick auf sein Padd, in dem er den Lageplan des
Hörsaals zu dem er musste gespeichert hatte, und ging schließlich zu einem
der Turbolifte um in den 1. Stock zu gelangen.
Jack trat durch die große Tür des Hörsaals und blieb kurz zur Orientierung
stehen. Er wußte nicht wieviele Kadetten sich hier einfinden sollten, aber
es sah so aus als wären so gut wie alle bereits anwesend. Die Stimmung war
sehr ruhig und ein leichter Hauch von Anspannung lag in der Luft, was er
jedoch für verständlich hielt. Mit einem inneren Achselzucken begab er sich
auf einen der noch freien Plätze und wartete bis sein erster Tag auf der
Akadmie wirklich begann.
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Der Kadett, der gerade den Raum betreten hatte, war Morgan sofort ins Auge
gefallen. Er wusste nicht wieso, oder was dieser Kerl an sich hatte, das er
auf ihn so auffallend wirkte. Vielleicht war es eben sein rein menschliches
Wesen, das er gerne haben wollte und das ihm gleichzeitig noch sympathisch
vorkam. Als er nur eine Reihe vor ihm Platz nahm und sich neugierig umsah,
beugte er sich vor und versuchte einen Ersten Kontakt. "Ganz schön voll,
was?", fragte er. "Ich war der Erste hier und es hat mich ganz schön
erschreckt, als es plötzlich immer voller wurde. Das hat mir klar gemacht,
das es langsam ernst wird." Er lächelte und streckte ihm eine Hand entgegen.
"Ich bin Alan Morgan."
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"Jack Demian," antwortete Jack und gab Morgan mit einem Lächeln die Hand
"sehr erfreut. Ja es scheint bald los zu gehen. Ich bin schon sehr gespannt
wie das ganze hier wird und vor allem wie die anderen so sind. Hast du schon
irgendjemand anderen von unseren Kollegen kennen gelernt?"
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Morgan ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und nickte gleichzeitig.
"Ja, aber noch nicht sehr viele. Ich...uh. Ich beobachte lieber erstmal
alles." Er lächelte. "Und du?", fragte er.
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"Nein noch nicht. Ich kenn noch nicht einmal meinen Zimmergenossen im
Wohnheim."
Jack sah durch das großen Fenster des Saals hinaus auf die Bucht von San
Francisco. Das Wetter heute war großartig, eigentlich zu schön um hier
drinnen herum zu sitzen und alles was Jack im Moment wollte war den Tag im
Wasser zu verbringen. Er seufzte und wandte sich Morgan wieder zu: "Ich
wollte die letzte Nacht nicht in San Francisco verbringen, ich mag die Stadt
nicht besonders. Also hab ich die letzten Tage bei ner Freundin in meiner
Heimatstadt auf Hawaii. Wo kommst du ursprünglich her?"
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Morgan zuckte mit den Schultern. "Eigentlich habe ich keinen festen
Heimatplaneten", sagte er, ohne eine Spur von Traurigkeit. "Ich wurde auf
einem Frachter der Föderation geboren und habe dort bisher mein ganzes
Leben verbracht. Ich hätte auch den Rest meiner Zeit dort leben und
arbeiten können, aber mein Vater hatte den Wunsch, das ich die
Sternenflottenakademie besuche. Ich habe mich seinem Wunsch gebeugt." Sein
Blick reichte einen Moment lang in die Ferne, als er an seinen Vater und
seinen Frachter dachte. Er hatte gehofft eines Tages das Kommando über
diesen Frachter zu übernehmen. 'Doch es kommt immer alles anders als man
denkt, nicht wahr', dachte er und sah Demian an.
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"Wenn ich fragen darf, warum wollte dein Vater, dass du zur Sternenflotte
gehst?" fragte Jack seinen Kollegen etwas leiser als zuvor. Er war
neugierig, da er soetwas nie am eigenen Leibe erfahren hatte. Seine Eltern
hatten nie Einfluß auf seine Entscheidungen genommen.
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Morgan zuckte mit den Schultern. "Er wollte, dass ich etwas besseres werde
als er, etwas vom Weltall sehe", sagte er. "Als Crewmitglied auf einem
Frachter sieht man nicht sehr viel davon." Er sah Demian an. "Weshalb hast
du dich dazu entschieden der Sternenflotte beizutreten."
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"Es kommt mir billiger!" scherzte Jack "Ich habe die letzten Jahre damit
verbracht privat durch sämtliche Quadranten zu gondeln und vor einiger hat
sich jedoch mein Geldvorrat zu Ende geneigt und auch meine Motivation mich
mit kleineren Jobs über Wasser zu halten und immer neue Möglichkeiten zu
finden weiter zu kommen war nicht mehr besonders groß, deshalb habe ich
irgendwann erkannt, dass es wohl doch das beste wäre mich der Sternenflotte
anzuschließen."
Er legte eine kurze Pause ein und dachte nach: "Ich hätte früher nie
gedacht, dass ich diesen Schritt wirklich wagen würde. Die ganze
Sternenflotte war mir immer zu... ich weiß nicht. Konservativ ist vielleicht
das falsche Wort, aber es trifft es wohl am ehesten. Vielleicht ist es immer
noch so. Es wird sich mit der Zeit rausstellen."
Jack warf einen Blick nach vorne und dachte, dass es langsam anfangen
könnte. Er sehnte sich nach einer Tasse schwarzem Kaffee und dass hier
anscheinend jeder eine solche in der Hand hielt war nicht sehr förderlich.
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Morgan musterte Demian. Wenn ihm die Sternenflotte zu konservativ war, warum
war er dann erst hier? Es hat ihn doch sicher keiner gezwungen der Akademie
beizutreten. Gut, er selbst war auch nicht unbedingt freiwillig hier, aber
er hatte die Sternenflotte immer als nützliche und interessante Einrichtung
gesehen. Er seufzte und trank wieder von seinem Kaffee. "Dann wünsche ich
dir, das du Spaß an deiner Arbeit haben wirst", sagte er.
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Es war mittlerweile spät geworden und ein Mann in Uniform trat durch die Tür
des Hörsaals und machte sich auf zum Rednerpult. Es war Cmdr. Hoffmann. Er
strahlte auf eine sanfte und irgendwie sympatische Art Autorität aus, so
empfand es jedenfalls Demian. Kurzzeitig musterte er den Ausbildner und
wurde durch die lange Pause, die in dem Gespräch zwischen ihm und Morgan
entstanden war, aus seiner Starre gerissen und wandte sich dem Kadetten
wieder zu.
"Oh ja... danke. Das selbe wünsch ich dir auch." sagte Demian jetzt in
Anwesenheit von Hoffman etwas leiser, jedoch lächelnd. Er warf noch einen
kurzen Blick um sich auf die leerstehenden Plätze und frage Morgan
schließlich ob er wüsste wer noch fehle: "Denn ich schätze, dass der
Commander darüber nicht sehr erfreut sein wird."
Ben lief eiligen Schrittes durch die Gänge des Academygebäudes auf dem
Weg zu seinem Büro.
Es hatte einige Schwierigkeiten bei seiner Rückreise von Grena 6
gegeben. Zunächst traf die USS Juna verspätet von Starbase 421 ein und
dann streikte auch noch der Warpantrieb auf halben Weg zur Erde in der
Mitte von niergendwo. Er hatte schon daran gezweifelt rechzeitig wieder
in San Fransisco zu sein um das neue Team zu übernehmen, aber Lt.
Yanovski, die Chefingenieurin der Juna hatte ganze Arbeit geleistet und
den Warpantrieb in kürzester Zeit wieder zum Laufen gebracht.
Es fehlten ihm nur drei Tage. Drei Tage in denen er eigentlich alle
geregelt habben wollte und noch einmal mit der Familie an den Strand
wollte, aber daraus wurde jetzt nichts mehr. Stattdessen stiefelte er
etwas unausgeschlafen durch die Gänge und eilte zu seinem Büro.
Er hatte einige Anfragen an die Administration der Academy gestellt und
wartete noch auf deren Beantwortung und außerdem brauchte er dringend
einen Kaffe. Zumindest wollte er einen Kaffe in der Hand halten wenn er
nachher vor die Kadetten trat - besser noch währe es natürlich wenn er
den Kaffe gehabt hätte, bevor er den Höhrsaal betreten würde.
"Guten morgen Janice," meinte er kurz als er am Nachbarbüro vorbei ging,
in dem Janice Corrigan wie jeden Morgen hinter ihrem Schreibtisch saß
und beinahe hinter dem Berg an PADDs versank. Es war zugegeben kein
großes Kunstwerk mit 140cm Körpergröße den Eindruck zu erwecken, dass
man hinter den Aktenbergen versank, besonders im sitze, aber Ben hatte
diesen Schreibtisch in all den Monaten nicht ein einziges mal komplett
von Akten geleert gesehen.
Das Prozedere zwischen Janice und ihm war eingespielt. Jeden Morgen die
gleiche Routine: Er grüßte, sie grüßte zurück und beide widmeten sich
ersteinmal ihrer Arbeit, bevor sie dann in der Frühstückspause über
alles mögliche plauschten.
An diesem Morgen war es anders, denn Janice erwiderte seinen
morgentlichen Gruß nicht.
"Computer: Wo befindet sich Lt. Cmdr. Corrigan?", war deswegen auch
seine erste Frage an den Computer, obwohl er eigentlich etwas anderes
vorgehabt hatte. "Lt. Cmdr. Corrigan hat sich für die kommende Woche
Urlaub genommen," war die prompte Antwort des Computers, die Bens Fragen
auch eigentlich komplett befriedigte.
Etwas langsamer als auf den Gängen führten ihn nun seine Schritte zum
Replikator, wo er sich seinen Kaffe bestellte und seine Gedanken ordnete
während sich die Tasse mit ihrem dampfenden Inhalt materialisierte.
"Computer: Erstelle eine komplette Übersich über das neue Beta Team,
nach den Vorgaben in Datei Hoffman-Ausbildungsplan und füge zusätzlich
noch die physiologischen Gutachten der Eingangsuntersuchung hinzu.
Überspiele diese Daten anschließend mit den Antworten der
Academy-Verwaltung auf meine Anfragen von vor zwei Tagen auf ein PADD.
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Nachdem Ben sich vergewisser hatte, das alle gewünschten Daten das PADD
erreicht hatten begann er damit die Antworten der Verwaltung zu
studieren. Man hatte ihm die angeforderten Ausrüstungsgegenstände bereit
stellen lassen und mit den Vorbereitungen begonnen. Wenn alles so
verlief, wie er es geplant hatte müssten die Vorbereitungen
abgeschlossen sein bevor sein Plan gestalt annahm.
Anschließend überflog er die Akten seiner Kadetten zum xten Mal, seitdem
er die erste vorläufige Liste des Beta-Teams erhalten hatte. Besonders
auf den Wechselbalg, der sich den Namen Gusano Lombritz war er gespannt.
Er persönlich konnte nicht verstehen, warum Starfleet einen Gründer,
selbst wenn er anscheinend nichts mit dem Dominion am Hut hatte, zur
Academy zugelassen hatte. Nach all dem was passiert war, konnte er
keinen Grund dafür sehen jetzt schon diese Geste zu machen.
"Es ist sieben Uhr dreiundfünfig, Sie wollten an die
Einführungsveranstaltung erinnert werden," ertönte plötzlich die Stimme
des Computers in seinem kleinen Büro. Verwirrt suchte er die Anzeige des
Chronometers, aber es stimmte - er hatte über das Studium der Akten die
Zeit vergessen.
Außer dem PADD nahm Ben sich nichts mit in den Hörsaal. Es bestand kein
Grund dafür. Der Kaffe war aufgetrunken und alle Informationen die er
brauchte waren größtenteils ohnehin bereits in seinem Gedächtnis. Er
ließ sich Zeit auf dem Weg zum Hörsaal, da er vermeiden wollte lange mit
den Kadetten im Hörsaal auf Nachzügler zu warten. Außerdem würde so die
Ungedult und die Spannung in den Kadetten noch etwas mehr steigen, und
ein bisschen Folterung dieser Art hatte noch keinem Kadetten geschadet.
Um drei Minuten vor acht betrat Ben den Hörsaal durch einen
Seiteneingang direkt vorne am Pult, wohin ihn seine Schritte auch direkt
führten. Er schien die anwesenden Kadetten nicht zu beachten. Erst
nachdem er das Pult erreicht hatte und sein PADD pinibel auf der
Ablagefläche zentriert hatte sah er in die Runde. So wie es aussah hatte
es bis her nur die Hälfte der Kadetten geschafft den Weg in den Hörsaal
zu finden, Lombritz und Hoffmann fehlten noch in der Runde - aber sie
hatten ja auch noch ein paar Minuten Zeit.
Samantha Parker hatte ihn mit ein paar kühlen Worten vor dem Eingang zum
Auditorium stehen lassen und war dann weiter geeilt. Shihaal lugte
schüchtern durch die große Flügeltür und sah bereits einige Gestalten in den
ersten Reihen sitzen. Er atmete zweimal tief durch und schlich dann durch
die Tür geradewegs zu einem Sitzplatz ganz am rechten Rand der zweiten
Reihe...
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Mein Gott. Dieses Gebäude ist ja das reinste Labyrinth. Ob das wohl jeder Neuling denkt wenn er hier das erste mal langgeht?, überlegte Callisto grinsend auf dem Weg zum Hörsaal.
So jetzt gehts los. Ich hoffe ich bin nicht die Letzte. *tief luft hol*
na super da dürft ich ja jetzt die Letzte sein. Sieht aus als wären alle schon da. Dann setz ich mich mal auf den freien Platz in der ersten reihe. `Wir sind ja nen bunter haufen. Hawaianer, Klingone, Betazoiden, einen Wechselbalg so wie einen Deutschen, das wird bestimmt lustig.`
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Mit einem Zischen öffnete sich die Tür und ein gut aussehender Schwarzer
betrat den Raum. Er schien leicht außer Atem zu sein.
"Tut mir leid, aber ich musste noch die 2 Kilometer von der Shuttlerampe
herlaufen..."
In Windeseile morphte Gusano über den Boden zu seinem Sitz und nahm sofort
wieder seine ursprüngliche Gestalt an. Mit einem Lächeln im Gesicht blickte
er sich im Saal um und besonders gefiel ihm die junge Frau die nur kurz vor
ihm den Raum betreten hatte. Er hatte sie vorher schon im Gang bemerkt als
sie noch vor ihm durch die Tür gegangen war.