Mit einem abfälligem Schnauben erhob Peter sich erneut aus seinem
schweren Sessel und blickte den jungen Mann vor ihm an, der da meinte,
die Arbeit von ausgebildeten Sternenflottenoffizieren besser als diese
machen zu können. Peter setzte ein leicht bösartiges Grinsen auf, als er
sich an ihn und die anderen wandte, die untätig in der Gegend
herumstanden: "Worauf warten sie dann noch? Transferieren sie die Daten
in den Transporterraum und folgen sie mir dann! "Mit energischen Schritten drehte er sich von den Kadetten weg und
schritt in Richtung Transporterraum; es wäre doch gelacht, würden sie
diesen Ferengi nicht finden. Und wenn sie ihn erst einmal gefunden
haben würden...
--- USS Cleveland, Transporterraum --- 13:40 - 13:41 Uhr
Ein Ausbund an Freundlichkeit schien der Captain ja nicht gerade zu sein, dennoch: Wo er recht hatte, hatte er recht. Es brachte auf keinen Fall etwas, länger dumm vor dem Turbolift herumzustehen, jetzt hieß es, zu handeln.
Trotzdem konnte Linebarger einen leisen Seufzer nicht unterdrücken. Das war einfach nicht ihr Tag und außerdem behagte ihr die Vorstellung ganz und gar nicht, es sich mit den Romulanern ernsthaft anzulegen. Aber um jetzt noch einen Rückzieher zu machen, dazu war es zu spät und sie war zu stolz und vielleicht auch schlicht und einfach zu stur, um aufzugeben und genau das eintreten zu lassen, was man ihr zu Hause prophezeit hatte! Also ging sie ohne jegliche Proteste zum Transporterraum wie die anderen auch. Sie fragte sich überhaupt, wo sie so plötzlich hergekommen waren. Aber wahrscheinlich hatten sie einfach beschlossen, eine Abkürzung zu nehmen und hatten sich dabei verirrt. Wenn dem so war, glaubte sie nicht, daß noch irgend jemand ein Wort darüber verlieren würde...
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Was für ein Tag! Zuerst gerieten sie an ihren komischen Ausbilder, von dem
Irons nicht wußte, ob er ihm vertrauen oder ihn hassen sollte und dann dieser
Captain! Langsam überkamen ihm Gedanken darüber, daß alle höheren
Offiziere der Flotte so komisch sein könnten! Aber diesen Gedanken vergaß er lieber
schnell wieder. Außerdem hatte er nicht die Zeit hier zu stehen und groß
herumzudenken. Schnell schritt er in den Turbolift und begab sich mit den
anderen in den Transporterraum.
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Mit einem verachtenden Blick musterte Peter die anwesenden Jungspunde,
von denen wahrscheinlich keiner richtig in der Lage war, auch nur einen
Phaser zu halten, was zwei von ihnen ihm ja schon hinreichend bewiesen
hatten. Ein leichtes Grinsen tauchte in seinem Gesicht auf, als er sich
vorstellte, was die Romulaner gerade mit dem Ferengi anstellen dürften,
es war ein böses Grinsen. Mit einer eleganten Bewegung, die sein
Überlegenheitsgefühl ausdrückte, trat er an die der Transporterscheibe
gegenüberliegende Wand und tastete seinen Identifikationscode in eines
der unzähligen Datenpaneels ein. Mit einem leisen Geräusch schwang die
Wand auf und gab den Blick auf das Zerstörungspotential frei, das sie in
sich barg. Mit einer schnellen Bewegung griff Peter in den Schrank und
packte zwei der schweren Phasergewehre, entsicherte die Waffen und griff
erneut in den Schrank. Dieses Mal hielt er zwei Plasmagranatenwerfer in
der Hand, die er unverzüglich unter die Waffen steckte und ebenfalls
entsicherte. Mit beiden Kanonen in seinen Händen drehte er sich zu den
Kadetten um und seufzte leicht, als er deren Unsicherheit erkannte. Mit
harter Stimme begann er zu sprechen:
"Ich werde ihnen mit diesen Waffen den Rücken freihalten, während sie
den Job erledigen. Wenn einer von euch Mist baut, dann ist er dran, ist
das klar? Na dann los!"
Mit energischen Schritten trat er auf die Plattform und wartete, bis
sich zwei weitere Kadetten zu ihm gesellt hatten. Sein Bewußtsein
verschwand, nur um wenige Sekunden später wieder zu erwachen. Seine
Umgebung hatte sich grundlegend verändert, die hellen Wandflächen der
Starfleet waren den düsteren grünen Wandflächen eines romulanischen
Warbirds gewichen. In diesem Moment flimmerte die Luft erneut und die
restlichen beiden Kadetten erschienen. Peter kam jedoch nicht dazu,
irgend etwas zu ihnen zu sagen, denn in diesem Moment flammte nur wenige
Meter vor ihm ein greller Disruptorstrahl auf und traf ihn am rechten
Bein. Er war nicht mehr in der Lage zu schreien, als sich die Schmerzen
bis zu seinem Nervensystem vorgearbeitet hatten, zu diesem Zeitpunkt war
er bereits tot....
"Oh Mann, was war das denn?" schrie Daniela den anderen zu.
Sie griff sich geistesgegenwärtig die 2 Kanonen und schmiß einen davon Mike
Irons zu, da sie nicht beide bedienen konnte.
"Hier!!! schrie sie "halte mir den Rücken frei ich werde mal nachsehen, was da
draußen los ist." Keiner sollte sagen, daß sie feige wäre, insbesondere nicht ihr Vater, der
Admiral bei der Sternenflotte war und bei dem sie das Gefühl hatte, daß er
ohnehin nicht besonders stolz auf sie war.
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Nun war er schon wieder in so einer Situation! Er stand da, das Gewehr in
der Hand, von irgendwer schossen Romulaner auf sie. Aber dieses Mal würde es
keinen Captain geben, der sie retten konnte, der lag nämlich vor ihnen - tot!
"Eigentlich geschieht es ihm ja recht!", dachte sich Mike, auch wenn es hart
tönte, aber so jemand wie der Captain...
Aber zum Weiterdenken hatte er einmal wieder keine Zeit mehr, denn Daniela
stürmte bereits fort. Also nahm er sich zusammen und rannte ihr nach. Diesmal
dürfte er sich nicht so viel Zeit lassen, wenn ein Romulaner vor oder hinter
ihm auftauchen würde. Also versuchte er sich zu beruhigen, um die Kanone im
Falle aller Fälle ohne zu zittern auf jemanden richten konnte. Innerlich
jedoch, zerplatzte er fast, so nervös war er.
Ein breites Grinsen zog sich über seine Lippen, als er die
Energiestöße
sah, die den Sternenflottencaptain in die Brust trafen. Das Leben, ein
wertloses Leben, wich aus seinem starren Körper, als dieser langsam zu
Boden glitt und die beiden schweren Kanonen der Schwerkraft überließ.
Das
metallene Geräusch, als sie auf die harten Platten fielen, die den
Boden
dieses Korridors ausmachten. Sein Grinsen verbreiterte sich noch, als
er
einen der Kadetten unbeholfen zu einer der Waffen stürzen, diese
aufheben und ihrem Kameraden zuwerfen sah. Sie stürmte los, er mußte
sich beherrschen, um nicht in ein lautes Lachen auszubrechen, eine
einzige Salve würde genügen, um diese Jungspunde aus dem Weg zu
räumen.
Aber das wollte er nicht, er wollte sie lebend. Er blickte den beiden
nach und erhob sich langsam, den schweren Schnellfeuerdisrupter eng an
seine Hüfte pressend und trat aus dem Schatten heraus den beiden
anderen
Kadetten entgegen. Mit einer lässigen Bewegung hob er den Lauf seiner
Waffe an und zielte genau auf den großen Kopf des Klingonen, bevor er
anfing zu sprechen:
"Willkommen an Bord meines Schiffes. Ich hoffe, sie werden einen
angenehmen Aufenthalt haben, ihrem jungen Freund, dem Ferengi
zumindest
hat seine Anwesenheit hier einige sehr interessante neue Aspekte des
Lebens beigebracht, unsägliche Schmerzen und den Tod. Ich hoffe auf
ihre
Kooperation, damit wir ihnen solche Unannehmlichkeiten ersparen
können."
Er grinste tief in sich hinein, auf den Grund seiner Seele. Den
Abgrund,
neben dem er stand, neben dem er schon immer gestanden hatte. Andere
waren hinabgestürzt, hatten sich im Nichts verloren, den Wahnsinn
gefunden. Er nicht, er hatte standgehalten, er würde diesen Abgrund
immer wieder Hohn sprechen, ihn ignorieren und ihn totschweigen. Aber
er
war da...