Auswertung Academy 1 vom 14.01. bis 15.02.2008


Zugangsstatistik
Kadetten
Sören (Gideon Gates) 6
Stefanie (Ryan O'Neil) 8
Jan (JC Denton) 9
Sascha (Ezriel Tox) 0
Juli (Lena Adams) 3
Susanne (Kierva Darta) 14
Offiziere & NPCs
Andrea (Cmdr. Walpurga Tatzreiter-Krom) 8
Martin (Lt. Cmdr. Cäsar Vertigo) 3
Gesamt 51   

--- Akademiegelände - Quartier Gideon Gates 15:45 Uhr am Vortag

Das Gespräch mit Commander Forrester war überraschend kurz gewesen. Ein paar einführende Worte, kein Wort von seiner Jugendstrafe. Man hatte ihm auch ein Zimmer zugeteilt. Er würde sich sein Zimmer mit einem weiteren Kadetten teilen müssen - allerdings wußte er bislang nicht, wer dieser Kadett sein würde. Er verstaute kurz seine Tasche und mußte feststellen, dass bereits Uniformen im Kleiderschrank für Ihn bereitgelegt worden waren. Gideon beschloss den Rest des Tages etwas über den Campus zu bummeln.

--- Akademiegelände- Campus gegen 16:00 Uhr am Vortag

Tagsüber waren hier und dort Kadetten zu sehen, die wohl gerade Freistunden hatten und sich Richtung Kantine oder den diversen Lehrgebäuden bewegten. Im Gegensatz zu Baltimore, wirkte das Akademiegelände sehr weitläufig und die Gebäude höchst modern, wenn auch ein Stück weit steril. Was Gideon allerdings sehr gut gefiel waren die ausgedehnten und sehr schön gepflegten Rasen und Parkanlagen. Hin und wieder liefen ihm Kadetten über den Weg, deren Äußeres beileibe nicht einer ihm bekannten Rasse zuordnen konnte. Auf Ihre Art war die Akademie die Föderation im Kleinen. Vertreter aller in der Föderation befindlichen Rassen ließen sich hier finden. Schließlich erreichte Gideon einen Sportplatz und schaute einigen Kadetten, die sich in Leichtathletik übten, beim Hürdenlauf zu. Gideon selbst war kein Freund von Leichtathletik. Er hoffte, dass er seinen sportlichen Schwerpunkt in der Akademie selber wählen konnte, hatte aber bereits einige Schauergeschichten hinsichtlich des Schliffs auf der Akademie gehört. Gerade wandte er seinen Blick von dem Sportplatz ab um seinen Weg fortzusetzen, als er plötzlich mit jemanden zusammenstieß . Die Wucht des Zusammenpralls lies ihn das Gleichgewicht verlieren und er landete im Gras. Er rappelte sich auf und musste feststellen, dass er mit einer Kadettin zusammengerasselt war. Sie schien nicht so sanft gelandet zu sein und war von dem Zusammenprall noch geschockt und gab nur ein leises wimmern von sich. Gideon eilte zu ihr hin und entschuldigte sich: "Es tut mir leid, ich hab Dich übersehen". Sein Blick wurde auf das Bein der Kadettin gelenkt, dass bereits im Begriff war ordentlich anzuschwellen. Er half Ihr auf und setze Sie erstmal auf eine Bank. Sie wischte sich Ihre langen braunen Haare aus dem Gesicht. Sie hatte ein paar Schrammen abbekommen und biss die Zähne ordentlich zusammen, sie hatte sichtbar Schmerzen. "Ich hab auch nicht richtig hingeschaut, verdammt dieser Fuß", presste sie hervor und war bereits dabei Ihren Schuh auszuziehen. Gideon griff sanft Ihre Hand und erklärte: "Nein, lass das lieber mal, dann wird die Schwellung noch größer". Sie wirkte etwas irritiert aber beließ es dann auch dabei. Neben der Bank war ein Trinkwasserbrunnen. Gideon, der ein Halstuch trug, machte dieses mit Hilfe des Brunnens nass. Das Wasser war angenehm kühl, ideal also um etwas gegen die Schwellung zu unternehmen. Sanft legte er das Tuch auf Ihren Knöchel. Bei der Berührung zuckte sie kurz zusammen, dann aber bedankte sie sich und ihre Gesichtszüge entspannten sich etwas. Sie musterte ihn kurz und fragte dann: "Du bist neu hier, oder?" Gideon nickte und fügte hin zu: "eigentlich fange ich erst morgen an." Nach einer kurzen Pause stellte er sich dann vor: "mein Name ist übrigens Gideon. Es tut mir schrecklich leid mit Deinem Fuß. Ich hatte nur dem Training zugeschaut und plötzlich fand ich mich auf dem Boden wieder. "Sie pustete sich die Haare aus dem Gesicht und schob sich ein Teil Ihrer Haare hinter das Ohr." Ich heiße Janet, ich dachte jemand hätte meinen Namen gerufen, da hab ich mich umgedreht und AU!", erwiderte sie und legte den Fuß wieder zurück auf die Bank. "Der Knöchel sieht ganz schön mitgenommen aus - ich tippe mal die Bänder haben was abbekommen", erklärte Gideon während er erneut das Halstuch befeuchtete und den Umschlag erneuerte. Dabei war er sehr bemüht sehr vorsichtig zu sein, um ihr nicht weiter weh zu tun. "Bist du Arzt?", fragte Sie etwas ungläubig. "Nicht direkt - aber 10 Jahre Volleyball spielen, sind manchmal ganz lehrreich", antwortete er und zog ein paar Tücher aus seiner Jacke. Bevor sie etwas erwidern konnte sagte er: "Warte mal einen Augenblick" und tupfte ihr sanft das Tuch auf die Schramme an Ihrer Backe. "Wir schaffen dich besser mal auf eine Krankenstation" Er schaute sich etwas fragend um und sie sagte dann etwas belustigt: "Rund 300 m von hier ist ein Sportgebäude, da hat eigentlich immer ein Sanitäter Dienst. Tatsächlich, er konnte bereits hinter einigen Bäumen und Hecken das Dach des Sportgebäudes erkennen. Als er wieder zu Ihr hinüberblickte stellte er fest, dass sie zitterte. "Oh, sorry, Janet" und mit diesen Worten zog er seine Jacke aus und legte sie Janet um die Schultern. Sie wirkte zunächst etwas überrascht aber dann lächelte Sie und bedankte sich. Gideon nickte und erklärte dann: "Am besten stützt Du Dich einfach auf mich und dann humpeln wir mal zu dieser Sporthalle". Kurz nach diesen Worten fiel ihm auch schon ein erster Regentropfen auf den Kopf. Er stand auf und er half Ihr auf die Beine. Sie legten sich gegenseitig die Arme um die Schultern und Gideon stütze Sie bis zur Sporthalle. Auf dem Weg dorthin erfuhr er, dass sie ursprünglich aus England stammte und Sie nun ihr zweites Jahr an der Akademie absolvierte und zwar mit einem wissenschaftlichen Schwerpunkt. Insbesondere die Biochemie hatte es Ihr angetan. Ein paar Minuten später erreichten die Beiden die Sporthalle. Gideon übergab Janet dem Sanitäter vom Dienst und verabschiedete sich von Ihr. Gegen 18 Uhr war er dann wieder zurück in seinem Quartier.

--- Akademiegelände - Quartier Gideon Gates Gegen 18 Uhr am Vortag

Nachdem er sein Quartier betreten hatte meldete sich der Terminal: "Sie haben drei neue Nachrichten" . Gideon begab sich ins Bad, um sich die Hände zu waschen, sein Zimmerpartner war noch immer nicht eingetroffen, und hörte dabei die Nachrichten ab. Eine Nachricht war von der Ausbildungsleitung und machte Ihn darauf aufmerksam, dass sein Lehrprogramm morgen um 10 Uhr beginnen würde. Eine weitere Nachricht war von seinem Bruder Mario, der ihm viel Glück wünschte. Schließlich war doch noch eine Nachricht seinen Eltern. Sie boten ihm an sich heute Abend in San Francisco in der Nähe von Fishermen's Wharf zum Essen zu treffen. Diese Einladung nahm Gideon gerne an, am Vorabend seines endgültigen Eintritts in die Sternenflotte ein Abendessen mit der Familie, wie konnte er da nein sagen. Er benachrichtigte seine Eltern, dass man sich am besten um 20 Uhr treffen würde und dann studierte er kurz die Abfahrtszeiten des City Shuttels. Jede viertel Stunde gelangte man zum Union Square, von dort aus wären es wenige Minuten zu Fuß zu dem Restaurant. Gerade wollte er das Quartier verlassen, als ihn eine weitere Nachricht erreichte. Es war Janet. Sie wollte Gideon sein Halstuch wiedergeben. Gideon beschloss später darauf zu antworten und machte sich auf zu seinen Eltern

--- Akademiegelände - Quartier Gideon Gates 07:45 Uhr am folgenden Tag

"Es ist acht Uhr", meldete der Terminal. Die Jalousie seines Fensters öffnete sich und die ersten Sonnenstrahlen fielen auf Gideons Gesicht. Er drehte sich noch etwas hin und her, und eilte dann aus dem Bett unter die Schalldusche. Nachdem er sich frisch gemacht hatte zog er dann auch zum ersten Mal die Kadettenuniform an. Uniformen machten Leute, dachte sich Gideon als er sich so im Spiegel betrachtete und er grinste. Das Essen gestern mit der Familie war wirklich schön gewesen. Eigentlich hatte Gideon geglaubt seine Eltern würden ihm noch mal Vorträge halten, schließlich war seit dem Verschwinden seines Onkels die Familie Gates alles andere als Mitglieder im Sternenflotten Fan-Club, aber es war ein absolut harmonisches und nettes Familien beisammen sein. Als er gestern um 23 Uhr in die Akademie zurückgekehrt war, hatte er sich mit Janet zum Frühstück verabredet. Zwar verspürte Gideon gar keinen so richtigen Hunger, aber für einen Müsli war ja eigentlich immer Platz.

--- Akademiegelände - Kantine 08:30 Uhr

Janet erwartete Ihn bereits am Kantineneingang und sie hielten noch einen kleinen Plausch beim Frühstück. Janet erklärte ihm dass Kantinenprozedere und teilte ihm mit, dass der Arzt ihren Knöchel wieder hinbekommen hatte. Allerdings sollte sie sich eine Woche schonen. Nebenbei erzählte Sie ihm noch einige Anekdoten aus Ihrem ersten Jahr an der Akademie und er erzählte Ihr etwas von Seiner Zeit in Baltimore. Janet hatte in einigen Tagen einen Test in Grundlagen der organischen Chemie vor der Brust. Gideon, der den Stoff bereits aus dem Studium kannte, bot Ihr an Ihr beim Lernen zu helfen. Daraufhin lud Sie ihn zu Ihrer Lerngruppe ein, die sich in zwei Tagen treffen würde. Kurz vor viertel nach neun verabschiedeten sich die beiden dann voneinander und Gideon steckte sein Halstuch (das gewaschen und gebügelt war) in seine Tasche und machte sich auf in Richtung Hörsaal Alpha.

---Akademiegelände, 09:10

Kierva drückte das frisch mit neuen Dokumenten gefüllte PADD an sich, als sie aus der Bibliothek eilte. Sie war seit 9 Tagen hier, einen späteren Flug hatte es nicht gegeben. Für einen Sekundenbruchteil hatte sie überlegt, sich noch ein paar Tage die Erde anzuschauen, aber sich dann doch entschlossen, die Zeit zu nutzen, sich mit der Akademie und ihren Einrichtungen vertraut zu machen und sich schon in den Lehrstoff einzulesen. Einen kurzen Ausflug hatte sie sich nach San Francisco erlaubt, zusammen mit einer anderen Kadettin, die ebenfalls ein paar Tage zu früh angereist war. Den Rest der Zeit hatte sie auf dem Gelände verbracht, inzwischen kannte sie es wohl fast wie ihre Westentasche, zuletzt hatte sie sich die Liste ihrer zukünftigen Kameraden durchgelesen, damit sie ?wusste, mit wem sie es die nächste Zeit zu tun haben würde.

---Akademiegelände, Garten, 9:15 bis 9:24

Die feiste Commander zählte: " 2 glatt, 2 verkehrt, 2 glatt,...." Ganz leise flüsterte sie vor sich hin und genoss den Sonnenschein, der heute in den Garten fiel. Sie saß unter einem Baum auf einer Bank und ihre Tasche lag geöffnet neben ihr. Daraus lief der Wollfaden hellblauer Wolle, an dem sie herumstrickte. Noch war genügend Zeit und des schönen Wetters wegen hatte Walpurga beschlossen noch etwas hier draußen zu bleiben ehe der neue Kurs begann .
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J.C. war grade auf dem Gelände der Akademie eingetroffen und hatte seine Sachen in sein Zimmer gebracht. Da noch etwas Zeit bis zur offiziellen Begrüßung war, wollte er sich schon mal etwas umsehen und war auf diesem Weg in den schönen Garten der Akademie geraten. Er konnte sich grade noch beherrschen, nicht wie ein Tourist zu glotzen, denn der Anblick war überwältigend. So viel verschiedene Pflanzen von verschiedenen Welten... "Nun, Julius, was meinst Du dazu? Hier kann man es doch aushalten, oder?" Bei diesen Worten blickte er nach unten zu seinen Füßen. Von dort aus blickten ihn zwei bernsteinfarbene Augen aus einen grob dreieckigen Kopf an. Bei diesem Blick hatte J.C. plötzlich ein ungutes Gefühl... "Nein, das wirst Du nicht machen..." Doch er hatte die ersten Worte noch nicht ausgesprochen, als Julius sich auch schon mit einer unglaublichen Geschwindigkeit aus dem Staub machte. Nach einem kräftigen Fluch blieb ihm nichts anderes übrig, als hinter seinem Haustier her zu rennen, damit es nicht zu viel Unglück anstellen würde. Nach einer Weile der Suche hatte er Julius gefunden. Und Julius hatte etwas zum spielen gefunden: Eine Tasche mit Wolle, die neben einer recht perplex schauenden Frau mit den Abzeichen eines Commanders lag. "Oh Julius, was hast Du denn jetzt schon wieder angestellt. Bitte entschuldigen Sie, Commander, aber sie hat einfach einen eigenen Kopf. Was immer ich auch versuche, sie hat einfach eine andere Vorstellung von dem, was sie soll."
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Gideon schlenderte gemütlich zu dem Hörsaalgebäude, als er einen jungen Mann erblickte der hinter seinem Haustier hinterher hechtete. Das Tier war ihm offenbar weggelaufen. Gideon versuchte dem Tier den Weg abzuschneiden, aber es lief schnurstracks in einen der Gärten. Gideon eilte noch dem Kadetten und dem Haustier hinterher. Schließlich fand er sich vor einer Picknickdecke stehend wieder. Das Haustier des Kadetten hatte Gefallen an einem Wollknäuel gefunden und der Kadett war gerade im Begriff die Sache zu erklären. Erst jetzt bemerkte Gideon, dass es sich bei der Dame, die auf der Picknickdecke saß, um einen Commander handelte.
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In einer dreiviertel Stunde würde Kierva am Hörsaal sein müssen, bis dahin wollte sie noch einmal zurück in ihr Quartier, frühstücken, duschen und umziehen - sie hatte gerade noch ihr Sportzeug an, der Bibliotheksbesuch war nur ein spontaner Abstecher gewesen. Wie sie gerade weitereilte, fiel ihr Blick auf eine Gruppe, die sich unter einem Baum versammelt hatte. Sie hielt inne, die beiden Kadetten kamen ihr bekannt vor.
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Walpurga hatte es erst gar nicht gemerkt, dass ein kleines Tier in ihrer Tasche verschwunden war. Erst als die Wolle nicht mehr weiterlief und sie irritiert aufblickte, fiel es ihr auf. Der kantige und knackige Superman verschnitt, der sie aus blitzblauen Augen anblickte, kannte das Tierchen augenscheinlich. "Ist das Ihr Frettchen, Wiesel oder was auch immer?" fragte Walpurga etwas bissig. Sie hatte es nicht gerne, wenn jemand in ihrer Tasche herumstirrelte, schon gar nicht, wenn es sich um ein pelziges Etwas handelte! Walpurga nahm die Stricknadeln in eine Hand und wuchtete sich mit der anderen hoch. Erstens war sie dann nicht mehr ganz so klein, wobei es ihr im Vergleich mit Denton auch nichts half, da Walpurga ihm nur bis zum Bauchnabel ging, kam ihr vor, - und zweitens hatte sie so besseren Einblick auf das Durcheinander, dass der weibliche 'Julius' mit ihrer Tasche anstellte. "Nehmen Sie das Tier sofort heraus, Kadett", ordnete sie aus gutem Grund an, da in der Tasche nicht nur Strickzeug war. Ein zweiter Kadett hatte sich mittlerweile auch eingefunden und besichtigte das Schauspiel.
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J.C. wusste kaum, wie er sich verhalten sollte, denn die Commander strahlte so viel Autorität aus, das selbst ein Romulaner das Zittern bekommen hätte. Dabei war sie nicht wirklich als eine beeindruckende Person zu bezeichnen. "Natürlich, Commander. Es tut mir wirklich leid, wenn Julius ihre Wolle durcheinander gebracht hat. Das ist das erste mal, das sie sich auf Wolle stürzt." Ganz vorsichtig langte er in die Tasche, da Julius ein Fell hatte, das eher dem eines Stachelschweins ähnelte als einem Mungo. Dabei war die "Gefährlichkeit" des Fells jedoch nicht so offensichtlich. Nur wenn Julius sich bedroht fühlte, stellte sie das Fell auf. Die Stacheln waren so scharf und hart, das böse Zungen sie als biologisch abbaubare Säge bezeichneten, die sogar durch Duranium sägen konnte. Der Commander brummelte noch etwas vor sich hin und lies J.C. einfach stehen. Er wusste nicht, warum aber irgendwie war er erleichtert, als sie sich von ihm entfernte. Erst in diesem Moment fiel ihm der andere Kadett auf, der sich das ganze mit einem leicht ironischen Lächeln angesehen hatte. J.C. zuckte mit den Schultern. "Julius ist kein Frettchen. Sie ist ein Mungo... etwas. Ich weiß selbst nicht so genau, was sie eigentlich ist. Ich weiß nur, das sie zu einer seltenen Spezies auf meiner Heimatwelt gehört. Und das sie hin und wieder nur Unsinn im Kopf hat..." Bei diesen Worten blickte Julius an, die ihn ganz unschuldig aus ihren bernsteinfarbenen Augen anschaute. Dann blicke sie den anderen Kadetten an und begann zu schnüffeln. J.C. kannte das schon und setzte sie lieber auf den Boden, denn ansonsten hätte er einen sich windendes, stacheliges Fellknäul auf dem Arm gehabt. "Ich bin J.C. Denton und dieses kleine Etwas ist Julius, wie Du bestimmt schon mitbekommen hast. Und Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, sie beißt nur, wenn sie sich angegriffen fühlt. Sie hatte sich im letzten Krieg mit einem Cardassianer angelegt, der sie zuerst getreten und dann mich angegriffen hat. Ich kann Dir sagen, das war kein schöner Anblick..." J.C. konnte sehen, das bei der Vorstellung, wie dieses kleine Wesen, das an seinem Bein schnüffelte, dem anderen Kadetten die Farbe aus dem Gesicht wich. Er wurde eindeutig etwas blass um die Nase.
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Gideon musterte das katzenartige Geschöpf, dass ihn entfernt aber auch an ein nordamerikanisches Stachelschwein erinnerte. Julius hieß es also. Ein schöner Name wie Gideon fand. Eigentlich sah es recht friedfertig und verspielt aus, kaum zu glauben dass in diesem süßen Geschöpf, eine erbarmungslose Bestie lauern sollte. Das Tier schnüffelte mittlerweile an seinem Bein. Gideon wagte nicht Julius zu streicheln. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sich eine weitere Person näherte. Gideon blickte zurück zu J.C. Ein Baum von einem Mann, gut einen halben Kopf größer als Gideon und offensichtlich von hervorragender physischer Verfassung. Gideon traute seinem Gegenüber zu einem Gegner buchstäblich den Kopf abreißen zu können. J.C. schaute ihn freundlich an, aber Gideon sah in seinem Gesicht Spuren von Schicksal und Traurigkeit. Scheinbar hatte er mehr erlebt als nur die eine Kriegsbegegnung mit dem Cardassianer. . Julius schnüffelte weiter an seinen Füßen. Offenbar gefiel ihr der Geruch von frisch geputzten Schuhen. Eine Gänsehaut erfasste Gideon, als das Tier sein Fell an sein Bein drückte. "Putziges Tierchen", sagte Gideon etwas verlegen. "Ich bin übrigens Gideon. Schätze mal Dein Haustier muss sich nicht vor Hunden fürchten, wie?", fuhr er fort. Mittlerweile war die andere Person, die ebenfalls eine Kadettin war, zu Ihnen hinzugetreten und ihrem Gesichtsausdruck zu Folge, wusste sie wen sie da vor sich hatte. Gideon hätte die Einführungsmappe besser lesen sollen. Er hatte ein schlechtes Namensgedächtnis. Offenbar hatte auch Julius an der neuen Person mehr gefallen gefunden und hielt direkt auf Sie zu. "Er sagt, sie ist harmlos", begrüßte Gideon die Neue..
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Danke für den Hinweis.", sagte Kierva lächelnd zu dem kleineren der beiden Menschen - wobei kleiner eigentlich das falsche Wort war, er überragte sie immer noch um einen halben Kopf.
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"Gideon? Gideon Gates? Ah, dann bist Du also mein Zimmergenosse. " J.C. drehte sich zu der Person um, die neu zu ihnen heran getreten war. Julius war vor der jungen Frau sitzen geblieben und schaute sie aus großen Augen an. Dann gab sie ein paar kekkernde Laute von sich und verschwand in einem Gebüsch. "Ja, Julius ist wirklich harmlos, solange man sie nicht ärgert. Und, bevor Ihr euch zu sehr wundert, warum ein Weibchen einen männlichen Namen trägt, es war eine Verwechselung. Als ich sie vor dem ertrinken gerettet habe, war ich der Meinung, das es sich um einen kleinen Jungen handelt, da sie noch ein Welpe war. Aber nach ein paar Monaten stellte sich dann heraus, das es sich um eine junge Dame handelt. Aber der Name ist irgendwie hängen geblieben. Und, um auf Deine Frage zurück zu kommen, Gideon, nein, sie mag Hunde sogar sehr. Irgendwie kommt sie recht gut mit ihnen zurecht. Denn selbst der schärfste Wachhund wird ganz lieb, wenn er sie sieht." J.C. musterte die junge Frau, die an sie herangetreten war etwas genauer. Sie war offensichtlich eine Trill, was die hübschen dunklen Flecken verrieten. Er versuchte, sich an den Namen zu erinnern. Kierva... Kierva Darta. So weit er wusste, war sie eine recht gute Pilotin und hatte ein ebenso großes Ehrgefühl wie ein Klingone. Und er schätzte, dass sie genauso stinkig werden konnte, wenn jemand so frech war, sie übers Ohr zu hauen. Irgendwie mochte er sie jetzt schon.
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Sie beobachtete noch etwas misstrauisch, wie das Tier im Gebüsch verschwand. Etwas unsicher lächelnd fügte sie hinzu: "Bei etwas in Julius' Größe, das in Bodennähe herumhuscht, springen alle meine Reflexe auf dunkelrot. Muss wohl daran liegen, dass ich als Kind ein prägendes Erlebnis mit cardassianischen Wühlmäusen hatte." Sie schüttelte sich. "Grässliche Viecher." Dann fiel ihr ein, wie unhöflich sie eigentlich war, einfach loszureden und ihre Gesellschaft zu vergessen. "Mein Name ist übrigens Kierva, Kierva Darta." Sie hielt die Hand zur Begrüßung ausgestreckt, in der Sterneflotte waren ja die menschlichen Begrüßungsweisen - oder wie sie sich hatte sagen lassen, die der westlichen Bewohner der Erde, wie auch immer das auf einem runden Planeten funktionierte - gebräuchlich. Wie auch immer, es war ihr wesentlich lieber als einiges, was sie auf den Handelsreisen ihrer Eltern erlebt hatte. Ihren persönlichen Höhepunkt bildete dabei eine kleine Zivilisation, absolut unwichtig, außer dass Sie wunderbare Edelsteinschleifer waren, die sich gegenseitig anspuckten, um dann ein ritualisiertes Gerangel anzufangen, das je nach Wichtigkeit der Personen und Gelegenheit sich auf Minuten ausdehnen konnte. "Wenn ich es richtig sehe, sind wir alle drei im gleichen Team.", sie sah die beiden fragend an.
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Die Commander hatte, nachdem der Mungo aus ihrer Tasche entfernt worden war, ihr Strickzeug zusammengekramt und die Bank unter dem Baum verlassen. Sie betrachtet die jungen Leute und hängte sich die Tasche über die Schulter, dann ging sie gemächlich auf einem der Kieswege weiter.
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J.C. ergriff die freundlich dargereichte Hand ganz vorsichtig. Er war schon fast albern, wie sich seine doch recht große Hand fast komplett um die kleine Hand der Kadettin legte und diese verschwinden lies. Er wusste, das es auf Trill andere Formen der Begrüßung gab, daher war es eine gewisse Ehre, das sie sich die Mühe machte, Gideon und ihn auf die "menschliche" Weise zu grüßen. "Ja, wir sitzen im gleichen Boot. Weißt Du zufällig, wer der Commander war, mit dem Julius sich gleich am ersten Tag anfreunden wollte? Ich habe da so ein ungutes Gefühl... Ach ja, der junge Mann neben mir ist Gideon Gates. Wie ich sehe, hast Du schon die Bibliothek der Akademie gefunden." Mit diesen Worten schaute er zum PADD.
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Kierva spürte, wie ihre Pünktchen zu prickeln anfingen, und ihre Wangen vermutlich etwas mehr Farbe annahmen. J. C. hatte wohl bemerkt, dass quer über die Rückseite des PADDs 'Eigentum der SFA-Bibliothek' stand. Sie hatte sich zwar die Erlaubnis eingeholt, es mitzunehmen, weil sie kein eigenes dabei hatte, aber ein bisschen peinlich war es ihr schon, damit herumzulaufen, als hätte sie es mitgehen lassen. Sie versuchte es unauffällig anders unter den Arm zu stecken, dass die Aufschrift nicht so deutlich zu sehen war. "Ja, das war eine der Ausbilder. Wenn ich es recht gesehen habe ist sie unter denen, die noch keiner Kadettengruppe zugeteilt wurden. Also... mit etwas Glück wird Julius sie noch öfter sehen können. Oder sie ihn... äh... sie.", sie lächelte und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Dann sah sie noch einmal auf ihr PADD. "Und was die Bibliothek angeht, ich hab sie gefunden. Hinter dem Sportgelände und dann rechts. Wirklich empfehlenswert. Ich habe mir schon die gesamte Lektüre für dieses Semester besorgt."
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Bei der Erwähnung ihres Namens, tauchte ganz plötzlich der Kopf von Julius aus einem Gebüsch in der Nähe auf. Niemand hatte bemerkt, das sie sich bis hier hin vorgearbeitet hatte. Sie schaute die drei Kadetten an, als wollte sie sagen 'hier bin ich, was gibt es?', als sie aber nicht weiter beachtet wurde, verschwand sie wieder im dichten grün. "Ich hoffe wirklich, das sich das bald gibt. Ich glaube, Julius ist etwas aufgekratzt, da wir fast zwei Monate mit verschiedenen Transportern auf dem Weg hier her waren. Und jetzt die frische Luft und das viele grün, das führt wohl zu einer leichten Überreaktion bei ihr..." Kaum hatte er den Satz beendet, hörte man einen gewaltigen Nieser aus dem Gebüsch, in dem Julius was auch immer grade anstellte. "Gesundheit" murmelte J.C. etwas peinlich berührt. Anscheinend hatte sie zu doll an der Erde geschnüffelt und so eine ganze Ladung in die Nase bekommen. "Wenn ich das richtig sehe," versuchte er das Thema zu wechseln, "kann man in den Bibliothek auch ein PADD ausleihen. Ich muss mir nämlich auch erst ein neues zulegen, das alte hat einfach nicht genug Speicher. Und wer weiß, wann ich dazu komme, wenn Julius sich mit einem Admiral oder so anfreunden will." Dann wurde ihm erst bewusst, was sie grade gesagt hatte und seine Augen weiteten sich. "Du hast dir jetzt schon den GESAMMTEN Stoff für das Semester geholt? `WOW!!"
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Im Gehen warf Commander Tatzreiter-Krom einen Blick in die Tasche, aber die Geräte waren Gottlob nicht angebissen oder, noch schlimmer, verunreinigt. Jedoch roch es nun schon ein bisschen streng, fand Wally und sprühte ein wenig Parfüm in ihrer Tasche aus. Dann zog sie ihr Padd hervor und blieb stehen, um sich die Liste der neuen Kadetten anzusehen. wie immer waren noch einige Plätze frei für Spätankömmlinge, doch ein paar waren schon fix vergeben. Nach den Bildern in jeder Akte erkannte sie sofort den großen Mann mit dem Mungo und die beiden anderen, die sich bei ihm eingefunden hatten. "Aha...Kommando, Medizin und Sicherheit.. ." sagte sie leise zu sich selbst. "Eine gute Mischung für ein Team.... hoffentlich kommt noch jemand eines anderen Bereiches dazu" vielleicht Navigation oder Technik..." sinnierte Walpurga weiter und steckte ihr Padd zurück in die Tasche. Dann drückte sie auf ihren Kommunikator und sprach:" Tatzreiter-Krom an Vertigo, bist du schon auf dem Gelände?"
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Gideon hatte Kiervas Handschlag erwidert und hatte dann stumm aber interessiert das Gespräch verfolgt. Hin und wieder war er durch ein Rascheln im Gebüsch abgelenkt gewesen, da Julius offenbar dort auf große Entdeckungsreise ging. Er hatte das Gefühl das Kierva für einen kurzen Moment eine Verlegenheit zu überspielen suchte, ob es was mit dem PADD zu tun hatte, dass Sie unter ihrem Ellbogen verschwinden ließ? Julius Niesen liess ihn aufschrecken. "Ich glaube wir werden viel Spaß mit Dir haben", schmunzelte er leise. Gleichzeitig staunte J.C. über ihre Mitkadettin, die sich bereits ihren kompletten Lehrstoff besorgt hatte. Gideon sagte: "Respekt! Ich habs bislang nur ins Sportgelände geschafft - hatte gestern keine Muße mich um den Lernstoff zu kümmern. Was den guten Commander angeht: Ich denke wir standen tatsächlich vor unser Ausbilderin. Im Gespräch mit Commander Forrester gestern wollte mir er zwar nicht verraten wer unser Ausbilder sein wird, beschrieb sie aber als weiblich, erfahren und einen Schleifer vom alten Schlag." Er hielt kurz inne , schaute zu Kierva und fragte Sie: "Lässt Du mich mal spinxen, was uns in diesem Semester alles erwartet?"

--- Akademiegelände, Mensa 09:25

Ihr Sohn hatte nicht geantwortet. ..wahrscheinlich war er noch nicht angekommen. Deswegen war Walpurga gemächlich in die Mensa gegangen und drückte soeben die Kombination für einen großen Braunen am Replikator. um diese Zeit war in der Mensa nicht mehr viel los, da die Stunden bereits angefangen hatte und nur einige Neulinge saßen verstreut an den Tischen. Nachdem sich die Tasse zusammengesetzt hatte, nahm Wally den Kaffee mit und setzte sich an einen Tisch am Fenster. Sie konnte die drei Kadetten noch immer im Garten sehen und sah dann wieder zu ihrer Tasse. Mit einem Löffel rührte sie Süßstoff hinein und dann sah sie wieder in den Garten.

--- Akademiegelände, Gärten 09:25 bis 9:29

Kierva sah verwundert in die erstaunten Gesichter ihrer beiden Mitkadetten. "Habt ihr euch den etwa noch nicht geholt? Ihr startet so unvorbereitet? Ich bin seit 9 Tagen da, ich dachte die nutze ich, um mich für den Einstieg fit zu machen. Wer weiß, wie tough die hier Anfänger ran nehmen." Sie nahm das PADD wieder in die Hand und reichte es Gideon. Auf dem Display erschien eine lange, gegliederte Liste. "Hier, nach Fächern geordnet, die mit den Sternchen sind nächstes Semester auch noch relevant." Das Logo der Bibliothek war jetzt wieder weithin prangend zu erkennen, sodass sie drauf zeigte und sich zu J. C. wandte. "Ja, man kann sie ausleihen, aber das sehen sie nicht so besonders gerne, hatte ich den Eindruck. Die wenigsten bringen sie wahrscheinlich wieder." Dann sah sie ihn fragend an. "Wie, Du hast noch kein neues PADD? Beim Versorgungsoffizier kannst Du Dir Deins holen, das hättest Du gleich mit der Uniform bekommen müssen.", wunderte sie sich. Einen Moment hielt sie Ausschau, bis sie einen Chronometer sah, und schlug dann vor: "Zeitlich wird das etwas eng, ich wollte noch zurück in mein Quartier, frühstücken, duschen, die Uniform anziehen...", sie zupfte an ihrem Sport-T-Shirt. "Aber nach der Vorlesung kann ich Dir zeigen, wo Du es bekommst."
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J.C. blickte ebenfalls auf seinen Chronometer und erkannte, das es wirklich fast so weit war, offiziell vorgestellt zu werden. Das ihm offiziell auch ein PADD zur Uniform ausgehändigt werden müsste, war ihm neu. Bei dem Gedanken, so etwas Offensichtliches übersehen zu haben, stieg ihm die Schamesröte ins Gesicht. Irgendwie hatte er das Gefühl, das er in einen schlechten Scherz der Quartiermeister gelaufen war, mit dem sie alle Neuankömmlinge reinlegen. Aber er würde sich davon nicht runter ziehen lassen. Im Gegenteil, er hatte schon vor, auf seine ihm eigene Weise dem Quartiermeister seinen "Dank" auszudrücken. "Ich danke Dir, aber ich glaube, ich werde jetzt noch mal schnell zu unserem Quartiermeister gehen und ihn freundlich bitten, mir doch ein PADD zu geben... Wir werden uns dann später sehen, wenn wir die offizielle Begrüßung durchstehen müssen. Komm, Julius, ich habe noch etwas zu erledigen." Ausnahmsweise gehorchte Julius auf ihren Namen, tauchte aber wieder an einer komplett anderen Stelle auf, als an der sie das letzte mal gesehen, oder besser gehört, worden war. So entfernten sich die beiden in Richtung des Büros des Quartiermeisters.
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Gideon übernahm von Kierva das PADD und scrollte durch die diversen Vorlesungsinhalte. Da war eine ganze Menge zusammengekommen. Kurzerhand aktivierte er die Übertragungsschnittstelle und übertrug den Inhalt auf sein PADD, das in einer Hosentasche verborgen war. Der Vorgang dauerte zwar einige Sekunden, aber Gideon lies sich nichts anmerken und schaute möglichst interessiert auf das PADD. Kierva schien in seinen Augen sehr ehrgeizig zu sein. Nach einer weiteren Minute war die Übertragung abgeschlossen und Gideon gab Kierva das PADD zurück. "Danke, das war sehr aufschlussreich. Kommt ja echt was auf uns zu.", erklärte er und sah J.C., der sich bereits auf den Weg zum Quartiermeister gemacht hatte, nach. Neben ihm trottete Julius brav hinterher. Gideon schmunzelte kurz und sagte zu Kierva: "Ich sollte ihm sagen das in seinem Quartier bereits alle Sachen für ihn bereitgelegt worden sind. Lass Dir das Frühstück schmecken. Replikator-Menü Nummer 3 kann ich nur empfehlen. Bis gleich", verabschiedete er sich und lief J.C. hinterher.
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Ryan hatte sich aus der Bibliothek Bücher über Medizin ausgeliehen. Da er es nie abwarten konnte, neues Wissen zu erlangen, hatte er sofort eines der Bücher aufgeschlagen und ging nun lesend durch den Garten. Seine schwarzen langen Haare trug er im Moment und versperrten ihm so die räumliche Sicht. So lies es sich nicht vermeiden, dass er die Kadettin Kierva Dartan umrempelte."Oh Gott", sagte er etwas erschrocken und mit einem leichten irischen Akzent. "Das tut mir Leid." Er half ihr ihre Bücher aufzuheben. "Das tut mir wirklich leid. Ich war so in meine Bücher vertieft das ich dich gar nicht gesehen habe." Er betrachtete Kierva genauer mit seinen blaugrauen Augen. "Ich nehme an, dass du auch eine Kadettin auf dieser Akademie bist", sagte er dann. "Achja, ich bin übrigens Ryan und wie ist dein Name? Welchen Bereich studierst du hier auf der Akademie? Hmm... du siehst jünger aus als ich. Ich weiß es ist unhöflich, eine Dame zu fragen wie alt sie ist, aber ich würde mich sehr freuen, wenn du es mir verraten würdest." Er lächelte sie an während er ihr in die Augen schaute.
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Kierva fühlte sich überwältigt... von allem. Vom Umgerempelt werden, von seinem Redeschwall, seiner Hilfsbereitschaft und seiner Größe. Sie fragte sich, ob es hier überhaupt Kadetten gab, die nicht mindestens einen Kopf größer waren als sie selbst. Und von seiner Frechheit, direkt nach ihrem Alter zu fragen, wozu ihr gleich die nächste Frage einfiel: Gab es hier überhaupt Kadetten, die nicht mindestens 5 Jahre älter waren als sie? Wie sie sich ihre stürmische Bekanntschaft näher ansah, kam er ihr ebenfalls bekannt vor. Er musste auch einer ihrer Mitkadetten sein. Das konnte ja heiter werden, dachte sie. Sie würde wohl das reinste Nesthäkchen in dieser Gruppe sein. Allerdings ließ sie sich diese Überlegungen nicht anmerken. Sie rappelte sich erst einmal wieder hoch und klopfte ein paar Grashalme von ihrer Kleidung. Lächelnd nahm sie dann die PADDs von Ryan entgegen. "Hallo, ich bin Kierva.... und eine Deiner Kameradinnen.", imitierte sie seinen Redefluss. "... und ich bin 18 ... und es ist Kommando." Sie zupfte sich noch ein trockenes Blatt aus den Haaren, betrachtete es für einen Moment, bevor sie es zu Boden segeln ließ. "Immerhin habe ich Glück im Unglück.", fügte sie lachend hinzu. "Ich hätte auch schon meine neue Uniform anhaben können."
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Ryan lachte herzhaft als Kierva ihn imitierte: "Ja ich weiß. Ich rede schnell und viel", sagte er dann amüsiert. "Das ist einfach meine Art. Ja stimmt, zum Glück hast du nicht die neue Uniform angehabt, aber es tut mir trotzdem Leid das ich dich umgerempelt habe. Ich mach das irgendwie wieder gut, versprochen." Seine Gesichtszüge wurden wieder etwas ernster: "Kierva...", sagte er beinahe andächtig. "Das ist ein sehr schöner Name und 18 ist ein wirklich tolles Alter. Ich hab die Zeit in der ich 18 war wirklich sehr genossen." Sein Blick wurde träumerisch und eine Weile sagte er gar nichts mehr sondern war einfach nur in seinen Erinnerungen versunken. Dann schaute er sie wieder an: "Du studierst also Kommando" sagte er dann. Das finde ich wirklich toll. Es sollten eh mehr Frauen in diesen Bereich gehen. Die haben meiner Meinung nach sowieso mehr Kompetenz dafür als Männer. Warum stehst du eigentlich so alleine hier im Garten? Oh und tut mir leid das ich dich duze. Das ist leider noch eine schlechte Angewohnheit von mir. Ich hoffe das ist für dich in Ordnung. "
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"Es ist in Ordnung.", antwortete sie lächelnd. "Du hast als älterer doch sowieso das Recht, es vorzuschlagen.", sagte sie dann verschmitzt.
Ryan schien ganz nett zu sein, dachte Kierva. Auch wenn sein Kommunikationsdrang ihr vielleicht auf Dauer auf die Nerven gehen könnte, aber noch war es ja nicht soweit.
"Ich bin gerade unterwegs zu meinem Quartier.", sie deutete Pi mal Daumen in die Richtung der Unterkünfte. "Bevor es nachher losgeht, sollte ich noch in die Uniform wechseln." Dann machte sie sich auf den Weg. "Willst Du mich begleiten?", fragte sie, schon im Gehen. "Also... zu den Unterkünften, nicht zum Uniform-wechseln.", fügte sie schnell hinzu. Durch diese ganzen neuen Bekanntschaften mit Mensch und Tier vor dem Frühstück fühlte sie sich ganz durch den Wind.
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"Ja ich bin älter", sagte Ryan. "Aber du bist eine Frau und Ladies First lautet meine persönliche Regel", antwortete er ebenfalls lächelnd. "Einigen wir uns einfach darauf, das ich etwas mache wenn mir etwas einfällt, oder du mir sagst wenn dir was einfällt und der oder die dem halt was als erstes einfällt es dann auch macht. In Ordnung?"
Er fand Kierva auf anhieb sympathisch und irgendwie auch faszinierend zugleich und er freute sich, dass eine Frau eine seiner Mitkadetten war. Frauen genossen schon immer bei ihm einen hohen Stellenwert.
"Ich würde dich gerne begleiten", antwortete er auf diese Frage. "Ich sollte auch meine Uniform wechseln, denke ich. Ach, und keine Sorge, ich habe dich schon richtig verstanden dass ich dich nur zum Quartier begleite. Auf so einen anderen Gedanken würde ich niemals gekommen." Er lächelte erneut und schloss zu ihr auf. "Geht es nachher eigentlich für uns alle los, also ich meine für uns zusammen obwohl wir in verschiedenen Bereichen studieren oder sind wir getrennt? Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mich diesbezüglich noch gar nicht richtig informiert habe. Ich fand einfach die Bibliothek interessanter als alles andere."

-- Akademiegelände,Quartier 9.30 (Lena Adams)

Die junge Frau war bereits einen Tag vorher angereist und hatte sich so gut es ging in dem Quartier das man ihr zugewiesen hatte eingerichtet. Sie hatte mehrere Stunden den Luxus der Dusche genossen und sich dann etwas auf dem Gelände umgesehen. Mit Stolz hatte sie dabei bereits ihre neue Uniform getragen. Am Abend war sie dann erschöpft von all den neuen Eindrücken kaum aus der Uniform gekommen ehe sie schließlich in das weiche und bequeme Bett gefallen war. Sie hatte keine Ahnung wann sie heute da sein musste. Hatte aber auch vergessen sich einen Wecker zu stellen. Viel zu herrlich war das Bett als das sie aus diesem aufstehen wollte. Dennoch tat ihr bald vom langen liegen der Rücken weh und die Aussicht auf die Dusche trieb sie schließlich doch noch hinaus. Wieder ließ sie sich unter dieser Zeit ehe sie in ihre Uniform schlüpfte und das PADD ergriff das man ihr mitgegeben hatte und indem sie einen Grundriss der Akademie und noch viel mehr finden würde.
Summend verließ sie um punkt halb zehn ihr Quartier und sah auf ihr PADD. Die Kantine war ihr Ziel und schnell hatte sie sie im Grundriss gefunden. Machte sich mit gemächlichen Schritten auf den Weg zu dieser um zu frühstücken. Himmel das war alles zu schön um wahr zu sein. Lange brauchte sie nicht bis zur Kantine und als sich die Türen automatisch vor ihr öffneten betrat sie den großen hellen Raum und mit knurrendem Magen ging sie zu den Replikatoren. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen als sie das Essen nur roch und sie bestellte ein großes Frühstück mit einem Glas Wasser. Erst mit dem Tablett auf den Armen sah sie sich um. Bemerkte eine rundliche Frau mit einem jungen Mann und mehrere andere humanoide Wesen. Leicht zog sie die Stirn kraus als sie einen Vulkanier entdeckte und setzte sich schließlich an einen freien Tisch. Bemühte sich nicht auf ihr Essen zu sabbern dessen Geruch so verführerisch in ihre Nase stieg.

---Mensa, 9:31

Vertigo betrat in diesem Moment die Mensa.
Er war noch nicht lange auf dem Academy-Gelände, noch vor wenigen Stunden hatte er vor dem Sicherheitsrat der Föderation in Paris gestanden und sich einige beunruhigende Informationen anhören müssen. Noch bestand keine direkte Gefahr und die Academy musste nicht in Alarmbereitschaft versetzt zu werden. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die Sache wirklich eskalierte und dann war die Erde ein wichtiger strategischer Posten, die Academy mit eingeschlossen.
Mit einiger Verspätung war er schließlich auf dem Gelände der Academy eingetroffen und hatte sich umgezogen. An diesem Tag sollte ein neues Academy-Team begrüßt werden und wie er den Commander kannte, hielt er sich todsicher in der Mensa auf. Darauf hätte Vertigo seine halbbetazoidischen Gene erwetten können.
Er ließ seine Blicke schweifen und erkannte Commander Tatzreiter-Krom, wie sie am Fenster saß und nach draußen blickte. Vertigo ging zu einem nahe gelegenen Replikator und bestellte sich einen heißen betazoidischen Früchtetee. Mit der dampfenden Tasse in der Hand ging er zum Platz vom Commander und sagte:" Hallo, Mutter."
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Walpurga fuhr herum, obwohl sie die Stimme sofort erkannte. "Hallo Cäsar. Ich hatte dich vor ein paar Minuten kontaktiert. Wo kommst du denn so schnell her?" Sie machte eine Geste, um ihn platz nehmen zu lassen. Nachdem ihr Stiefsohn die Leitung des letzten Teams ganz gute übernommen hatten, war ihnen beiden auch dieser Jahrgang zugeteilt worden.
Noch während sich Cäsar setzte, kramte Wally schon in ihrer großen Tasche herum und beförderte dann das Padd ans Tageslicht. Sie legte es zwischen sich und Vertigo auf den Tisch. Als sie es aktivierte, fiel ihr sofort auf, dass ein neuer Name dazugekommen war. Sie schüttelte ihren Kopf sachte und meinte: "Tststs, dieses Sekretariat mit ihren andauernden Nachjustierungen. ..einmal möchte ich erleben, dass die gleich wissen, ob ein Kadett nun kommt oder nicht..." Dann lächelte sie kurz und nahm einen Schluck ihres Kaffees.
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"Tja, ich bin eben immer recht schnell.", erwiderte Vertigo mit einem Lächeln und setzte sich. "Ich bin gerade frisch vom Meeting des Föderation Sicherheitsrates zurück und hatte gerade das Uni-Gelände betreten, als mir klar wurde, dass ich dringend zur Mensa müsste. Du kennst ja meine speziellen Fähigkeiten."
Auch wenn der Commander es nie gerne hörte, er war nun einmal ein Halbbetazoid. Und wie sein Vater, welcher ja der erste Ehemann seiner Mutter war, hatte er die telepathischen Fähigkeiten geerbt. Wobei es sich hauptsächlich um empathische Fähigkeiten handelte, seine telepathische Fähigkeiten waren noch im Anfangsstadium. Vertigo nahm das Padd entgegen und sah sich die Liste der Kadetten an. Einer schien noch zu fehlen. "Komisch", murmelte Vertigo, "ich bin der Meinung, da fehlt noch ein Kadett. Na ja, vielleicht kommt er noch."
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Da hatte Vertigo ausgesprochen Recht mit dem was er dachte. Walpurgas Stirn furchte sich trotz Selbstbeherrschung etwas als er seine Begabung mitteilte. "Du kommst vom Sicherheitsrat? " fragte sie ihren Stiefsohn, als Walpurga die Tasse wieder abstellte. Mittlerweile war sie leer. "Was gibt es da Wichtiges, dass du so knapp vor Jahrgangsbeginn hingerufen wurdest?" Nun legte sie doch ihre Stirn in Falten, da das meist Probleme hieß. Und davon hatten sie auf der Akademie schon genug gehabt.
Gleich anschließend meinte sie zu dem Kadetten:" Bis jetzt ist fast immer einer noch dazugekommen als der Kurs bereits lief....da muss man nicht unbedingt Telepath sein, um das zu erahnen Cäsar." Die Commander meinte das aber nicht so bissig wie es sich anhörte, dazu war ihr Tonfall viel zu milde.
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"Es sei denn jemand lief zufällig am Verwaltungskomplex vorbei und schnappte, natürlich nur ganz zufällig, einige Gedankenfetzen vom Verantwortlichen für die Anmeldungen, Lieutenant-Commander Spix, auf und zieht die Schlüsse, dass noch eine Anmeldung eingetroffen ist. Das ist aber selbstverständlich nur rein hypothetisch.", konterte Vertigo grinsend. Er war niemand, der seine Fähigkeiten groß herumposaunte, aber den Commander zu necken bereitete ihm Tag für Tag immer wieder neue Freude. Dann wurde Vertigo wieder schlagartig ernst und dachte darüber nach, wie er ihr die bedeutsamen Nachrichten sagen sollte.
Dann gab er sich einen Ruck und erklärte:" Es steht derzeit Schlecht um die Sicherheit der Föderation. Ein Außenposten, eine Raumstation und mehrere Kolonien am Rande des Föderationsgebietes wurden von einer unbekannten feindlichen Macht restlos zerstört. Die Föderation hält es für die Kriegerklärung einer feindlichen uns bisher unbekannten Spezies und versetzt zentrale Punkte von Sternenflotte und Föderation in Alarmbereitschaft. Die Enterprise untersucht zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Situation und versucht alles, um einen Krieg zu verhindern, aber die Brutalität und Grausamkeit, welche an den Tag gelegt wurde, lässt schlimmes hoffen."
Vertigo verstummte einige Sekunden, um diese Nachrichten verklingen zu lassen. "Und", fügte Vertigo schließlich hinzu, "ich soll mich für den Fall der Fälle bereithalten. Kommt es zu einer kriegerischen Auseinandersetzung soll ich als 1. Offizier auf der USS Smirnov eine Flottenbewegung koordinieren und an vorderster Front unsere Linien verteidigen."
Nach dieser Meldung verstummte Vertigo und trank eines großen Schluck seines Tees. Kriegseinsätze waren für ihn keine Seltenheit, hatte er sich doch im Dominion-Krieg genügend verdient gemacht, doch solche Einsätze hatte er eigentlich längst hinter sich gelassen, dachte er. Er hatte den Dienst im Weltraum mit einem gemütlichen Job an der Akademie eingetauscht, weil er zu viel gesehen hatte (inclusive seiner zerstörten Heimatwelt) und nie ein Freund von grober Gewalt war.
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Wally hörte die Nachrichten von Vertigo nur ungern. Dass er etwas über eínen neuen Kadetten aufgeschnappt hatte, nahm sie zur Kenntnis. Gedankenlesen war wirklich ein Talent, das einem nutzen konnte. Sicher ein Grund, warum sie Vertigos Vater kennen und leiben gelernt hatte, ehe es so tragisch geendet hatte. Dann kam Walpurga schnell zur Gegenwart zurück und schob die leere Tasse von sich fort.
"Ich hoffe die Situation eskaliert nicht so rasch." Sie legte ihre Hand auf Cäsars. "Ich würde es wirklich bereuen, wenn du an die Front musst...wie dein Vater..." Die Commander unterbrach sich und blickte in den Garten. Als ob sich ihre momentan Gefühlslage im Wetter wiederspiegeln würde, fing es an allmählich zuzuziehen und die Sonne strahlte bereits nicht mehr so hell.
"Gibt es Anhaltspunkte, denen die Enterprise folgen kann?" Aber eigentlich lag ihr auf der Zunge 'Wie schnell wird es gehen?' Rasch stand sie auf und nahm die Tasse in die Hand.

--- Akademiegelände, Garten -> Unterkünfte 9.32 - 9.44

Kierva hatte zwar nicht so ganz kapiert, was Ryan damit meinte, wer zuerst etwas sagt, was ihm einfällt, tut es, also nickte sie einfach, weil sie auch nicht unhöflich sein wollte. Sie waren sehr zügig über das Grün des gepflegten Rasens gegangen und betraten jetzt das Gebäude, in dem die Kadetten untergebracht waren. Kierva machte gleich im Eingangsbereich an der Cafeteria-Snack-Ecke halt und nahm sich einen Becher Milchkaffee und zwei Müsliriegel mit. "Ich hatte noch kein Frühstück.", kommentierte sie lächelnd und ging weiter Richtung Treppenhaus.
Am Fuß der Treppe blieb sie stehen und drehte sich zu Ryan. "So, ich muss dann mal hinauf.", kündigte sie lächelnd an. "Wir sehen uns ja in 10, 15 Minuten wieder, oder? willst Du warten?" Während er noch antwortete, biss sie herzhaft den ersten Müsliriegel - Waldfrucht-Mandel, wie sie feststellte.
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Ryan holte sich ebenfalls am Eingangsbereich einen Kaffee. "Ich hab auch noch nicht gefrühstückt, aber irgendwie auch noch keinen Hunger" sagte er. " Aber ohne Kaffee bin ich definitiv zu fast gar nichts fähig", fügte er mit einem lächeln hinzu.
Er ging weiter mit ihr bis zur Treppe und antwortete er: "Ich zieh mich nur auch ganz schnell um und warte dann wieder an der Treppe auf dich. Bis gleich."
Er ging zu seinem Quartier, stellte seinen Kaffee auf den Tisch und zog sich schnell um. Seine Haare band er zu einem Zopf zusammen. Er war schon sehr gespannt auf seine Vorgesetzten und anderen Mitkadetten und war froh, dass er schon eine von ihnen kennengelernt hatte. 'Hoffentlich werden meine Kopfschmerzen nicht schlimmer', dachte er. Dann trank er schnell seinen Kaffee leer und kam ca. 10 Minuten später wieder am Fuß der Treppe an. Dort lehnte er sich an die Wand und wartete mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen auf Kierva.
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Es waren etwas mehr als 10 Minuten vergangen, als Kierva die Treppe wieder hinunter kam. Sie hatte sich zwar beeilt, aber eine Extra-Minute ging dann doch vor dem Spiegel drauf, zumindest beim ersten Treffen wollte sie gut aussehen. Die Uniform war glattgestrichen, die Haare zu einem ordentlichen Zopf geflochten, das dezente Make-Up tadellos.
Sie trank gerade den letzten Schluck ihres Kaffees - Thermobecher waren so etwas praktisches, aromastabiler Kaffee erst recht - da entdeckte sie Ryan dösend am Fuß der Treppe stehen.
Leise schlich sie weiter und direkt neben seinem Ohr ließ sie ein "Buh!" los. Dann grinste sie ihn an und fragte: "Bereit zum Gehen?"
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Ryan war wirklich beinah im stehen eingeschlafen, weshalb er sich auch ein bisschen erschreckte. "Mach das bitte nicht noch mal", sagte er dann halb erschrocken und halb lachend. Er rieb sich kurz die Schläfen und antwortete dann: "Ja, ich bin bereit."
Er ging mit ihr zurück bis zum Eingangsbereich. Dort holte er sich dann noch mal einen Kaffe. Diesmal ohne Milch und Zucker. "Das ist meine kleine, geheime Sucht", sagte er und zwinkerte ihr zu. "Aber verrate es keinem. Übrigens, das hübsch machen ist dir sehr gut gelungen."
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"Danke.", sagte Kierva etwas unsicher und dachte, dass es wohl etwas zuviel des guten geworden war. Sie wollte es ja eigentlich unauffällig halten, ganz dezent und jetzt sprach er sie darauf an.
Während er sich den Kaffee holte, wartete sie kurz, an den Automaten gelehnt. "Wenn du mit der roten Taste das Optionsmenü aufrufst, kannst Du noch mehr Koffein reinmischen lassen.", bemerkte sie grinsend. "Nur so ein kleiner Tipp unter Süchtigen.", sie zwinkerte Ryan zu.
Als er seinen Becher in der Hand hielt, verließ sie das Gebäude. Da sie sich schon die Lage der Gebäude eingeprägt hatte und nicht von jedem anderen erwartete, dass er bereits das gleiche getan hatte, übernahm sie die Führung und schlug den Weg zu den Hörsälen ein. Sie lagen gut in der Zeit, also beeilte sie sich nicht besonders.
"Weißt Du eigentlich, was uns erwartet?", wandte Kierva sich nach einigen Metern an Ryan. "Ich habe nichts zum genauen Unterrichtsplan finden können. Scheinbar haben manche erst einmal ziemlich viele Vorlesungen, während andere gleich ins kalte Wasser geworfen und auf eine Übungsmission geschickt werden."
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"Noch mehr Koffein?", sagte er und schaute auf seinen Becher. "Nein, ich glaube das wäre nicht gut. Sonst explodiert noch irgendwann mein Herz vor lauter Koffein", meinte er lachend. "Aber gut zu wissen, dass ich nicht der einzige Kaffeesüchtige hier bin."
Dankbar darüber, dass Kierva sich schon so gut auszukennen schien, überlies er ihr gerne die Führung. Er kannte sich hier noch überhaupt nicht wirklich aus und befürchtete auch, dass er sich wahrscheinlich oft hier verlaufen würde. Seine Orientierung war allgemein nicht sein Ding.
Ryan blieb stehen als Kierva die Fragen stellte und dachte dann kurz nach: "Ganz ehrlich, ich habe genauso wenig Ahnung wie du", antwortete er dann. "Anscheinend sogar noch weniger. Aber wenn du sagst, dass manche erstmal nur Vorlesungen haben und andere gleich auf eine Übungsmission müssen, kann ich mir gut vorstellen, dass zum Beispiel ich mit der Medizin erst einmal nur Vorlesungen habe und vielleicht die mit Kommando gleich eine Übungsmission haben, oder so. Ich schätze wir müssen uns einfach mal Überraschen lassen. Vielleicht ist das sogar das Ziel, uns zu Überraschen meine ich und es gibt deswegen noch nicht so viele Informationen darüber. Ich mag es irgendwie eh, nicht genau zu wissen was auf mich zukommt, vielleicht hab ich mich deswegen noch nicht so genau informiert."
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Kierva stoppte sanft überrascht auf ihrem Weg, als sie merkte, dass Ryan stehen geblieben war. Sie schmunzelte etwas. Konnte er etwa nicht gleichzeitig zuhören und gehen? Sie hatte ja schon gehört, dass es bei Menschen geschlechtsspezifische Ausprägungen gab, wie viel das Hirn gleichzeitig verarbeiten konnte, aber so krass war es doch bestimmt nicht?
"Da bin ich das genaue Gegenteil. Es ist zwar nicht so, dass ich Überraschungen nicht mag, aber wenn man sich auf etwas vorbereiten kann, dann bereite ich mich lieber darauf vor, als mich überraschen zu lassen." Sie ging wieder langsam weiter und hoffte, dass Ryan ihr folgen würde. "Aber bald werden wir es ja sehen. Das Gebäude dort drüben ist unser Ziel." Mit einem ausgestreckten Arm wies sie über die Grünflächen hinüber zum Hörsaalkomplex.

---Akademiegelände, Quartier Dentonà Kantine, 9.45 - 9.47

JC pfiff ein fröhliches Lied, als er auf dem Weg zum Hörsaal Alpha war. Er war einfach nur vergnügt, das sein Plan, endlich ein PADD ausgehändigt zu bekommen, so wunderbar laufen würde. Und das Gesicht von Gideon war einfach nur göttlich, als JC lächelnd aus dem Büro des Quartiermeisters gekommen war und das nagelneue PADD in Händen hielt. Er wusste zwar nicht, was Gideon erwartet hatte, aber bestimmt keine so schnelle und vor allem schmerzfreie Lösung. Dabei war es nur eine Frage der Taktik. JC hatte sich den Mitarbeiter ausgesucht, der am beschäftigsten wirkte und ihn mit einer ganz einfachen Anfrage noch etwas mehr zu stressen. Dann mache man den Vorschlag, das man die Anfrage selbst bearbeiten würde, wenn man denn nur ein PADD mit den entsprechenden Infos erhalten könnte. Diese Tätigkeit ging natürlich schneller, so das jeder Mitarbeiter darauf anspringen musste. Und so war er zu dem PADD gekommen. Dass man groß und muskulös war, bedeutete ja nicht gleichzeitig, das man nichts im Kopf hatte.
Jetzt kam er an der Kantine vorbei und dachte bei sich, das er sich noch einen schnellen Espresso leisten könnte, da er den Hörsaal schon sehen konnte. Er schlenderte also zum Replikator und bestellte sich das entsprechende. Als er nach einem freien Platz suchte, fiel ihm nur noch ein fast freier Tisch auf, an dem eine einzelne Kadettin vor einem gut gefüllten Tablett saß und relativ Misstrauisch den ganzen Saal im Auge behielt. JC näherte sich so, das sie ihn schon früh sehen konnte.
"Darf ich mich dazu setzen? Ich habe noch ein paar Minuten bevor ich zur Begrüßungsveranstaltung darf und wollte noch schnell einen Kaffee genießen. Und das ist im sitzen einfach bequemer."
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Überrascht, plötzlich angesprochen zu werden, sah sie auf. Erwartete beinahe nervös das irgendetwas Schlimmes geschah. Als sie dann aber den Mann musterte schluckte sie hart und blinzelte mehrmals. "Ähm..ja klar...ähm..ist ja frei" sie lächelte schüchtern und schaufelte sich dann eine gefüllte Gabel in des Rühreis in den Mund. Ließ den Mann allerdings keine Sekunde aus den Augen. War er nicht schon etwas zu alt für eine Begrüßungsveranstaltung? Dann musste er sicher einer der Ausbilder sein und so nuschelte sie ein "Sir" mit vollem Mund hinterher. Nur kurz schloss sie die Augen als sie sich die Zunge am Ei verbrannte. Himmel.. so was Heißes hatte sie ja noch nie gegessen. Hastig trank sie etwas von dem Wasser hinterher, was prompt dazu führte, dass sie sich verschluckte und anfing zu husten.
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JC verstand ein genuscheltes Sir und konnte sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen. Er wusste nicht genau, ob es sein grinsen oder etwas anderes war, auf alle Fälle fing die junge Frau vor ihm plötzlich an, zu husten. Vorsichtig klopfte er ihr auf den Rücken, denn er wusste, dass er mit Menschen von anderen Planeten etwas vorsichtiger sein musste.
"Alles wieder gut?"
fragte er und sah sie dabei mit echter Besorgnis an.
"Übrigens, ich bin JC, ein Neuzugang, so zu sagen, auch wenn ich schon so etwas wie der Großvater der Kadetten sein könnte."
Dabei grinste er wieder schief vor sich hin, denn er hatte die Ironie schon bemerkt. Was mochte wohl deswegen noch alles auf ihn zu kommen?
Plötzlich lugte ein kleiner, dreieckiger Kopf über die Tischkante und schaute gierig nach dem Rührei.
"Und das verfressene etwas ist Julius. Sie taucht wirklich immer dann auf, wenn man sie am wenigsten erwartet. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie kann einen Tunnel durch den Subraum erschaffen, durch den sie an jedem beliebigen Fleck auftauchen kann."
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Einige Hustenanfälle folgten noch, dann atmete sie tief ein und nickte ihm zu "Viel besser.. danke" meinte sie leise und musterte ihn erneut. Ein Kadett wie sie selbst? Himmel sie wollte gar nicht wissen wie alt die Anderen dann waren "Mein Name ist Lena" stellte sie sich schließlich ebenfalls vor und sah erschrocken zu dem dreieckigen Kopf der plötzlich auftauchte und legte besitz ergreifend einen Arm um ihr Tablett. Außerirdisches Leben war ihr doch zutiefst suspekt und so verkniff sie sich einen Kommentar zu diesem...Ding. Etwas vorsichtiger als eben begann sie wieder zu essen. "Ich hoffe nur ich bin dann nicht die Jüngste" leicht zuckte sie mit den Schultern und lächelte ihn schwach an.
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JC konnte sich jetzt das Lachen doch nicht mehr verkneifen und begann erst leise zu gickeln, dann zu kichern und am Ende prustete er einfach los. Denn als Lena ihr Tablett verteidigte sah er einen recht enttäuschten Ausdruck in Julius kleinem Gesicht. Sie hatte wohl gehofft, mit einem niedlichen Blick etwas zu essen abzustauben. Erst als er sah, das Lena ihn etwas komisch, wenn nicht sogar wütend ansah, merkte er, das Sie sein lachen auch komplett falsch verstanden haben könnte.
"Sorry, tut mir leid, ich habe nicht wegen Dir oder Deiner Reaktion gelacht. Es war das Gesicht von Julius. So ein Mungo... Etwas kann manchmal recht menschlich schauen."
Dabei kraulte er Julius etwas hinter einem Ohr, was sie sichtlich genoss. Als er in die Kantine schaute, sah er, das auch viele der anwesenden zu ihnen blickten. Anscheinend waren Heiterkeitsausbrüche nicht alltäglich.
"Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, Du bist nicht das Nesthäkchen. Ich glaube eher, das ihr Jungspunde mir alten Mann das Leben schwer machen werdet."
Bei diesen Worten lächelte er sich offen an und reichte ihr die Hand.
"Es freut mich, Dich kennen zu lernen, Lena."

--- Vor dem Hörsaalkomplex 09:48 Uhr

Gideon wartete vor dem Hörsaalkomplex. Er war ja bereits fertig für den neuen Akademietag umgezogen und betrachtete die Kadetten die da so an ihm in Scharen in den Hörsaalkomplex einzogen.
Er hatte zunächst J.C. für kurze Zeit aus den Augen verloren" Obgleich er mit Julius unterwegs war, hatte er einen strammen Schritt an den Tag gelegt. Kurz bevor Gideon ihn eingeholt hatte war ihnen eine Kadetteneinheit entgegen gekommen. Es waren an die 70 Stück gewesen die wohl auf dem Weg zum Sportzentrum waren. In dem Gewühl hatte Gideon den Überblick verloren. Als er J.C schließlich eingeholt hatte, kam ihm dieser. bereits mit einem PADD entgegen und hatte ihn spöttisch angegrinst.
Gideon wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen als ihn eine eiskalte Stimme aus seinen Gedanken gerissen hatte:
"Gideon Gates - Wollte Baltimore dich nicht mehr?"
Gideon hatte sich umgedreht und vor ihm stand ein stämmiger Kadett, Mitte zwanzig, mit harten Gesichtszügen, der ihn abwertend anschaute. "Cam Winston?", war es Gideon leise entfahren. Er konnte es kaum glauben. Er kannte Cam von der Universität in Baltimore. Er war sein Tutor gewesen und aus einem für Gideon nie nachzuvollziehenden Grund hatte er ihn schon damals vom ersten Tag an herablassend behandelt und drangsaliert. Cam war an ihn sehr nahe herangetreten und schaute ihm direkt in die Augen:
"Du hast es nicht in Dir Gates. Verschwinde von der Akademie. Hier ist kein Platz für Waschlappen", zischte er und seine braunen Augen funkelten. Gideon schluckte und wusste nicht was er erwidern sollte. Sein Kopf war leer, seine Beine fühlten sich matt an.
"Cam, lass uns gehen", hörte Gideon eine andere Stimme sagen. Winston war einen Schritt zurück gegangen und hatte dann noch Gates einige Worte mit auf den Weg gegeben:
"Man sieht sich". Zum Abschluss hatte er noch mal hämisch gegrinst und war dann seinen Kadettenkameraden hinterher gegangen. Gideon fühlte wie sich ein Klos in seinem Hals bildete. Jetzt brauchte er erstmal frische Luft.
Er war einige Minuten über den Campus gelaufen und konnte noch immer nicht fassen, dass Winston an der Akademie war. An der Universität hieß es damals Cam sei nach Genf gegangen um seine Doktorarbeit zu machen. Ihm wurde eine große Karriere als Wissenschaftler vorausgesagt. Scheinbar hatte ihn das Schicksal aber zur Sternenflottenakademie verschlagen. . Ob Cam die Action suchte? In Baltimore war er ein Hans Dampf in allen Gassen gewesen. Ihm standen alle Türen offen. Gideon schob die Gedanken erstmal beiseite und richtete seine Gedanken auf die Dinge die unmittelbar vor ihm lagen. In der Ferne konnte er zwei Kadetten erkennen die direkt auf das Hörsaalgebäude zusteuerten. Die eine meinte er als Kierva zu erkennen.

---Akademiegelände, Weg zum Hörsaal, 9.49 - 9.51

Ryan ging mir ihr weiter: "Ich finde eigentlich irgendwie beides nicht schlecht." sagte er. "Klar würde ich mich auch darauf vorbereiten wenn ich es wüsste. Aber vielleicht wollen sie ja genau das nicht." Er sah zu dem Gebäude auf dem Kierva zeigte. "Ich sehe schon, ich werde beim ganz hin und herlaufen ein paar Kilo abnehmen", scherzte er.
Als er wieder nach vorne schaute, sah er einen anderen Kadetten und blieb wieder einmal stehen: "Schau mal, da ist noch ein Kadett", sagte er zu Kierva und winkte dann dem Kadetten zu und rief in einem fröhlichen Ton: "Hey! Warum läufst du denn hier so alleine rum? Willst du dich nicht zu uns gesellen?" Er blieb immer noch da stehen wo er war und wartete, ob der andere Kadett zu ihnen kommen würde.
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Kierva sah noch einmal genauer hin. "Das könnte Gideon sein, ich habe ihn vorhin bereits getroffen.", ergänzte sie und wartete neben Ryan, der schon wieder stehen geblieben war. "Lass uns doch ihm entgegen gehen. Das ist kein Umweg."
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"Ach ihr kennt euch schon", antwortete Ryan. "Wie viele unserer Mitkadetten kennst du denn noch? Ich kenne gerade mal dich. Ja gehen wir ihm entgegen." Er ging mit ihr weiter und Gideon somit entgegen.
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"Ja, ich kenne schon einige. Naja, ein paar wenigstens.", sagte Kierva abwinkend und ging weiter, bis sie zu Gideon kamen.
"Hi, Gideon.", begrüßte sie ihn. "Kennst Du schon Ryan?", stellte sie ihre Begleitung vor. "Wir sind auf dem Weg zum Hörsaal. Willst Du dich anschließen?", fragte sie und zeigte mit dem Daumen hinter sich, Richtung Gebäude. "Langsam sollten wir uns sputen, sonst sind die ganzen guten Plätze weg.", fügte sie noch hinzu, und es war nicht so ganz klar, ob sie es ernst meinte oder scherzte.