Auswertung Nummer 3 vom 28.05. bis 12.06.2001


Zugangsstatistik
Kadetten
Daniela (Winkler) 1
Flo (Maril) 2
Gerrit (Khan) 0
Michael (Irons) 5
Nina (Linebarger) 6
Offiziere
Michael (Ivanov) 0
Gesamt 14   


--- USS Cleveland, Brücke --- 13:27 - 13:30 Uhr

Linebarger verkniff sich, so etwas wie: "Das habe ich kommen gesehen", zu sagen, obwohl sie tatsächlich so etwas ähnliches erwartet hatte. Ganz einfach, weil sie grundsätzlich immer alle Möglichkeiten in Gedanken durchspielte und ihr dann die unangenehmste Möglichkeit dann immer auch als die Wahrscheinlichste erschien. Aber andererseits war das immerhin nur ein Spiel, eine Geschichte, die sich irgend jemand für sie ausgedacht hatte, also wahrlich kein Grund, sich aufzuregen! Linebarger stand gerade so schnell, daß man ihr nicht nachsagen können würde, daß sie den Befehl nicht ernst nahm, auf und bewegte sich dann im Laufschritt zum Turbolift, wo sie nicht gerade atemlos, aber dafür mit dem üblichen, leicht säuerlichen Gesichtsausdruck ankam...
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Maril war gerade dabei gewesen, einen herrlich süßen Soki-Wurm zu verzehren, den er zuvor beim Replikator geortet hatte, als der Captain ihnen den Befehl gab, rüberzubeamen. "Langsam reicht´s", dachte er, als er langsam Sukie hinterhertrottete und den halben Wurm in eine Ecke schmiß. Aber vielleicht hatten die Programmierer Mitleid mit ihm gehabt und auf der Station gab es ein paar Händler, die neueste Ware verkaufte. Vielleicht erwartete sie aber auch auf der Station ein blutrünstiges Monster, was sich zuerst über´s Latinum, dann über die Mannschaft hermachte. "Kadett! Beeilen Sie sich, es geht um Leben und Tod!", schrie der Captain hinter ihm her. 'Verlorene Zeit', was brachte Maril diese Mission? Er hatte nicht vorgehabt, sich einzugliedern. Er brauchte seinen Schein. Mehr nicht. Kein Gruppengefühl, keine Gruppe! Der Ferengi beschleunigte etwas seinen Schritt, damit der Captain keinen weiteren Grund zum Motzen fand. 'Captain!' Innerlich lachte er höhnisch. Er sollte sich vor den nächsten Phaser werfen, dann war er draußen. In der realen Welt und nicht in so einer Simulation... Eine Art Schleuse öffnete sich auf Deck 1 und Maril trat langsam hindurch. Sollten die Menschen doch in den Haupttransporterraum! Er hatte von seinem Vater gehört, daß die Defiant-Klasse 2 Transporterräume besaßen: Einen größeren und im hinteren Bereich von Deck 1 auch noch einer. Der größere war natürlich profitabler, aber im dem Raum, indem er sich jetzt befand, zierten die neuesten Technologien der Föderation die Wände. Maril linkte sich in die Station ein, holte sich die Koordinaten des HT und schritt langsam auf die Plattform. "Computer: Energie!", befahl er dem hochmodernen Prozessor. Die Welt um ihn verschleierte sich. Erst verschwommen die Konturen, dann die Farben, dann alles. Er fühlte sich wie in einem antiken Fernsehgerät der Menschen ohne Empfang. Schnee. Aber urplötzlich ging ein Ruck durch das sanfte Feld, in dem er sich befand. Die nicht vorhandene Welt schien sich zu drehen, er sich zu verzerren. Der weiße Transportereffekt färbte sich grün: Fehler im Programm? Der Wurm stieg ihn wieder hoch, sein Magen rebellierte, er spürte wie seine Moleküle unkontrolliert umherschwammen. In dieser Suppe namens Transporterstrahl. Sein Magen schien seinen ganzen Körper einzunehmen, außer den Kopf, der von Kopfschmerzen fast zu zerspringen drohte... Und plötzlich hörte alles auf. Er spürte Luft, die an seinem Ohr vorbeirauschte, er spürte keinen Boden. Er schwebte. Sein Gleichgewichtsorgan war noch nicht bereit wieder Reize zu verschicken. Bis er hart auf das Deck aufschlug.
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Linebarger sah sich um. Das konnte doch nicht sein, daß niemand mehr nachkam. Dabei, so weit sie sich erinnern konnte, war doch der Ferengi gerade noch hinter ihr gewesen! "Meinst du, daß sie sich verirrt haben?" fragte sie Mike, und sagte dann, ohne seine Antwort abzuwarten: "Das gibt ein Problem, ich bin sicher der Commander ist nach seinen Vortrag über Teamgeist sicher nicht sonderlich begeistert, wenn wir alle getrennt zurückkommen." Plötzlich kam Linebarger eine Idee:" Computer, gibt es hier noch einen zweiten Transporterraum?" Der Computer spuckte mit seiner typisch beruhigenden Stimme, die Linebarger aber nur noch nervöser machte, einen Standort aus. "Ich bin mir ziemlich sicher, daß zumindest ein paar von unseren Leuten dort sind. Man sollte schnell nachschauen", sagte Linebarger in einem Tonfall, der deutlich machte, daß sie sich sicher nicht als Freiwillige vordrängte. Andererseits hatte sie auch keine Lust, sich gleich nach ihrer ersten Mission eine stundenlange Predigt über Teamgeist anzuhören und vor allem hatte sie auf keinen Fall vor, irgendwem (sie dachte natürlich ganz besonders an ihre Eltern) den Beweis zu bringen, daß sie ungeeignet für die Sternenflotte sei. Sie wartete auf Mikes Reaktion, sollte er nicht sofort lossprinten (sie traute ihm einen solchen Eifer durchaus zu), würde sie eben wohl oder übel einspringen müssen, die Zeit wurde nämlich allmählich knapp...

--- Unbekannte Position --- Zeit: nach dem Transport

Die Luft wurde aus seinen Lungen gepreßt und die Zeit schien langsam wieder normal zu laufen: Er hatte das Gefühl gehabt, Minuten zu pseudoschweben. Als sich die Augen des Ferengis an die neue Helligkeit gewöhnten, fiel ihm noch etwas auf: Er war nicht alleine! "Ein Ferengi! Ach wie schön!", hörte er eine dunkle Gestalt vor sich sagen. Maril versuchte aufzustehen, doch irgend etwas hinderte ihn daran. "Sie sind noch vom Transporter betäubt,", das Wesen beugte sich vor, um seinen Rang abzulesen "Kadett! Schickt die Föderation einen Kadetten zu der Sternbasis!" War das noch Simulation? Oder Realität: Sollte nicht die Schadensprotokolle so etwas wie eine Zersetzung auf molekularer Ebene verhindern? Er hatte sich in Lebensgefahr gefunden, aber das System hatte nichts daran geändert. Fehlfunktion? "Schaffen Sie ihn mir weg!", das Gesicht kam Maril so nahe, daß er spitze Ohren und eine grüne Hautfarbe erkennen konnte: Romulaner! "Wa - warum?", stotterte er. "Ich bin Ka-Kadett... ich habe nichts gemacht, schicken Sie mich zurück zu mei-meinen Kameraden..." Kameraden?! Maril traute seinen Ohren nicht, die diese Worte von ihm selbst vernahmen. Kameraden??? "Ich komme aus einem reichen Haus, Mister Romulaner. Und ich kann Sie mit Latinum überschütten!" Das Gesicht des Romulaners verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. "Das lernt man also heute bei Starfleet: Zu erpressen! Vielleicht ist die Sternenflotte doch nicht so schlecht... Ab in die Arrestzelle!" In Maril schaltete sich irgend etwas aus. Ob es der Nervenstrang der für Angst und Freude zuständig war, oder sonst irgend etwas. "Nein!", schrie er, während er hochsprang. Es versuchte: Seine Muskeln reagierten immer noch nicht richtig. Super. Daran hatte er nicht gedacht. Das Lächeln des Romulaners verwandelte sich in ein schallendes Lachen. "Humor hat der Kleine auch noch!" Wachen packten ihn und zogen Maril die Gänge entlang, die gar nicht nach Föderation aussahen. Auch romulanisch... Wurde der Transporterstrahl abgelenkt?
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"Haben Sie die Koordinaten, von denen er sich herbgebeamt hat, geortet?" fragte der eine Romulaner, der offensichtlich einen sehr hohen Rang hatte. "Ja, Sir", antwortete der andere Romulaner. "Gut, dann beamen Sie sich mit einem Außenteam dorthin und checken die Lage. Eventuell können Sie sich aufteilen, das überlasse ich Ihnen. Sollte Ihnen jemand begegnen, nehmen Sie ihn gefangen, wir müssen unbedingt wissen, was die Sternenflotte vorhat..."

--- USS Cleveland, Brücke --- 13:31 - 13:38 Uhr

"Ich würde vorschlagen, wir gehen beide mal nachsehen! Denn wenn nur einer von uns geht, ist der andere alleine und das kann man dann auch nicht Teamwork nennen!". Dann kam Mike eine Idee, auch er benutzte jetzt die Hilfe des Computers: "Computer!", das summende Piepsen meldete die Bereitschaft des Computers, "befindet sich Kadett Maril an Bord der Cleaveland?". Kurze Zeit später antwortete die trockene Stimme: "negativ". Mike blickte Sukie fragend an. Was wollten sie nun tun? Jetzt empfand er es doch als nötig, sich selbst zu vergewissern. Er blickte Sukie wartend an. Als er sah, wie sie langsam, ein bißchen genervt, Anstalten machte, sich zu bewegen, drehte sich Mike um und ging zügig auf die Tür zu. Doch er stoppte erschrocken, als sich vor ihm drei Romulaner materialisierten. Er schrak zurück und griff nach einem Phaser, der neben ihm auf einer Kontrollstation lag. Er zielte auf sie, auch wenn er vorher noch nie einen Phaser in der Hand gehalten hatte. Wackelig hatte er sie im Visier. "Stehen bleiben! Wer sind Sie und nennen Sie Ihre Autorisation, hierher zu beamen!". "Unsere Autorisation ist die Frechheit, die Sie sich nehmen, Ihre Kadetten zu uns zu beamen!". Mike fragte sich, ob er wohl Maril und die Anderen meinte mit den Kadetten. Immer noch wackelnd stand er da und hoffte, daß Sukie endlich reagieren und ihm zu Hilfe kommen würde.
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Daniela sah nur noch, wie sich Romulaner an Bord beamten und zog automatisch ihren Phaser. Zum Glück zeigte ihr Vater ihr, wie man ihn benutzt, der ja auch bei der Sternenflotte war, was aber niemand erfahren sollte. Sie stellte sich neben Mike, der wie Espenlaub zitterte und sagte : "Was wollen Sie hier?" Daniela sah zu Sukie, die ihren Phaser noch nicht gezogen hatte, wahrscheinlich, weil sie keine Erfahrung damit hatte oder weil sie keinen Mut hatte. Daniela wartete auf die Reaktion der Romulaner.
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Nun griffen auch die Romulanier nach ihren Disruptoren aber sie widerstand dem Impuls, ihren Phaser zu ziehen. Sie hatte ja keinerlei Kampfausbildung und so wie Mike sich, zitternd wie Espenlaub, hinter seiner Waffe versteckte, hatte wohl er auch nicht sonderlich viel Erfahrung. Ihre Chancen standen denkbar schlecht: Zwar waren sie drei gegen drei, aber die Romulaner waren ausgebildete Offiziere, sie Kadetten auf ihrem ersten Einsatz. "Sir, ich weiß nicht, wovon sie sprechen. Wir bekamen zwar gerade den Befehl, zu beamen, aber ganz sicher nicht auf irgend etwas, das im Besitz der Romulanier ist. Wir befinden uns gerade in der Ausbildung, vielleicht ist einem unserer unerfahrenen Kollegen ein kleines Mißgeschick beim Eingeben der Koordinaten passiert, wenn sie mich zum Computer lassen, werde ich sofort Kontakt mit unserem Commander aufnehmen und um eine Klärung bitten." Linebarger glaubte nicht, daß sich die Romulanier davon überzeugen lassen würden, aber die Chancen, auf diese Weise aus der Situation heil rauszukommen, waren immer noch besser, als ein Feuergefecht zu überleben. Vielleicht wollten die Romulanier ja wirklich keinen Konflikt auf Föderationsboden entfachen. Linebarger zitterte innerlich vor Angst, aber sie blickte dem Romulanier, der ihr am nächsten stand, dennoch trotzig in die Augen, obwohl sie dabei den Kopf in den Nacken legen mußte...
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Mike war froh, daß ihm Sukie zumindest mit Worten zu Hilfe gekommen war. Aber die Romulaner schienen nicht besonders beeindruckt zu sein von Sukies Worten. Noch immer hatten sie ihre Phaser auf Irons und Linebarger gerichtet. Da kam Irons eine Idee. "Irons an Sicherheit: 'Sicherheitsteam auf Brücke, beeilen sie sich!' ". Einer der Romulaner machte Anstalten gleich auf Irons zu zielen. Da kam erneut der Captain aus dem Quartier. "Was bitte sehr haben sie auf meinem Schiff und meiner Brücke zu suchen? Ich fordere sie auf, sofort ihre Waffen zu senken, oder ich sehe mich gezwungen, sie in Gewahrsam zu nehmen! Denken sie daran, sie befinden sich im Gebiet der Föderation. Entweder, lösen wir das Problem, das sie offensichtlich haben, nach unseren Regeln oder sie verlassen mein Schiff!". Anschließend an die Rede des Captains, öffnete sich der Turbolift und das 4-köpfige Sicherheitsteam trat heraus und nahm die Romulaner ins Visier. Das schienen den Romulanern doch zu viele Gegner zu sein. Ebenso schnell, wie sie sich materialisiert hatten, verschwanden sie wieder im silbrig-blau schimmernden Strahl des Transporters. Der Captain schaute abwechslungsweise zu Irons und Linebarger. "Was haben die Romulaner gewollt?". Irons reagierte: "Sie meinten, wir hätten Kadetten zu ihnen gebeamt, tatsächlich haben wir keinen Kontakt mehr zum Rest des Teams!"
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"Ich werde das für Sie überprüfen, Kadett. Ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß wir es zwar keineswegs dulden können, daß sich Romulaner einfach so zu uns beamen, aber das nächste Mal lassen Sie Ihren Phaser in der Tasche, die Sternenflotte bevorzugt nämlich in jedem Fall eine diplomatische Lösung derartiger Zwischenfälle", sagte der Captain. Er wirkt etwas ärgerlich und eine breite Kummerfalte hatte sich zwischen seinen Augen ausgebreitet, als er das Wort "Zwischenfall" in den Mund genommen hatte. Wahrscheinlich, so dachte Linebarger, hatte er schon zu viele Probleme dieser Art hinter sich und sehnte sich danach, endlich befördert zu werden und fortan als Admiral von einem behaglich eingerichteten Büro aus seine Arbeit zu versehen. Oder, so kam es ihr plötzlich in den Sinn, er war gar nicht echt, sondern man hatte einfach ein strenges Gesicht für den vorgesetzten Offizier gewählt, als man dieses Hologramm kreierte. "Und Sie da", herrschte er Linebarger an: "Tun Sie endlich mal was und versuchen Sie Kontakt zu ihren Kollegen aufzunehmen, wenn Sie in einer Stunde noch keinen Erfolg gehabt haben, schicken wir ein Suchteam los. Sie werden diesem selbstverständlich zugeteilt, schließlich sind Sie ja hier nicht auf Urlaub!" Er wandte sich um und sagte im Gehen noch einmal abfällig, halb zu sich selbst: "Kadetten!", während Linebarger nach ihrem Kommunikator griff: "Linebarger an Maril, hören Sie mich?" Sie verdrehte die Augen. Eine nette Beschäftigung, eine Stunde lang vermutlich vergeblich an alle verschwundenen Besatzungsmitglieder zu funken...
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"Was für ein aufgeblasener Arsch!", dachte sich Irons. Zwar hatte ihnen der Captain aus der Patsche geholfen, aber hatte er damit das Recht, die Kadetten in diesem Tonfall anzusprechen? War er selber niemals ein Kadett? "Wenn ich mal ein Offizier bin, werde ich Kadetten sicher nie so behandeln!" führte er für sich aus. "Ist es möglich die Transportersignaturen der Romulaner zu verfolgen? Ich denke, die Anderen sind dort, wo die Romulaner sind!"
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"Das müßte eigentlich möglich sein", erwiderte Linebarger. Ich werde trotzdem alle zehn Minuten versuchen, die anderen mit dem Kommunikator zu erreichen, obwohl ich nicht glaube, daß das was bringt. Ich frage mich allmählich, was da wirklich los ist. Also los, machen wir uns an die Arbeit!"
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"O.k. hängen wir uns mal rein, wäre doch gelacht, wenn wir den Rest von uns da nicht rausbekommen!". Irons schwang sich, von sich selbst animiert zum Kontrollpult und begann wie wild darauf herumzudrücken.
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Er hatte tatsächlich die Position ausgemacht, wo Maril eigentlich sein müßte. Aber laut dem Scanner war da nichts! Aber irgendwo mußte doch Maril sein! "Irons an Captain, ich habe die Koordinaten des Aufenthaltortes von Kadett Maril gefunden!"