Auswertung Nummer 7 vom 30.05. bis 12.06.2005


Zugangsstatistik
Kadetten
Kadija Ceram (Anna) 3
Alexa Taylor (Alexandra) 9
Latirah D'honar (Andrea) 11
Jason Jeremy Tenner (Sumin) 4
Felix Savali (Jorge) 1
Offiziere
Volker (Volker) 6
Cäsar Vertigo (Martin) 7
Ludwig (Martin) 4
Gesamt 45   


--Sicherheitsbüro, 9.51

Commander Ludwig, der Chef der Sicherheit an der Academy hatte mal wieder einen langweiligen und routinemäßigen Tag begonnen. Es passierte wieder mal nichts, wie jeden Tag, was auch der Grund war, weshalb er um Versetzung auf ein Sternenschiff gebeten hatte. Die Enterprise suchte noch einen Sicherheitschef, so hieß es. Er hatte gerade einige Kadetten, die er dabei erwischt hatte, wie sie sich mit einer drogenartigen Substanz in Trance versetzt hatten, angeblich ein erlaubtes Experiment, beim zuständigen Lehrer abgeliefert, als er wieder in seinem Raum Platz nahm und seinen Kaffee genoss.
Da ging die Tür zu seinem Büro auf und ein junger Fähnrich stürzte herein. "Commander Ludwig, jemand hat sich in den Hauptcomputer reingehackt und ruft streng geheime Daten ab.", rief dieser aufgeregt.
"Nun beruhigen Sie sich erstmal, Fähnrich, was kann auf der Akademie denn so Geheimes an Daten vorhanden sein? Prüfungsergebnisse vielleicht?", fragte der Commander ohne richtig darüber nachzudenken.
"Sir", meinte der Fähnrich nun etwas ruhiger, "es geht um die Daten vom Telepatischen Übergriff im Jahre 2369. Jemand hat den Sicherheitscode geknackt und ruft die vertraulichen Daten ab." Commander Ludwig wurde bleich. Dieser Zwischenfall war eines der schlimmsten Ereignisse, die es je an der Academy gab. Lieutenant-Commander Vertigo, Professor Umbridge und er selbst waren die einzigen Beteiligten, die noch an der Academy verweilten und sie alle waren zum Schweigen verdonnert. Damals wäre es beinahe zu einer Katastrophe gekommen, wenn der telepathische Übergriff erfolgreich gewesen wäre.
Commander Ludwig folge dem Fähnrich an die Sicherheitskonsolen. "Schließen Sie die Akten, sofort!", befahl er ,"sorgen Sie dafür, dass der zuständige Computer keinen Zugang mehr zu den Sicherheitsdateien hat, nehmen Sie notfalls die Sicherheitsabteilung vom Netz."
Damals, wie heute, hatte er noch die Ereignisse von damals genau vor Augen. "Wir sind dabei!", rief der Fähnrich und befolgte die Instruktionen.

--Cafeteria, 9:52

Endlich war auch Taylor zu ihnen gestoßen. Latirah kam Jason zuvor und sagte: "Alexa, du kommst gerade richtig. Felix hat den Sicherheitscode überbrückt." Die letzten anderen Personen waren gerade gegangen. Deswegen konnten sie sich offen unterhalten.
"Jetzt wird es spannend. Kadija hat schon die Datei gefunden, sie müsste nun richtig zu lesen sein." Die Andorianerin stand auf und ging zum Terminal. Was würde die besagte Datei über Morpheus wohl enthalten?
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Der Bildschirm des Terminals blinkte auf und füllte sich nach Felix Manipulation langsam mit Daten, einer sehr langen Liste, wie sich zeigte. Das Einzige, das man jedoch von der ganzen Fülle lesen konnte, war immer noch
Subraumzwischenfall, SD 23976.07
Der Rest war eine bunte Mischung aus Buchstaben, Zeichen und Ziffern. Latirah wollte sich schon ärgerlich bei Felix beschweren, als die Litanei sich allmählich zu einem lesbaren Text veränderte. Anscheinend war die Datei doppelt gesichert gewesen, einmal gesperrt und dazu noch verschlüsselt, aber einige Worte auf dem Bildschirm waren schon zu lesen.
Zeit: 7. Mai 2369 Gegenstand: Technik - II. Studienabschnitt: Freifach: telepathisch-holographische Simulationen Leitung: OSTR. Prof. Mupetty Umbridge
teilnehmende Kadetten: Cäsar Vertigo Marty Ludwig Mortimer Phineus
Die Andorianerin klopfte Savali auf die Schulter: "Gut gemacht. Auf dich kann man sich verla..." da brach sie unvermittelt ab, als der Buchstabensalat sich einfach wieder in die erste unlesbare Variante zurückverwandelte.
Latirah schaute Kadija und Felix fassungslos an, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie wandte sich an den Ingenieur: "Was ist denn jetzt los? Savali, kannst du nachschauen, ob du es wieder hinbringst?"
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Alexa sah Tenner prüfend an, so schweigsam kannte sie ihn gar nicht, als sie aber hörte was Latirah vorlas stand sie auf und ging ebenfalls zu der Konsole. Sie sah auf den Monitor, der die Buchstaben bereits wieder verschlüsselte. Lt.Com. Vertigo...sie hätte sich es denken können, dass er mehr wusste, als er zugab, aber wieso wollte er nicht davon sprechen? Und warum wurde so ein Geheimnis daraus gemacht?
Dann wandte sie sich ebenfalls an Savali. "Ja, bitte versuch es, ich muss wissen, was das war...ich.." sie brach ab. Das Ganze hatte sie doch mehr mitgenommen als sie zugeben wollte. Doch dann lächelte sie: "Versuch es einfach, aber pass auf, dass niemand dahinter kommt, dass wir versuchen geheime Daten zu entschlüsseln."

--Sicherheitsbüro, 9.52

"Und was ist nun? Dateistrom unterbrochen?", fragte Commander Ludwig ungeduldig.
"Ihre Befehle wurde ausgeführt, Sir, aber...", begann der Fähnrich, "aber..."
"Was, Fähnrich, heraus mit der Sprache.", meinte Commander Ludwig.
Der Fähnrich meinte nervös: "Sir, es ist möglich, dass die Daten bereits auf dem Computer gespeichert sind. Sicher, verschlüsselt sind sie nicht so leicht zu knacken, aber die Chance besteht. Wir müssten die Computersysteme abgrasen und versuchen das Problem von hieraus zu lösen, wir vermuten, dass vom System aus der Cafeteria auf die Daten zugegriffen wurden."
Commander Ludwig massierte seine Stirn und meinte dann: "Gut, dann tun Sie das. Sorgen Sie dafür, dass diese Dateien gelöscht werden und die Verantwortlichen sofort hierher gebracht werden. Aber die Löschung der Dateien hat oberste Priorität. Ach und schicken Sie die Datei in mein Büro."
In seinem Büro angekommen, sah er sich die unverschlüsselte Ausgabe der Datei an.
Zeit: 7. Mai 2369 Gegenstand: Technik - II. Studienabschnitt: Freifach: telepathisch->holographische Simulationen Leitung: OSTR. Prof. Mupetty Umbridge teilnehmende Kadetten: Cäsar Vertigo Marty Ludwig Mortimer Phineus Marcy Umbridge (verstorben) Connor Rodrigez (verstorben) Morpheus Patronus (Schicksal unbekannt)
Dieser Abschnitt reichte, um sich wieder an alles zu erinnern. Wie konnte er nicht den Tod von Professor Umbridges Tochter vergessen? Den telepathischen Kampf und den Größenwahn von Morpheus hervorgerufen durch diese merkwürdige Gestalt?

--Cafeteria, 9:52

Die Andorianerin wurde nervös. Da standen sie nun alle, außer Tenner, der wieder mal in eine Starre verfallen war und immer noch am Tisch saß, bei dem verdammten Computer, und die beiden wissenschaftlich und technisch versierten Kadetten Savali und Ceram rührten sich nicht. Der Bildschirm wurde langsam wieder voller unlesbaren Zeichen und Felix tat immer noch nichts.
Latirah bückte sich und öffnete die Zugriffsklappe unter dem Terminal, wie es zuvor Felix getan hatte und sah in die Öffnung. Dazwischen sah sie zur Tür. Es konnten jederzeit Leute auftauchen und das würde die Situation nicht unbedingt leichter machen. In dem Gehäuseraum unter dem Bildschirm waren die Speicherkristalle zu sehen. Auf einem der Chips mussten die Informationen, die sie gerade aufgerufen hatten, gespeichert sein. Latirah wusste nur nicht, auf welchem. Kurzerhand zog sie einfach alle der farbigen durchsichtigen Speicherchips raus.
"So, Leute, verschwinden wir von hier, bevor uns noch wer daran hindert." Sie hatte an die zwanzig Chips aus den einzelnen Halterungen gezogen und stopfte so viele in ihre Hosentaschen, wie sie konnte. Ihren Rucksack hatte sie bei der Krankenstation vergessen, dort konnte sie ihn jetzt natürlich brauchen. Latirah stand auf und stieß mit dem Knie die Abdeckung des Terminals zu. Einige der Chips hatte sie noch in den Händen und hielt sie den Umstehenden hin.
"Irgendwer von euch muss auch noch ein paar einstecken. So viel Platz ist nicht in meinen Taschen!!" Bei diesen Worten sah sie Ceram, Savali und Taylor beschwörend an.

--Sicherheitsbüro 9.52

"Commander?", unterbrach der bolianische Fähnrich Commander Ludwigs Erinnerungen, "Sir, wir haben den Ort herausgefunden, von wo aus der Zugriff erfolgte. Cafeteria, Raum 2, Konsole 3.4." "Hm?", reagierte Commander Ludwig verwirrt, "ach so, nehmen Sie sich einige Offiziere und suchen Sie die Cafeteria auf. Die verantwortlichen Kadetten sind unverzüglich hierher zubringen."
Der Fähnrich verschwand mit einigen Sicherheitsleuten und machte sich auf den Weg zur Cafeteria. Sie würden den Kadetten den Weg abschneiden.

---Cafeteria 9.53

Tenner sah auf die anderen Kadetten, die an der Konsole arbeiteten, als ihm bewusst wurde, in was für einer Situation sie waren. "Hey Leute, ist euch schon mal aufgefallen, dass es vielleicht illegal ist, was wir hier machen? Ich mein, es könnte ja sein, dass wir Schwierigkeiten bekommen könnten? Ich mein, die Daten waren bestimmt nicht umsonst gesichert, aber vielleicht ist das ja auch eine Holodeckmission?"
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Alexa war gerade dabei, einige der Chips zu verstauen als sich Jason zu Wort meldete. Sie sah zu ihm: "Mag sein, dass es ebenfalls zur Mission gehört, aber was vorhin auf der Krankenstation passierte, war garantiert keine Holodeckmission. Das war so real wie ich jetzt hier stehe, und ich will verdammt noch mal wissen, was genau da passiert ist, verstehst du...was ist, wenn so was noch mal vorkommt? Ich will wissen was eventuell das nächste Mal auf mich zukommt. Also ist es mir im Moment ziemlich egal, ob es illegal ist oder nicht.."
Es war selten, dass sie so sprach, aber in diesem Moment dachte sie nicht an die Folgen, die dieses Unterfangen ev. nachziehen konnte.
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Jason blickte zu Taylor und sagte:" Na schön, wenn du das sagst? Ich kann dich gut verstehen, dann sollten wir hier schleunigst weg. Ich versteh nicht viel von Technik, aber irgend jemand möchte nicht, dass wir was herausfinden, deshalb sollten wir schleunigst weg von hier, denn wir bekommen bestimmt bald Besuch." Jason nahm darauf Latirah's Hand und drückte sie ein wenig und sah ihr dabei ins Gesicht.
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"Ja Leute, machen wir, dass wir von hier abhauen." Alexa stopfte die restlichen Chips in ihre Tasche und ging dann raus auf den Gang. Sie sah sich um. "Wohin jetzt?" fragte sie die anderen.

--- Auf dem Gang, 9.56

"Na dann mal los." Tenner folgte Taylor. "Wir sollten uns erstmal Waffen besorgen und so schnell wie möglich weg von dem Raum hier". Tenner hatte schon eine Idee. "Ab in den Transporterraum 3."
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Sie wartete, dass die anderen auch kamen.
Dann wandte sie sich an Tenner: "Meinst du, es ist wirklich nötig, dass wir Waffen brauchen?"
Sie wollte gerade um die Ecke gehen als ihr aus dieser Richtung der Sicherheitsdienst entgegenkam. Sie drehte sich wieder um, bevor die Sicherheitsleute sie sehen konnten.
"Scheiße...der Sicherheitsdienst ist schon auf dem Weg zu uns", sagte sie dann zu den anderen.

--Cafeteria, 9:56

So schnell sie konnte, zog Latirah Jason wieder mit sich in die Cafeteria zurück. Hinter ihnen waren noch Ceram und Savali, die sie kurzerhand gegen ihren Protest mit in den Raum drängte.
"Alexa, komm zurück! Ich hab eine Idee, wie wir hier abhauen können." Jason schaute etwas verwirrt, wie auch den anderen der Sinn dieser Aktion nicht ganz einzuleuchten schien.
"Schaut euch mal die Tür neben dem Replikator an," deutete sie zu dem Gerät, aus dem sie zuvor ihre Getränke repliziert hatten. Daneben glänzte eine metallene Wandverkleidung. Mit etwas Fantasie konnte man diese als Tür identifizieren. Mit ein paar Schritten durch den Raum war Latirah angekommen und legte ein paar Halteklemmen um, mit denen die schmale Tür an der Wand fixiert war. Die Klemmen waren dafür eher nicht gedacht und die Andorianerin musste sich anstrengen, sie zur Seite zu biegen, dabei meinte sie rasch: "Ich habe die Pläne der Akademie, die bei den Eintrittsunterlagen waren, ihr wisst schon, die mit dem Fluchtweg im Falle eines Brand- oder Bombenalarms, angeschaut, und da sieht man einen Raum neben der Cafeteria und auch neben dem großen Speisesaal im anderen Flügel," mit einem Ächzen schob sie die letzte Klemme zur Seite, "die waren früher wohl die Küchen, die jetzt unnötig sind und leer stehen." Dabei öffnete sie sie Tür und winkte den anderen zu, in den dunklen Raum dahinter einzutreten.
Es wirkte gar nicht einladend, aber war die vielleicht einzige Möglichkeit dem Sicherheitstrupp zu entkommen.

--Gang/Cafeteria 9.56

Alexa war hinter Latirah zurück in die Cafeteria geeilt und sah ihr nun zu, wie sie die Tür geschickt öffnete. Sie wollte gerade durch die Öffnung in den dunklen Raum steigen als ihr etwas einfiel.
"Gebt mir eure Kommunikatoren", sie hielt die Hand hin, damit die anderen sie ihr geben konnten. Dann ging sie nochmals zurück und schmiss sie in einen Abfalleimer. Keine Sekunde zu früh schlüpfte sie dann durch die Tür und verschloss sie wieder. Die Sicherheit war gerade vor der Cafeteria angekommen..

--Cafeteria, 9.59

Inzwischen hatten die Sicherheitsleute die Cafeteria durchsucht und die Spuren der Kadetten untersucht. Auch Commander Ludwig hatte nun die Cafeteria aufgesucht und meinte beim Betreten zu dem zuständigen Sicherheitsoffizier: "Bericht."
"Commander, wir hatten die Cafeteria aufgesucht und niemanden mehr vorgefunden, sie haben uns offenbar bemerkt und die Flucht ergriffen.", meinte der vulkanische Offizier.
"Wissen wir inzwischen, wer die Spione waren? Mit was muss ich rechnen: Romulaner, Klingonen, meiner Mutter? Das letzte war ein Witz, vergessen Sie es.", erwiderte Ludwig, dem ganz und gar nicht zum Spaßen zu Mute war.
Der Vulkanier versteifte sich etwas, hob die rechte Augenbraue an und meinte dann. "In der Tat, es handelt sich wohl nicht um Ihre üblichen Verdächtigen. Es waren einige Kadetten, die sich an den Daten zu schaffen machten. Die optischen und taktischen Sensoren identifizierten sie als die Kadetten der Alpha-Gruppe, die von Commander Volker und Lieutenant-Commander Cäsar Vertigo geleitet werden. Diese waren aber nicht zugegen."
"Vertigo", wiederholte Commander Ludwig überrascht, "so langsam merke ich, wie der Hase läuft. Vertigo hatte also doch recht. Was ist mit den Kadetten. Wo sind sie jetzt?"
"Das wissen wir nicht genau.", erwiderte der Offizier, "wir fanden ihre Kommunikatoren im Müll. Offenbar haben sie sich durch einen Fluchtweg nach Draußen unserem Zugriff entzogen."
"Das ist nicht gut. Wenn sie die Daten lesen, befürchte ich, dass sie mit Schlimmeren als nur einem Verweis rechnen können. Sie begeben sich in höchste Gefahr. Durchkämmen sie das Gelände und zwar so gründlich wie es geht, aber erregen sie kein Aufsehen. Außerdem muss Lieutenant-Commander Vertigo über die Lage informiert werden. Wir müssen die Kadetten unbedingt finden." Der vulkanische Offizier verschwand mit einigen anderen Sicherheitsleuten und machte sich auf die Suche nach den Kadetten. Commander Ludwig hingegen suchte Cäsar Vertigo auf.

--Alte Küchenzugänge, 9:57

Es war ein sehr dunkler Gang, durch den die fünf Kadetten nun gingen. Man konnte kaum etwas erkennen, außer den vielen Spinnweben, die überall waren. Geputzt wurde hier wohl schon lange nicht mehr, aber warum denn auch? Schließlich war das hier ja nur ein Fluchtweg, dessen Aufgabe nicht war, schön zu sein, sondern eine Fluchtgelegenheit zu bieten. Seufzend schob Kadija zwei weitere Spinnweben beiseite und als sie ihre Hände ausstreckte, fühlte sie, wie sie etwas Metallisches berührten. Eine Tür?, schoss es ihr sofort durch den Kopf. "Hey Leute! Ich glaub hier ist so was ähnliches wie eine Tür.. Helft mir mal!", rief sie den anderen zu, die sofort kamen. Mit vereinten Kräften schafften sie es, die schwere Metalltür aufzustemmen und wurden fast blind von dem Licht, das dahinter war. Die Hand vor den Augen, um nicht allzu sehr geblendet zu werden, kletterten alle hinaus. Tenner musste zwar ein wenig geholfen werden, aber schließlich standen sie dann doch alle im Freien. Kadija bückte sich und berührte kurz das Gras unter ihren Füßen und blickte sich dann um. Es war wirklich nicht besonders schwer, zu erkennen, wo sie waren. Das Gras und die ganze Umgebung hier erinnerte sie vage an ihre Heimat, die eigentlich gar nicht ihre Heimat war, aber die einzige, die sie je kennen gelernt hatte. Auch auf der Ewigkeitswelt hatte es viel Gras gegeben und weite Steppen mit saftigen grünen Wiesen. Am liebsten aber war Kadija schon immer das kniehohe, ausgedorrte, gelbe Gras gewesen, das es auch an einigen Stellen gegeben hatte.

--Akademiegelände, 9:59

Latirah folgte mit Jason, den sie noch etwas stützte, auch wenn es nicht mehr unbedingt sein musste, den anderen nach draußen. Als sie sich umdrehte, konnte sie neben der Tür, durch die sie auf den Rasen gekommen waren ein Schild sehen. Darauf stand in kaum mehr lesbaren Buchstaben:
Lieferanteneingang.
Sie drückte die Tür wieder in Schloss und atmete dann durch. Diese Fluchtaktion war nicht unbedingt als guter Einstieg ins Studentenleben anzusehen. Die drehte sich zu Alexa, die ja die Kommunikatoren entsorgt hatte: "So, orten können sie uns jetzt nicht, und wir haben noch bis 10.40 Zeit. Aber wir brauchen auch neue Kommunikatoren bis dann. Volker fällt das sonst sicher auf. Wir sollten uns als erstes auf einem Zimmer die Speicherchips durchsehen, bevor danach gesucht wird. Von mir aus können wir auf mein Zimmer gehen."
Sie sah alle der Reihe nach an, ob einer Einwände hätte.
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Alexa atmete auf als sie den verstaubten Gang endlich hinter sich gelassen hatten und an die frische Luft traten. Irgendwie überkam sie plötzlich ein schlechtes Gewissen gegenüber Lt. Vertigo, er war so nett und hilfsbereit zu ihr gewesen und sie waren gerade dabei, ihn zu hintergehen...Anderseits, warum hatte er ihr gegenüber auch nicht offen darüber reden können? Er musste sich doch denken, dass sie mehr darüber erfahren wollten.
Allerdings war ihr auch bewusst, dass sie sich auf glattem Eis bewegten, sollte rauskommen, dass sie die Chips entwendet hatten, würden sie wohl das nächste Mal die Academy durch den Vordereingang verlassen. Allerdings dann wohl zum letzten Mal.
Schließlich stimmte sie aber Latirah's Vorschlag zu, in ihrem Quartier würden sie vorerst sicher sein. "Ok, gehen wir," sagte sie zu Latirah, da sie es doch kaum aushielt endlich mehr zu erfahren.
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Nachdem keiner wirkliche Argumente oder Einwände vorbrachte und sich auch Alexa positiv geäußert hatte, führte Latirah die Gruppe um die Vorderseite des Gebäudes herum zur linken Seite. Dort befand sich ein Seiteneingang, der zu den Wohnräumen führte.
Latirah öffnete die Tür und spähte vorsichtig in den Aufgang. "Vielleicht sollten wir die Treppe nehmen. Mein Zimmer liegt im vierten Stock. Wenn wir zum Aufzug gehen, müssten wir durch den Korridor, der führt auch zu anderen Räumen, wo dann mehr Personal oder Kadetten umschwärmen."
Sie winkte die anderen vorbei und ging dann mit Tenner als Letzter die Treppe hinauf in den vierten Stock.

---Latirahs Quartier, 10.01

Kadija öffnete leise die Tür zum Quartier der Andorianerin und lugte erst mal hinein, um zu schauen, ob jemand drin war. Fehlanzeige, und so gingen alle hinein.
Es war ein kleines Quartier, in dem Latirah wohnte, aber dafür musste sie es wenigstens mit niemandem teilen..
Kadija schüttelte die Chips aus ihrer Tasche auf den Boden und blickte dann die anderen Kadetten an, bevor sie sagte: "Na, dann machen wir mal.."
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Latirah kam als letzte der Gruppe in ihr Zimmer und verschloss die Tür. Sie zog die Speicherkristalle aus ihren Hosentaschen und legte sie auf einen Computertisch, der gegenüber vom Bett stand. Der dort befindliche Computer war ein Standard-Modell, nicht die deutlich besser Variante, die den Kadetten der Technik und Wissenschaft ab dem zweiten Studienjahr zur Verfügung gestellt wurde. Aber die Sternenflotte dachte wohl, für einen Kadetten im ersten Jahr genügten auch ältere Modelle.
An der rechten Seite des Computers befanden sich die Schlitze für Speicherkristalle, gerade mal 5 Stück. "Ich habe im Informatikunterricht leider nie so wirklich aufgepasst, weiß einer, welche der Farben ich zuerst versuchen soll?" fragte Latirah während sie sich die Kristalle anschaute. Es waren rote, grüne und blaue durchsichtige Chips auf dem Tisch.
Die Andorianerin drehte sich um und hob auch die von Kadija von Boden auf. An Lexi gewandt meinte sie: "Deine kannst du auch noch dazu schütten."
Mit einem Grinsen schaltete die den Computer ein: "Was spricht eigentlich gegen blau?", damit zog sie 5 Chips aus dem Haufen und steckte sie in die vorgesehenen Schlitze.
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Alexa versuchte es nochmals, aber es gelang ihr nicht mehr die Datei erneut zu öffnen, was sie zunehmend wütender machte. Sie drehte sich wieder zu den andern um. Als sie sah das Latirah und Tenner immer noch zusammen auf dem Bett lagen wurde sie noch wütender. "Verdammt, könnt ihr euer Schäferstündchen nicht verschieben, als ob es im Moment nichts Wichtigeres gäbe!" Doch kaum hatte sie die Worte ausgesprochen taten sie ihr schon leid, sie biss sich auf die Lippen. Verdammt, was war nur in sie gefahren?
Dann sah sie Latirahs Hand auf dem Bein von Tenner, die immer fester zukniff und ihre Augen, die ein gefährliches Funkeln angenommen hatten...was war hier bloß los...?
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Durch Alexas Ausruf kam Latirah wieder zur Besinnung. Tenner verzog schon den Mund, aber er hielt sich anscheinend noch gut unter Kontrolle. Es musste ihm schon richtig wehgetan haben. Latirah stand abrupt auf und stellte sich mit dem Rücken zur Tür.
"Es tut mir leid.....ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe", stammelte sie in Richtung Tenner.
Ihr Herz schlug schneller und sie spürte eine Aufregung und Wut in sich hochsteigen, die sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Ihre Hände begannen zu zucken und sie ärgerte sich über die anderen Kadetten in ihrem Zimmer. Alles Pinkies, farblose rosa Humanoiden. Tenner hatte wenigstens ein paar Pigmente in sich, aber die anderen. Was taten sie hier in ihrem Zimmer? Waren sie alle hierher gekommen, um sie zu beseitigen, weil sie anders war. Aber sie würde es ihnen nicht leicht machen. Sie waren ihr alle körperlich unterlegen. Andorianer konnten Schmerzen vertragen. Sie wussten nicht worauf sie sich hier einließen. Latirah schaute sich in ihrem Zimmer um und suchte nach einer brauchbaren Waffe, sie waren zu viert gegen sie. Ihr Atem ging schneller und sie spürte das Adrenalin in ihren Adern. Ihr Blick fiel auf eine Standlampe neben ihr.
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Als sie so am Boden saß, registrierte Kadija plötzlich eine Veränderung in Latirahs Gefühlen. Ärger, Wut und auch ein wenig Angst machte sich in ihrem Kopf breit und sie beobachtete sie, wie sie sich hektisch umschaute.
Was zum Teufel war hier nur los? Auch bei Alexa spürte sie seltsame Gefühlsregungen..
Immer noch huschten Latirahs Blicke hin und her, bis sie schließlich eine Standlampe entdeckten. Erschrocken sprang Kadija auf und ging zur Andorianerin.
"Was hast du vor?", fragte sie sie leise.
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Eine der Kadetten kam näher. Der Urinstinkt in der Andorianerin schrie mit immer lauter werdender Stimme in ihr: Gefahr...Gefahr!!....GEFAHR Mit einem abschätzenden Blick von oben bis unten gab sie der näher kommenden Frau keine Chance, und stufte deshalb die aufsteigenden Abwehrmechanismen zurück.
Die Frau blieb stehen und mit kaum hörbarer Stimme fragte sie Latirah etwas. Was es war konnte die Andorianerin nicht genau hören, als ob ihr Kopf, ihre Ohren in Watte gepackt wären, so gedämpft drangen die Worte langsam in ihren Verstand. Wenn man in diesem Stadium noch von so was wie Verstand sprechen konnte.
Und doch klangen die Worte, die sie nach einer Ewigkeit, wie ihr vorkam, endlich verstanden hatte, seltsam vertraut. Hatte sie die Stimme schon vorher gehört? Durch die Raserei in ihrem Hirn kämpfte sich der Teil von Latirahs Bewusstsein, der noch die Realität kannte und wusste, dass der Schritt zurück möglich war. `Atme ruhig ein und aus. Senke deinen Blick in dein Innerstes. Sei wie ein Grashalm, der sich im Wind biegt, mit jedem Atemzug biege dich, und brich nicht.... Diese und auch andere Worte, die ihr ihr Lehrmeister damals auf Fesoan mitgegeben hatte, brachten sie der Realität einen winzigen Schritt näher. Aber sie war an der Grenze zu einem Chaos, das merkte sie nur zu deutlich.
Die Andorianerin schaute zurück zu Kadja und versuchte das Zucken ihrer Hände zu unterdrücken. Was war nur mit ihr los? Sie verstand diesen plötzlichen Gefühlsausbruch nicht. "Ich... weiß es nicht." antwortete sie Kadija wahrheitsgemäß.

--währenddessen in Commander Volkers Büro

Commander Volker hatte es sich eben in seinem Büro auf dem Sofa bequem gemacht. Auf einem nahem Tisch hatte er sich eine große Tasse Kaffee, mit Milch und Zucker gestellt. In seiner rechten Hand hielt er ein PADD mit den Akten der Kadetten. Eben befasste er sich mit einer leicht reizbaren Andorianerin, als sein Kommunikator reagierte und Vertigo zu hören war. Volker hätte es vorhersehen können, das dieser sich noch einmal melden würde. "Volker hier. Commander Vertigo, über was wollen Sie unbedingt mit mir sprechen?"
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"Das kann ich nur mit ihnen unter vier Augen besprechen, über den Kommunikator ist es etwas ungünstig. Können wir uns jetzt eben treffen? Es ist dringend!", meinte Vertigo mit Nachdruck.
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"Dann denke ich", setzte der Commander, neugierig auf das, was Vertigo nun von ihm wollte, an. "Sie sollten in mein Büro kommen."
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"In Ordnung, ich bin in einer Minute da, Vertigo Ende.", sprach Cäsar in den Kommunikator. Gesagt, getan. Innerhalb von einer Minute hatte er die Krankenstation verlassen, alle Gänge durchquert und stand vor Commander Volkers Büro. Er klingelte und trat ein.
"Commander, ich muss mit Ihnen über den Zwischenfall von vorhin sprechen.", meinte Cäsar und sah Commander Volker dabei fest in die Augen.
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Nachdem nun Volker den Commander herein gebeten hatte, war es aus diesem wie aus einem Wasserfall heraus gekommen. Volker hatte ja schon damit gerechnet, dass es so kommen würde und das konnte im Grunde nichts Gutes heißen.
Die Türen schlossen sich hinter Vertigo und Commander Volker hob ihm seinem Blick entgegen. "Setzen Sie sich, möchten Sie etwas trinken?"
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"Nein danke.", meinte Cäsar und setzte sich auf den angebotenen Platz.
"Ich bin wegen dem Zwischenfall von vorhin hier. Ich habe Ihnen ja schon mehrfach indirekt vermittelt, dass Sie es auf sich beruhen lassen sollten, aber Sie lassen ja einfach nicht locker. Darum bitte ich Sie nun in aller Förmlichkeit darum, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Ich bitte Sie darum, keine Fragen mehr diesbezüglich zu stellen und keine weiteren Untersuchungen mehr anzustellen.", sagte Cäsar zu Volker.
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Erwartungsvoll blickte Volker Vertigo entgegen, hatte dieser nicht etwas vergessen? Kein Laut kam über die Lippen des Commanders, stattdessen nahm er sein Getränk und nahm einen Schluck.
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"Ich möchte, dass Sie es nicht persönlich nehmen, dass ich so offensichtlich etwas vor Ihnen verberge, aber ich habe meine Befehle. Glauben Sie mir, es geht hier nicht um Vertuschung oder so, aber dieser Zwischenfall war kein Einzelfall und beweißt, dass meine Theorie damals richtig war. Es geht um mehr als nur um einen Unfall und ich handle auch nicht aufgrund von eigenem Ermessen, ich bin zum Schweigen verdonnert und muss nun Bericht erstatten und Maßnahmen ergreifen. Ich hoffe, Sie verstehen meine Bitte und kommen dieser nach.", erklärte Cäsar und sah Volker eindringlich ein. Volkers Sturheit, die er soeben wahrgenommen hatte, ignorierte er.
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"Nun sagen Sie doch auch mal etwas, Commander und sehen Sie mich nicht so an.", meinte Cäsar, der nun langsam sauer über Volkers Schweigen und Sturheit wurde.
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Langsam schien der Commander ungeduldig zu werden, doch Volker störte das nicht. "Ich halte nichts davon, ich würde gerne wissen, was passiert ist und erst wenn ich es weiß, bin ich zufrieden."
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"Commander, wie ich Ihnen bereits erklärte, ich bin zum Schweigen verpflichtet. Sie können es so vergessen, oder Sie müssen sich vor unseren Vorgesetzten verantworten.", meinte Cäsar.
Noch bevor Volker antworten und sein Spiel weiterspielen konnte, betrat jemand mit einem Phaser gezückt den Raum. Es war Commander Ludwig.
"Brauchst du Hilfe, Cäsar?", meinte er mit Blick auf Volker.
"Ach stecke den Phaser weg, die Lage ist sowieso schon so verrückt. Was willst du hier? Und wie kommst du so schnell hier herein?", meinte Cäsar und Ludwig steckte tatsächlich den Phaser weg und meinte:" Ich bin doch Chef der Sicherheit. Es hat wieder angefangen, nicht wahr?"
Cäsar nickte und meinte: "Die Ursache ist eigentlich erledigt, aber die Besessenheit wird vermutlich bleiben. Wahrscheinlich werden wieder Telepathen besessen von irgendwelchen Lebensformen sein und wenn es wieder zu einer Art Hexenjagd kommt...wir müssen das verhindern."
"Deshalb bin ich hier, Cäsar. Alle Kadetten des Alpha-Teams haben eben diese Daten des Zwischenfalls von damals aus dem Hauptcomputer kopiert und gestohlen. Sie haben einen äußerst komplizierten Sicherheitscode geknackt und haben sich dem Zugriff der Sicherheit entzogen. Sie haben ihre Kommunikatoren entsorgt und sind nun auf der Flucht, nur wegen dieser Dateien. Die Sicherheitsleute durchkämmen bereits das Gelände.", erklärte Ludwig.
Cäsar sah zwischen Volker und Ludwig hin und her. "Offenbar habe ich den falschen versucht davon zu überzeugen, nichts zu unternehmen. Die Kadetten habe ich dabei übersehen. Ich hoffe wir finden sie noch rechtzeitig. Ich glaube ich weiß, wie wir sie finden können. Komm Marty.", meinte Cäsar.
Als er und Commander Ludwig zur Tür gingen, sah er zurück und meinte zu Commander Volker: "Ich würde Sie bitten, uns zu begleiten, Commander. Sie wollten Antworten? Nun ich denke, Sie werden welche bekommen."
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Ja, diese letzte Frage die Commander Vertigo von sich gab, fühlte sich wie ein Phaser an, welcher Volker auf die Brust gerichtet war.
Der Halbvulkanier erhob und näherte sich langsam der Tür seines Büros, wo schon Ludwig und Vertigo warteten. "Meine Herren, Sie können mir gerne Auskunft geben bevor wir aufbrechen. In der momentanen Situation ist es mir leider nicht möglich, Sie nach bestem Wissen zu unterstützen. Ebenfalls kann es passieren, dass ich Ihnen Stöcke zwischen die Beine werfe."
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"Commander, dafür haben wir keine Zeit. Und mit Verlaub, Sie halten nur auf.", meinte Commander Ludwig genervt. Vertigo sah auf sein PADD, dann zu Volker und auf die Uhr. Schließlich meinte er:" Da hat er recht, aber da Sie keine Ruhe geben, werde ich Ihnen eben eine Kurzfassung geben. Wir waren damals mit derselben Situation konfrontiert, wie heute, nur dass es uns unvorbereitet traf und es Tote gegeben hatte. Fremde Lebensformen hauptsächlich vom empathischen Bewusstsein wahrnehmbar. Wir Kadetten konnten uns schließlich aus der Gewalt der Lebensformen befreien, aber sie griffen auf die Gehirnwellen von anderen Lebensformen zurück und hetzten sie gegeneinander auf, es herrschte ein Chaos an der Akademy, besonders die Telepathen waren betroffen. Schließlich konnten wir die Gefahr bannen, die Folgen beseitigen usw. Das Problem ist, auf den geklauten Datenchips ist nicht nur der Bericht, sondern auch optische Aufzeichnungen und vermutlich hat sich eines der Wesen dort versteckt oder zumindest sein Bewusstsein. Die Kadetten, in erster Linie unsere, sind in höchster Gefahr, also wollen Sie uns nun noch länger aufhalten oder kommen Sie endlich?"