Auswertung Nummer 5 vom 25.06. bis 08.07.2001


Zugangsstatistik
Kadetten
Daniela (Winkler) 3
Flo (Maril) 0
Gerrit (Khan) 0
Michael (Irons) 2
Nina (Linebarger) 4
Offiziere
Michael (Ivanov) 1
Gesamt 10   


--- Romulanischer Warbird, Korridor --- 13:43 Uhr

"Verdammt " schrie Daniela. Sie sah, wie der Romulaner die Waffe auf die beiden hielt. "Und was machen wir jetzt? Sollen wir zurück?" fragte sie Mike, der hinter ihr herrannte. Sie wartete auf eine Antwort.
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Sukie Linebarger starrte den Romulaner, der gerade gesprochen hatte, aus schreckgeweiteden, dunklen Augen an. Ihr ohnehin eher blasses Gesicht hatte nun eine noch ungesündere Farbe angenommen. Ihr wurde bewußt, daß sie immer noch nicht einmal den Versuch gemacht hatte, ihre Waffe zu ziehen. Es mochte vielleicht feige wirken, aber das Schicksal des Captains hatte ihre Chancenlosigkeit gegen die Romulaner auf äußerst fatale Weise demonstriert. Ganz abgesehen davon, daß man, wenn ein Disruptor auf einen gerichtet ist, wohl eher nicht zu ruckartigen Bewegungen neigen sollte, dachte sie mit beißendem Spott. Sie überlegte krampfhaft, was zu tun sei, ohne wirklich zu einem Schluß zu kommen. Da fiel ihr ein, daß sie einmal gehört hatte, daß Gefangene ein Gespräch anfangen sollten, da es den Kidnappern dann schwerer fiel, ihnen etwas zu Leide zu tun. "Sir", sagte sie, "Wir wissen überhaupt nicht, was hier vor sich geht. Wir sind Kadetten auf ihrer ersten Mission und ich kann mir nur schwer vorstellen, daß wir eine Information oder sonst etwas haben könnten, was Ihnen von Nutzen sein könnte" Linebarger fixierte den Romulaner mit ihrem Blick, obwohl sie dazu ziemlich weit aufschauen mußte und versuchte immer wieder im Augenwinkel zu beobachten, ob Duran irgend etwas vorhatte, in Anbetracht der Situation zwar wohl eher unwahrscheinlich, aber einem Klingonen mit seinem seltsamen Ehrbegriff war wohl alles zuzutrauen...
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Er hörte die Frage von Daniela, die wie er sichtlich angespannt zu sein schien - kein Wunder in dieser Situation! Plötzlich hielt er an, von diesem Zeitpunkt an, wußte er nicht mehr genau, was er tat. Es war, als wäre er da, aber nur über ihm, er sah was geschah, aber etwas hinderte ihn daran einzugreifen. Er drehte sich um und sagte: "Ich werde jetzt das tun, was ich schon vorher hätte tun sollen! Es reicht, das der Captain bereits tot ist und von Maril jede Spur fehlt! Die anderen müssen dieses Schicksal nicht erfahren!". Er lief los, dorthin, wo sie hergekommen waren. Da sah er vor sich Sukie und Duran, welche ohnmächtig vor dem Romulaner standen, Sukie zu Duran schauend. Er überlegte nicht lange, zielte kurz zwischen Sukie und Duran hindurch, ein Schuß... er hatte getroffen! Seine Hand war total ruhig gewesen! Erst jetzt bekam er seinen Körper wieder unter Kontrolle. Geschockt und überrascht von dem, was er gerade getan hatte, ließ er das Gewehr fallen und bekam zitterige Knie. Er stütze sich an der Wand ab, um nicht auf die Knie zu sinken.
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Sukie Linebarger starrte fassungslos auf die Stelle, an der der Romulaner eben noch gestanden hatte. Irons hatte nicht den kleinen Phaser verwendet, sondern die große Waffe des Captains, weshalb sich der Körper völlig aufgelöst hatte. Dann fiel ihr Blick auf Mike, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sie wußte auch, warum: Er war eben kein Kämpfer, genauso wenig wie sie. Sie hatte ihn erlebt, wie seine Hand gezittert hatte, als sie vorher den Romulaner gegenüber gestanden hatte. Aber nun hatte er seine Ängste überwunden, um sie zu retten! Linebarger trat auf ihn zu: "Alles in Ordnung?", fragte sie, obwohl sie wußte, daß nichts in Ordnung war. Der Schock war einfach zu groß. Dabei wußte sie nicht einmal selbst, ob sie das ganze durchstehen würde. Sie versuchte, ihre aufgewühlten Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. "Wir müssen unbedingt weg, hier wird es gleich von Romulanern wimmeln, bei der Energieentladung. Am besten verstecken wir uns einmal in einem der Wartungsgänge, vielleicht gibt es ja auch eine Verbindung zu dem Ort, wo Maril gefangen ist!" sagte sie.
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Er sah Sukie an, auch ihr war es nicht so geheuer. Ein Grund mehr, sich wieder zu fassen. Er hatte ihn getötet, aber es war Notwehr und schließlich hatte er sie bedroht, vielleicht hätte er sie sogar getötet, wenn er nicht geschossen hätte. Also riß er sich so gut es ging zusammen richtete sich wieder gerade auf. Er hatte Sukies Rat gehört, war aber erst jetzt richtig im Stande zu antworten: "Sie hat recht! Los, verziehen wir uns!". Irons trat zu einem der Gänge, entfernte den Deckel und begab sich hinein. "Fürs erste in Sicherheit", dachte er sich. Er wußte nicht mehr weiter, sie waren in einem dieser Gänge, aber diese waren so verstrickt, daß sie sich sehr leicht verirren könnten. Also klopfte er auf seinen Kommunikator, ein kurzes Piepsen bestätigte seine Tat. "Irons an Cleaveland, Der Commander wurde getötet! Erwarten weitere Anweisung!", er wartete kurz - Nichts, keine Antwort! Er wiederholte den Ruf, doch erneut bekam er keine Antwort. Fragend schaute er die anderen an und hoffte, daß die Kommunikatoren der anderen funktionieren würden...
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Daß Mike den Romulaner erschoß, überraschte Daniela ein wenig. Mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet, aber jetzt mußten sie sich auf andere Sachen konzentrieren. "Winkler an Cleaveland antworten Sie!" Viel Hoffnung hatte sie nicht, daß jemand antworten würde, aber sie versuchte es trotzdem. "Mein Kommunikator funktioniert auch nicht. Ich schlage vor, daß wir erstmal weitergehen. Vielleicht funktionieren die Kommunikatoren an einer anderen Stelle. Da Mike und ich die besseren Waffen haben, schlage ich vor, daß einer von uns hinter und einer vor der Gruppe bleibt."

--- Romulanischer Warbird, Brücke --- 13:44 - 13:45 Uhr

"Wie meinen Sie das, Sie haben den Kontakt zu Commander Gurak verloren?" Der angesprochene Romulaner blickte mit einem leicht arroganten Ausdruck in seinem Gesicht auf. Seine Haut reflektierte die unzähligen Farbenspiele seiner Konsole und gab ihm ein merkwürdiges Aussehen, als er antwortete: "Ich meine es so, wie ich es sagte, Subcommander. Commander Gurak antwortet nicht mehr. Ich habe zudem in der Sektion eine starke Energieentladung erfaßt, offensichtlich eine Sternenflottensignatur. Ich orte vier Lebenszeichen in einem der Wartungsschächte, und sie sind nicht romulanisch, Sir!" Adarrs Gesichtsausdruck veränderte sich langsam und glich immer mehr einem Grinsen, einem bösen, sadistischen Grinsen. Mit kalter Stimme wandte er sich an seinen Untergebenen: "Fluten Sie die Schächte mit Nitrozingas!"...

---Romulanischer Warbird, 13:57

Sukie Linebarger kroch hinter Mike in den Wartungschacht. Allmählich kamen ihr Zweifel darüber, ob es tatsächlich so eine gute Idee gewesen war, hier hineinzuklettern. Sie war nahe davor, in Panik auszubrechen, ein langer, in diffuses Licht getauchter Gang, das verursachte ein unbestimmtes, aber nicht sehr angenehmes Gefühl, so eine Art Deja-vu, aber sie wußte nicht, woher ihr das alles so bekannt vorkam. Sie blickte hinter sich, konnte aber bei dem schwachen Licht nicht erkennen, wer nun hinter ihr war, aber es mußte wohl Duran sein, da Daniela ihnen ja ganz hinten mit der großen Waffe den Rücken deckte. Irgendwie erstaunte sie die Selbstverständlichkeit, mit der sie das große Gewehr an sich genommen hatte, sie schien sich damit auszukennen. Aber nun war nicht der Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen. Ihr war ein bißchen schlecht, wahrscheinlich von der Aufregung, aber irgendwie... "Puh, da stinkt´s aber gewaltig. Ich glaube, da hat wer vergessen, sich die Füße zu waschen", sagte sie mit einem breiten Grinsen, das aber vom diffusen Licht verschluckt wurde. Das änderte aber nichts an dem unangenehmen Gefühl, das sich in ihr breit machte. Im Gegenteil: Das Bedürfnis, blöde Bemerkungen fallen zu lassen resultierte stets aus ihrer Unsicherheit. Sie kramte in der kleinen Tasche, die sie mitgebracht hatte, herum, wie sie es immer tat, wenn sie nervös war, und zog, während sie noch immer vorwärtskroch, ihren Tricorder heraus. Sie wollte sich selbst beruhigen, sich beweisen, daß sie sich den leichten, aber aufdringlichen Geruch nur einbildete. Sie fing an zu scannen-und erstarrte. "Mein Gott, da vorne, die leiten irgendeine Chemikalie in den Schacht. Wir müssen raus, sofort!" sagte sie aufgeregt. Sie mußte sich zwingen, nicht zu schreien, denn dann wären sie sofort entdeckt worden. "Daniela, ist da hinten noch ein Ausgang? Wenn nicht, mußt du einen freischießen, uns bleiben nur noch ein paar Augenblicke!"...
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"Der einzige Ausgang, den ich gesehen habe, war der Eingang durch den wir gekommen sind und ich wette, daß dort schon einige Romulaner auf uns warten, wenn wir dort rauskommen." Sie wollte ja nicht pessimistisch klingen, aber es war nun mal die Wahrheit. "Wir könnten ja versuchen, ein Loch durch diese Wand hier zu schießen." Sie zeigte auf eine Wand, die nicht so stark zu sein schien wie die anderen. "Allerdings wissen wir auch nicht, wo sie hinführt". Daniela konnte diese Entscheidung ja nicht alleine fällen, also wartete sie auf eine Antwort der anderen.
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Sukie Linebarger sank mit einem Keuchen in sich zusammen. "Verdammt noch mal, was diskutierst du noch, die räuchern uns da aus wie...Wenn wir nicht sofort was tun, sind wir erledigt!" Ein seltsames Kribbeln durchlief ihren Körper, aber noch hatte Linebarger Kontrolle über ihre Bewegungen. In einer so schnellen Bewegung, daß sie sich diese selbst nicht zugetraut hätte, quetschte sie sich an Mike Irons vorbei, riß den Phaser heraus und stellte ihn auf Überladung. Ein schriller Warnton war zu hören. Sie schmiß die behelfsmäßige Bombe so weit weg, wie sie nur konnte, dann schrie sie noch: "Runter!", während sie sich selbst, den Kopf mit den Armen geschützt, an den Boden schmiegte und auf die Explosion wartete.