Auswertung Nummer 1 vom 18.03. bis 31.03.2004


Zugangsstatistik
Kadetten
Jan (Rod Blaine) 1
Thomas (Felix Odel) 3
Karsten (Kavoc Vastrahn) 3
Martin (T'Magic) 4
Offiziere
Nina (Mirna Lohvansuu) 1
Gesamt 12   


- Sternenflottenakademie, Lohvansuus Büro - Zeit 18:00

Mit einem leisen Prasseln schlugen die Regentropfen an das Fenster von Mirna Lohvansuus Büro. Normalerweise haßte sie Wasser, beim Anblick größerer, stehender Gewässer ergriff die Andorianerin sogar leichte Übelkeit. Aber solange sie selbst gemütlich im Trockenen saß, übte das Geräusch des herabprasselnden Regens sogar etwas Beruhigendes auf sie aus.

In gewisser Weise war das auch ein Sinnbild für ihr Leben: Sie liebte Abenteuer, wenngleich sie es nicht schätzte, selbst im Mittelpunkt dieses Geschehens zu stehen. Lieber verfolgte sie das Geschehen von sicherer Entfernung aus mit. Sie hörte mit großer Begeisterung Erzählungen von spannenden Außenmissionen, selbst jedoch verabscheute sie es, auf öden Planten Naturgewalten, möglicherweise feinseligen Bewohnern und anderen Widrigkeiten zu trotzen.

Mit nicht gerade überragendem Interesse blätterte sie sich die Unterlagen ihres neuen Postens durch. Darunter waren auch die Akten der Kadetten. Oje, gleich zwei Vulkanier, dachte sie.

Vulkanier waren erfahrungsgemäß Besserwisser. Und was das Schlimmste daran war, war die Tatsache, daß sie tatsächlich zumeist über genug Intelligenz und Bildung zu verfügen, um dann auch noch recht zu behalten.

Schnell legte sie das PADD weg und beschloß, sich stattdessen selbst ein Bild von ihrem Team, das sie leiten würde, zu machen. Lebensläufe und andere Daten mochten zwar nicht unerheblich sein, aber über das wahre Wesen einer Person sagten sie reichlich wenig aus. Und es war auf jeden Fall besser, sich überraschen zu lassen, als sie jetzt schon in Vorurteilen zu verlieren.

Morgen schon um 8:00 morgens würde sie die Gelegenheit haben, da für diesen Zeitpunkt die erste Vorbesprechung angesetzt war. Sie war sich immer noch nicht ganz schlüssig, ob ihr der Gedanke, Ausbildner an der Akademie zu sein, nun gefiel oder doch eher Unbehagen bereitete. Vermutlich war beides der Fall.

- Sternenflottenakademie, Hörsaal - Zeit: 7:39h bis 7:53h

Wie üblich, wenn es um einen wichtigen Termin ging, erschien Vastrahn deutlich früher als gefordert. 20 Minuten und 34 Sekunden wie er, nach einem Blick auf seinen Chronometer, feststellte und der Raum war weder abgeschlossen noch von einer vorhergehenden Veranstaltung belegt. So konnte der Vulkanier schon eintreten und sich einen für ihn günstig erscheinenden Platz aussuchen. Sein PADD mit physikalischen Gleichungen lieferte ihn, während der Wartezeit ein wenig Zerstreuung und lenkte ihn gleichzeitig von der, trotz aller Logik und Disziplin, in einer versteckten Ecke seines Bewusstseins lauernden, durch Neugier, hervorgerufener Anspannung ab.
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"Hallo" sagte Felix, während er den Hörsaal betrat. Er hatte sich dieses Mal sehr früh auf den Weg gemacht, um ja nichts zu verpassen. Ein Shuttle später hätte zwar auch gereicht, doch sicher ist sicher. Er setzte sich auf einen der freien Plätze und musterte die Anwesenden - er würde sie wohl in der nächsten Zeit öfter zu sehen bekommen. Um nicht den Eindruck zu erwecken, die Leute anzustarren, aktivierte Felix sein Pad und sah sich die Spezifikationen eines Schildgenerators der Klasse VI an.
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T_Magic war dem Vulkanier gefolgt. Irgendwie wusste T_Magic, dass er ihn zum Hörsaal führen würde und richtig, am Ende des Ganges konnte er den Hörsaal entdecken. Nun, da er wusste, wo er hinmusste, ließ er sich Zeit, dauerte es schließlich noch einige Zeit, bis es 8:00 Uhr war. Er sah aus dem Fenster auf das Geländer der Akademie. Ihm wurde bewusst, dass er noch nie so aufgeregt und nervös war bis auf das eine Mal, wo...Nein er verdrängte diesen Gedanken und die schmerzhaften Gefühle, die damit zusammenhingen. Er ging auf den Hörsaal zu, betrat ihn und sagte laut: "Hallo" Er war sich nicht sicher, ob er überhaupt bemerkt wurde. Er setzte sich auf einem Platz, nahe am Fenster und dachte nach. Nach einiger Zeit kam auch ein weiter Kadett in den Hörsaal und musterte die Anwesenden. T_Magic spürte die Unruhe und Anspannung, die im Raum lag, sie war zum Greifen nahe. Weil er diese Stille und Unruhe nicht mehr ertragen konnte, meinte er, so laut, dass ihn alle hören sollten: Die Wartezeit ist immer das schlimmste, was einen erwartet, findet ihr nicht auch?
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Kavoc war erst seit wenigen Minuten in dem Hörsaal, als sich bereits eine weitere Person einfand und ihn mit einem laut und vernehmlichen Hallo! begrüßte. Er blickte von seinem PAD auf und erkannte den Neuankömmling sogleich als einen Vertreter seiner eigenen Rasse. Sehr gut! Noch jemand mit einem ruhigen, auf beständige Logik, nicht auf unberechenbare Emotionen, aufgebauten Wesen, überlegte sich Kavoc, während er die Begrüßung mit der typisch vulkanischen Grußgeste beantwortete. Bei anderen Völkern hätte ein derartiges Zusammentreffen wohl zu einer Art spontaner Verbrüderung und hohlem Smalltalk geführt, aber, wie zu erwarten, nahm der Neuankömmling einfach nur seinen Platz ein. Eine weitere Person, ein Mensch diesmal, kam wenig später noch hinzu und auch er grüßte mit einem Hallo, bevor er sich seinem PAD zuwandte. Der als zweites eingetroffene Vulkanier war es, der das Schweigen brach indem er meinte, dass die Wartezeit wohl als das Schlimmste anzusehen sei. Für einen Moment war Kavoc unschlüssig. Hätte ein Vertreter einer anderen Spezies diese Bemerkung gemacht hätte er wohl einfach nur abgewartet, ob einer der übrigen etwas dazu sagen würde. Doch da es ein Vulkanier war, der diese Äußerung fallen gelassen hatte fühlte er sich irgendwie genötigt etwas dazu zu sagen. Nun ja, begann er. Immerhin gibt sie Gelegenheit sich für das Bevorstehende zu sammeln. Würden wir einfach zur festgesetzten Zeit hierher gebeamt werden und auch gleich von der Lehrkraft erwartet werden, so hätten manche wohl ein wenig Schwierigkeiten sich so abrupt um zu stellen.
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Es war ein komisches Gefühl in den Gängen der Akademie herum zu laufen. Sein ganzes Leben hat Rod Blaine auf diesen Moment gewartet, und nun war er tatsächlich dabei. Er war extra früher gekommen als befohlen, aber so konnte er wenigstens sicher sein, nicht der letzte zu sein, der erscheint. Das würde ein zu schlechtes Bild zeigen, redete er sich ein. Blaine öffnete die Tür zum Hörsaal. 'Na Weltklasse, zwei vulkanische Spaßbremsen, das wird ja heiter', war der erste Gedanke der durch seinen Kopf raste als er die drei Personen im Hörsaal erblickte. "Tach miteinander". Er fühlte sich wieder wie ein sechsjähriger der zum ersten Mal in die Schule ging. Instinktiv ging er in die Richtung der menschlichen Person und setzte sich neben sie. "Hi, mein Name ist Rod".
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"Hallo Rod. Ich heiße Felix." antwortete Odel. Um nicht so steif zu klingen fragte er noch "Und, was haben Sie studiert?"
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Damit war zu rechnen, dass der Vulkanier ihm antwortete. Er hatte sich gewünscht, irgendwie mit allen ins Gespräch zu kommen. Ein weiterer Kadett betrat den Raum und stellte sich vor, ging aber instinktiv auf den menschlichen Kadett zu. Da fiel ihm ein, worauf vielleicht alle antworten würden. "Welcher Bereich interessiert euch am meisten und was versprecht ihr euch von der Ausbildung?", fragte T_Magic interessiert.
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"Hallo, ich heiße Felix." Auf die Frage T_Magics antwortete er: "Ich interessiere mich sehr für Quantenphysik, Subraumtechnik und andere Naturwissenschaften. Wenn ich mit der Akademie fertig bin möchte ich entweder auf einem Schiff als Ingenieur oder in einer Werft als Entwickler arbeiten.
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Das hört sich alles sehr interessant an. Am meisten interessiere ich mich aber eher für die Wissenschaft. Erforschungen von fremden Welten, Spezies oder Phänomene und dergleichen ist eher mein Element. Mal sehen, wohin mich mein Weg führt, erwiderte T_Magic.
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Die ausbleibende Reaktion auf seine Erwiderung auf T_Magics Bemerkung zu der Qual des Wartens führte Kavoc zu der Überlegung, ob er damit wohl nicht ein wenig taktlos gewesen war und ihn vielleicht gekränkt hatte. So nahm er sich bei der an die Allgemeinheit gerichteten Frage nach dem bevorzugten Studienbereich und dem damit verbundenen Erwartungen an die Zukunft, vor diesmal nicht vorschnell zu antworten und erst einmal die anderen Teilnehmer zu Wort kommen zu lassen. Doch verspätetes Taktgefühl war nicht der einzige Beweggrund, der ihn schweigen ließ. Waren seine Gründe zur Sternenflotte zu gehen doch reichlich persönlicher Natur. Gute Universitäten gab es auch auf Vulkan. Doch dort waren auch die strengen Reglementierungen und das eingleisig vorherbestimmte Leben. Er würde studieren, anschließend eine adäquate Arbeit annehmen und die Frau heiraten, die seine Eltern bereits in seiner Kindheit für ihn bestimmt hatten. Sie würden Kinder bekommen, für die der Kreislauf dann von vorne beginnen würde. Doch, auch wenn er keine logischen Argumente gegen diesen Lebensstil vorbringen konnte, behagte ihm das nicht sonderlich. Irgendwie musste es da mehr geben als nur die Tradition und logische Verhaltensmuster. Im Grunde war er hier um heraus zu finden was es da noch gab, wie andere Völker und Kulturen mit der Gestaltung ihres Lebens umgehen. Aber konnte er das so sagen? Und würde man es verstehen? Gewiss würde es ein falsches Licht auf ihn werfen. Auf jeden Fall waren diese Überlegungen zu intim, um sie so einfach öffentlich zu verkünden.
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War er zu weit gegangen? Es lag T_Magic fern, Kavoc in Verlegenheit zu bringen, denn er spürte förmlich, was in Kavoc vorging. Dabei wollte er doch nur mit allen in Kontakt treten, ohne ein rein auf Logik basierendes Gespräch anzufangen. Vielleicht konnte er Kavoc noch zeigen, dass es nicht in seinem Sinn war, ihn in Verlegenheit zu bringen, sondern dass er viel mehr mit ihm und den anderen ins Gespräch kommen wollte. Als Felix etwas erwiderte, sah T_Magic kurz zu Kavoc hinüber wandte sich aber schnell wieder Felix zu. Er hoffte, dass Kavoc nichts bemerkt hatte. T_Magic antwortete: "Das könnte interessant werden, besonders, weil man als Botschafter oft mit Situationen zu tun bekommt, die weit über die Logik oder das eigene Blickfeld hinausgehen. Doch gerade das Leben anderer Völker und die andersartige Grundstruktur ihrer Gesellschaft mit anderer Lebensweise, Geschichte und Tradition ist es, was den Forscherdrang weckt und das Leben so interessant macht."