Daniela hatte gar nicht gemerkt, daß Commander Ivanov reingekommen war. Sie war
viel zu beschäftigt damit, die anderen Kadetten zu beobachten. Sie hatte auf
die Fragen von Mike Irons gar nicht geantwortet, was ihr jetzt sehr leid tat.
"Nach der Sitzung spreche ich mit ihm" dachte sie sich und setzte sich auf
einen Stuhl und hörte gespannt den Worten des Commanders zu.
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Gut, es waren erst einige Minuten vergangen, aber Linebarger hatte es immer noch
nicht geschafft, sich ihr Urteil über die Situation zu bilden. Selbst ihr sonst
in solchen Situation geradezu berüchtigter sarkastischer Humor war ihr
vergangen. Die andere Kadettin sah gerade in ihre Richtung, naja, zumindest
annähernd, da es wohl eher Mike war, den sie fixierte. Auch jemand, mit dem sie
nachher noch ein paar Worte wechseln wollte. Sie hoffte, daß sich nach dieser
Ausbildungseinheit das Team nicht gleich in alle vier Himmelsrichtungen
zerstreute, sondern daß noch Zeit blieb, sich ein Bild darüber zu machen, mit
wem sie es nun zu tun hatte.
War sie mißtrauisch?- Vielleicht. Auf jeden Fall mußte sie zuerst einmal
abschätzen, wer in nächster Zeit mit ihr zusammenarbeiten würde, bevor sie sich
zu vorschnellem Handeln hinreißen ließ. Trotz aller Sympathie (im Fall des
Ferengis wohl her Antipathie) durfte sie nicht vergessen, daß alle hier, ganz
egal, was ihr erster Eindruck auch war, trotz allem ihre Konkurrenten blieben.
Nun, sie würde schon noch Gelegenheit haben, sich ein Urteil zu bilden. Am
besten wäre es bei einem gutem Essen in der Kantine, gestern war sie nämlich
direkt nach ihrer Ankunft von ihrem Heimatplaneten zum Admiral gegangen und
sowohl gestern als auch heute hatte sie vor Aufregung keinen Bissen
heruntergebracht...
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Erstaunen. Das war die erste Reaktion, die ihm entgegenschlug, nachdem er seine
zugegebenermaßen unkonventionelle Willkommensrede gehalten hatte. Eine durchaus
verständliche Reaktion, in Anbetracht der Situation sogar die wahrscheinlichste.
Ibrahim fragte sich im Stillen, wie er auf solch eine Begrüßung gekommen war,
eigentlich hatte er eine der unzähligen Standartbegrüßungen aus dem
Sternenflottenausbilderhandbuch nehmen wollen. Und obwohl sich seine neuen
Schützlinge offensichtlich ziemlich unwohl fühlen mußten, begann Ibrahim zu
grinsen. Zuerst innerlich, aber nach und nach schlichen sich die typischen
Wangenbewegungen, die bislang nur im Geiste vollzogen hatte auch in sein Gesicht
ein. In diesem Moment drang eine leise Stimme an sein Ohr, eine Stimme, der er
sofort die Spezies zuordnen konnte, eine Stimme, aus der Geldgier und schier
unerträgliche Qualen sprachen. Mit einem zuckersüßen Lächeln wandte er sich an
den Ferengi, der sich in dieser Gruppe überhaupt nicht wohlzufühlen schien:
"Es freut mich, daß sie verstanden haben, ich habe es gerne, wenn meine Kadetten
so schnell begreifen."
Ibrahim beschloß, den jungen Leuten einen kleinen Scherz zu spielen. Leider war
er in diesen Momenten nicht in der Lage, sich zu beobachten, das Ergebnis hätte
ihn stolz gemacht. Er war in diesem Saal kein alter verbitterter Mann mehr,
sondern ein von seinen Kadetten geschätzter Commander. Mit donnernder Stimme
wandte er sich an alle:
"Verflucht Leute, was bildet ihr euch eigentlich ein! Ihr seid hier auf der
Sternenflottenacademy, also lassen sie diese unqualifizierten Bemerkungen oder
ich lasse sie zehnmal um den gesamten Komplex joggen. Und das erste und letzte
Wort, daß ich aus euren Sprachwerkzeugen hören will, ist "Sir"! Ist das
angekommen?" Ibrahim mußte sich sehr zusammenreißen, um nicht laut loszulachen,
aber zum ersten Mal machte es sich bezahlt, daß er, was Lachen anging mehr als
nur aus der Übung war. Es wurde Zeit, es wieder zu lernen. Aber nicht jetzt.
Noch nicht!
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Hatte er sich doch geirrt? War dieser Typ, der da vor ihnen stand wirklich
so ein harter Typ? Aber wieso hatte er vorhin auf dem Flur so abwesend
gewirkt? Er mochte dem Commander seine strenge Linie irgendwie nicht richtig
abnehmen! Er hatte das Gefühl, daß der Commander wohl doch nur scherzte, denn seine
Aussage, war trotz der Strenge doch irgendwie sehr persönlich herübergekommen.
Wollte er nun doch nur einen Scherz machen, oder hatte er wirklich vor, die
Kadetten in dieser Art und Weise auszubilden? Da er es sich mit dem Offizier
nicht bereits am Anfang verspielen wollte, antwortete er unsicher, aber doch gut
hörbar: "Sir, jawohl, Sir!". Er war sich nicht ganz sicher, ob die anderen
herausgehört hatten, daß er es so sagen wollte, daß er im Nachhinein sagen
konnte, daß er es im Spaß oder im Ernst gesagt hatte. Die Reaktion der anderen
abwartend, fiel ihm jetzt auch Daniela auf, die er zuerst angesprochen hatte,
ihm aber nicht antwortete. Sie schielte jetzt zu ihm herüber und schien es zu
bereuen, vorhin geschwiegen zu haben, also grinste er zu ihr herüber, um ihr
zu zeigen, daß er in keiner Weise böse war.
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Gut, im Grunde genommen konnte Linebarger es dem Commander nicht wirklich
übelnehmen, daß er bei der Bemerkung von Maril ausgerastet war. Andererseits war
seine Reaktion vielleicht doch ein wenig übertrieben. Sie würde bestimmt kein
leichtes Leben hier haben. Aber damit hatte sie gerechnet, wenn es ihr Ziel
gewesen wäre, den leichten Weg zu nehmen, hätte sie genauso gut zu Hause bleiben
können.
Trotzdem- so ganz schlau wurde sie aus dem Verhalten Ivanovs nicht, aber wer
weiß, vielleicht war er genauso wenig Herr über die ungewohnte Situation wie
jeder andere hier und versuchte seine Unsicherheit durch den harten Tonfall zu
überspielen. Vielleicht...vielleicht war er aber einfach nur ein Verrückter, den
man nicht so gerne in ein Raumschiff ließ und den man deshalb auf eine ziemlich
unwichtige kleine Gruppe von Kadetten losgelassen hatte, wo er nicht allzu viel
Unheil anrichten konnte...
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Ibrahim kugelte sich innerlich bereits auf dem Boden, ein Zustand, von dem seine
Kadetten noch sehr weit entfernt waren, zu geschockt saßen sie noch immer auf
ihren Stühlen. Lediglich einer von ihnen hatte es gewagt, ihm ein "Sir, jawohl,
Sir!" entgegen zu schleudern. Ibrahim beschloß diesen Mann ein wenig genauer
unter die Lupe zu nehmen, vielleicht würde er sich gut als
Führungspersönlichkeit eignen. Er würde bald eine entsprechende Möglichkeit
erhalten, sie alle würden sie erhalten. Mit einem kurzen Nicken wandte er sich
an den jungen Mann, dessen Namesplakette ihn als Mike Irons auswies: "Sir
scheinen es begriffen zu haben, Kadett. Ich frage mich nur, ob dies bei den
anderen auch der Fall ist. IST DAS ANGEKOMMEN???"
Er gab seiner Stimme einen bedrohlichen Unterton, was ihm keine sonderlichen
Schwierigkeiten bereitete, im Gegensatz zu einem einfachen Lachen hatte er in
dieser Umgangsform mit Menschen mehr als genug Erfahrung.
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Duran Khan saß immer noch auf seinem Stuhl,
aber als der Ausbilder mit ernster Stimme sagte: "Ist das angekommen?????",
stand Duran Khan auf und sagte laut in den Raum: "Krogh´fork" (Ja/Yes/Sir)
Duran Khan bemerkte, daß keiner etwas verstanden hatte, also sagte er hinterher
nochmal: "Ja Sir!" Duran Khan setzte sich wieder und hörte weiter aufmerksam zu.
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Sukie Linebarger stützte ihr Gesicht auf ihre geballte Faust. Das konnte ja
heiter werden und wieder einmal war sie froh, sich einen Platz am Rand
ausgesucht zu haben, da sie hier wahrscheinlich dem Hauptteil dieses
militärischem Herumgeschreies entging. Was sollte das überhaupt?- Abgesehen
davon, daß Linebarger nicht einmal annähernd klar war, was der Commander
überhaupt bezweckte, war sie schließlich nicht hierher gekommen, um zum Soldaten
ausgebildet zu werden! Eine wissenschaftliche Theorie, die unhaltbar war, wurde
auch nicht besser davon, wenn man sie mit einem abschließend geschrienem
"Sir" darlegte. Und dieser Klingonenschleimer hatte zwar sicher genug
weise Sprüche über das Kämpfen auf Lager, aber kaum sprach ihn einer in etwas
schärferem Tonfall an, schon entfiel ihm, was das Wort Selbstachtung überhaupt
bedeutete und jetzt saß er so friedlich da, als hätte er nie etwas anderes
getan. Daß er noch vor der Stunde mit seinen Waffen herumgefuchtelt hatte,
schien ihr jetzt beinahe unvorstellbar.
Na gut, sie hatte beinahe damit gerechnet, an einen Militaristen zu kommen.
Irgendwie würde sie es schon schaffen, teils mit Kämpfen, teils mit Durchmogeln.
Sie sollte nicht alles so schwarz sehen und vor allem: Sie mußte sich unbedingt
zurückhalten, gleich in der ersten Stunde eine - wie es der Commander nennen
würde-"unqualifizierte Äußerung" von sich zu geben. Sie konnte nur
hoffen, daß ihr Taktik, im Hintergrund zu bleiben und keine eindeutige Stellung
zu beziehen, aufgehen würde. Irgendwie hatte sie nämlich das Gefühl, daß sich
der Commander schon nach seinem nächsten Opfer umsah. Und wenn es um
Unauffälligkeit ging, schlug sie die andere Kadettin, die nun völlig verstummt
war, sicher um Längen, Irons und Khan würden sich offensichtlich nicht auflehnen
und der Ferengi-nun, der war sicher einer (fast hätte sie aus purer Gewohnheit:
"Mensch" gesagt), der sein bestes tat, sich alle zu Feinden zumachen...
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"Was für ein Blödmann" dachte sich Daniela, als der Commander anfing,
rumzuschreien. Aber vielleicht war gerade so was nötig. Man ist auf der
Academy und nicht in einem Ferienlager. Daniela war nur froh, daß Mike ihr zugelächelt hatte. Nachdem sie nicht mit
ihm gesprochen hatte, dachte sie, daß er nichts mehr mit ihr zu tun haben
wollte. Aber jetzt...? " Vielleicht habe ich in ihm einen Freund gefunden" .
Aber ihre Gedanken schweiften ab. Schließlich hörte sie wieder gespannt den
Worten des Commanders zu.
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Langsam blickte Ibrahim durch den Saal, der durch seinen plötzlichen Ausbruch
sichtlich geschockt war. Fast taten ihm einige Kadetten leid, während er von
anderen noch immer nicht wußte, was er von ihnen zu halten hatte. Der Ferengi
hielt sich bislang dezent im Hintergrund; eine Zurückhaltung, die durchaus nur
bedeuten konnte, daß er eine neue Möglichkeit suchte, sich mit ihm anzulegen.
Der Klingone hatte auf seinen Ausbruch so reagiert, wie es ein geschulter Soldat
auch machen würden. Was ihn jedoch irritierte, war, daß ein Klingone sich so
etwas nicht gefallen lassen würde. Ibrahim beschloß, das Spiel noch ein wenig weiterzuspielen, er wollte auf diese
Weise herausfinden, wie er seine neuen Schüler einschätzen konnte. Das Verhalten
eines Menschen, der schlecht behandelt wird, gibt oftmals deutlich Aufschluß
über seinen Charakter; und er behandelte seine Leute alles andere als gut. Sein
schlechtes Gewissen übertönte er erneut mit seiner durchaus sehr lauten Stimme,
mit welcher er sich wieder an seine Kadetten wandte:
"Schlecht, einfach schlecht! Ich werde euch noch beibringen, was es heißt, ein
Sternenflottenoffizier zu sein. Sie! Warum zur Hölle glauben sie, gut genug für
die Academy zu sein?" Ohne einen bestimmten Kadetten anzuschauen, warf er ihnen
diese Worte entgegen, bereits voller Erwartung auf die Antwort.
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Duran Khan saß immer noch auf seinen
Stuhl er hörte aufmerksam zu und machte so gut wie
keinen Mucks den er wußte nicht was sein
Vater machen würde wenn er aus der Academy auch rausfliegen
würde.
Als dann die Frage von dem Commander kam: Warum glauben sie gut genug
für die Academy zu sein?"
Lachte Duran Khan innerlich und packte sein
Brakesh an...
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Daniela stand auf und blickte dem Commander, der sie wohl erst jetzt zu
entdecken schien, in die Augen und sie hoffte, daß sie seinem Blick standhalten konnte. "Bei allem Respekt, Sir aber ich glaube nicht, daß irgend jemand
von uns so eine Reaktion verdient hat. Und auf Ihre Frage zu antworten: Ich
bin hier, weil ich der beste Sicherheitsoffizier werde, den die Academy je
gesehen hat." Sie schaute ihn an und meinte so etwas wie Verwunderung in
seinen Augen gesehen zu haben. Daniela war gespannt auf seine Antwort.
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Er hatte so eine Reaktion nicht erwartet, von keiner Person im Raum, erst
recht nicht von Daniela, er war froh, daß sie beruhigt sein Lächeln
wahrgenommen hatte. Doch dann, nachdem sie den Kopf kurz gesenkt hatte, warf sie
dem Commander diese Antwort an den Kopf. Er hatte die ganze Zeit darüber
nachgedacht, wie er den Commander kontern solle, aber Daniela war ihm zuvor
gekommen. Er begann leicht zu schmunzeln und dachte er an seine Vorliebe für
schlagfertige Personen. Aber sofort wurde er wieder ernst: "Soll ich sie
jetzt alleine im
Regen stehen lassen?". Um diese Frage zu beantworten, mußte er nicht lange
nachdenken - er trat einen Schritt vor und sagte direkt, aber höflich: "Sir,
ich stimme der Aussage von Kadett Winkler zu. Niemand hier hat es verdient, so
behandelt zu werden! Und auch ich habe vor, der beste Navigator zu werden,
der je die Academy absolviert hat, Sir!". Er war selbst überrascht,
daß er diesen Satz tatsächlich herausgebracht hatte. Er drehte seinen Kopf zu Daniela und lächelte leicht zu ihr herüber. Aber wie würde der
Commander reagieren?
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Vielleicht hatte Linebarger die anderen Kadetten unterschätzt, jedenfalls hatte
sich gezeigt, daß sie offensichtlich mehr Mumm in den Knochen hatten, als sie
angenommen hatte. Ein Glück für sie, denn sie hatte nicht gewußt, wie lange sie
es noch ausgehalten hätte, ruhig zu bleiben. Denn für Linebarger gab es immer
nur zwei Wege: Entweder die offene Konfrontation, oder ganz einfach so zu tun,
als stehe sie zu weit über den Dingen, als daß sie sich einmischen müßte.
Letzteres war schlußendlich dann auch der weniger schmerzhafte Weg, aber auch
der, der die meiste Selbstbeherrschung erforderte.
Sie drückte sich so weit als möglich an den Rand und biß nervös auf ihren
Fingerknöcheln herum, in der Hoffnung, ihre Unauffälligkeitstaktik beibehalten
zu können...
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Ibrahim versuchte, seinem Gesicht einen leicht geschockten Ausdruck
aufzuzwingen, scheiterte jedoch an dem sich immer weiter ausbreitenden Drang zu
lachen. Und dennoch war er ein wenig geschockt; die Reaktion der beiden
Kadetten, die ihn mit halbwegs festen Blicken musterten, ihn festzunageln
suchten, war für ihn relativ überraschend gekommen. Er hatte mit einer solchen
Reaktion gerechnet, jedoch noch nicht zu diesem frühen Zeitpunkt. Besonders
beeindruckte ihn die Reaktion von dem jungen Navigator, er hatte seine Kameradin
nicht alleine gelassen, sondern ihr beigestanden, obwohl er mit enormen
Problemen gerechnet haben mußte. Ibrahim entschloß sich, das Spiel lange genug
getrieben zu haben und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Er lachte laut los,
beruhigte sich jedoch nach wenigen Sekunden wieder und wandte sich mit einem
breiten Grinsen an seine Schützlinge:
"Da haben Sie völlig recht, Kadett, es war alles andere als angemessen sie so zu
behandeln, und ich kann Sie beruhigen, ich bin nicht das militaristische
Monster, das Sie meinen, vor sich zu sehen. Ob Sie die besten Kadetten werden,
die die Academy jemals verlassen haben, kann ich nicht beurteilen, ich werde
mein Bestes geben, um Sie dorthin zu bringen. Geben Sie ihr Bestes und wir sind
im Geschäft. So, und nun nachdem wir die Förmlichkeiten geklärt hätten, schlage
ich vor, Sie stellen sich erst einmal vor, mich kennen Sie ja bereits."
Mit erwartungsvollem Blick lehnte Ibrahim sich zurück und wartete auf eine
Reaktion der Kadetten. Noch immer formten seine Lippen ein Lächeln...
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Duran Khan saß auf seinem Stuhl, als der Kommandeur sagte: ,,So, und nun nachdem wir die Förmlichkeiten geklärt hätten, schlage
ich vor, Sie stellen sich erst einmal vor, mich kennen Sie ja bereits. "Duran Khan wartete erst ein bißchen und sprang dann auf und sagte: "Sir, ich bin Duran Khan, stolzer Sohn von Char´nok Khan, ich bin 24 Jahre alt
und angehender Navigator, SIR." Danach setzte sich Duran Khan wieder
und hörte aufmerksam zu.
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Linebarger verzog das Gesicht zu einem einseitigen, etwas spöttischen Lächeln. Tolle Wortwahl, mit zwei eifrigen "Sirs" und dann noch die Formulierung "stolzer Sohn"-das klang irgendwie nach etwas, das ihm irgendwo eingetrichtert worden war.
Ihr seltsamer Sinn für Humor-oder eben das, was eine Person wie sie vielleicht darunter verstand, wenn ihr die ganze Situation zuwider war- brachte sie dazu, aufzuspringen. "Sir, ich bin Sukie Linebarger, STOLZE TOCHTER von Algeron Linebarger, ich bin 19 Jahre alt und angehende Wissenschaftlerin, SIR!" sagte sie laut, aber auch nur ohne eine Spur eines angedeutenden Lachens. Sie fragte sich, ob man ihr diese kleine Parodie übelnehmen würde. Wahrscheinlich nicht allzu sehr, schließlich hatte sie ja nichts gesagt oder getan, was direkt irgendeinem Protokoll oder dem Gesetz widersprochen hätte. Aber beliebt hatte sie sich auch bestimmt nicht gemacht. Sie hatte es sich aber einfach nicht verkneifen können...
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Duran Khan setzte sich wieder und hörte aufmerksam zu, als eine andere Kadettin aufsprang und sagte:
"Sir, ich bin Sukie Linebarger, STOLZE TOCHTER von Algeron Linebarger, ich
bin 19 Jahre alt und angehende Wissenschaftlerin, SIR!". Machte sie sich über Duran Khan lustig???, fragte er sich innerlich,wenn
ja hatte sie in im einen Feind gefunden, denn Klingonen sind stolz auf ihre
Rasse. Duran Khan guckte ein bißchen grimmig und nachdenklich. Er sagte
innerlich: ,,Ich werde Sukie noch mal darauf ansprechen, nach der Sitzung."
Duran Khan fragte sich, ob die anderen auch so auf die Frage
des Commanders antworten würden ...
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Linebarger wurde ein bißchen mulmig in der Magengegend, als der Klingone sie giftig anstarrte. Der Blick schien Bände zu sprechen, vor allem schien er zu sagen: "Wir sprechen uns noch, Freundchen!"
Aber darauf hatte sie es schließlich angelegt. Und wer weiß, vielleicht hatte er ja auch gar nicht richtig mitbekommen, daß sie sich über ihn lustig machte...
Das fing ja toll an, die erste Stunde und schon war alles so absolut... naja, sie sollte die negativen Gedanken nicht so Überhand nehmen lassen.
Eigentlich hatte sie ja vorgehabt, nach der Unterreichtseinheit noch ein wenig mit den anderen zu plaudern, insbesondere mit Mike, aber wie die Situation aussah, verschwand sie wohl besser bei erster Gelegenheit. So, wie der Klingone mit dem Messer (oder wie auch immer man dieses monströse Ding nannte) umzugehen verstand, war mit ihm bestimmt nicht gut Kirschen zu essen. Naja, mit solchen Leuten hatte sie es sich schon angelegt und bisher war sie auch immer halbwegs heil wieder weg gekommen. Sie hatte schon vor Jahren beschlossen, sich nichts mehr gefallen zu lassen, sondern im Gegenteil, frei nach dem Motto "fressen und gefressen werden" oder "Angriff ist die beste Verteidigung" selbst die Initiative zu ergreifen. Man mochte sagen, daß er ihr bis jetzt noch gar nichts getan hatte, außer ihr auf die Nerven zu gehen mit seinem Gequatsche und seiner Waffenherumfuchtlerei, aber genau durch diese Handlungen fühlte sich Linebarger bedroht, aus Gründen, die in ihrer Vergangenheit lagen...
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Duran Khan wußte nicht, wie er
mit Sukie reden sollte. Er dachte an verschiedene
Möglichkeiten, z.B., daß er mit einer
äußerst unfreundlichen Stimme und mit seinem Brakesh in der Hand
mit ihr reden soll. Aber er wußte, wenn er mit ihr nach der
Sitzung nicht reden konnte würde er sie irgendwann mal zum Gespräch bringen
und sie fragen warum sie ihn nachgemacht hatte. Auf
jeden Fall hatte sie sich einen Feind gemacht, wenn sie ihn beleidigt hatte.
Vielleicht findet sie ja eine Ausrede, dachte Duran Khan.
Duran Khan dachte an seine Zeit in der Academy, wie
die erste Sitzung war. Es waren bestimmt mindestens 1000 Klingonen anwesend...
Danach ging es sofort zum Simulator, wo auch schon die ersten aus der Academy
geflogen sind(ich meine damit rausgeschmissen). Er fragte sich, wie es nach dieser
Sitzung weiter gehen
würde. Er dachte, daß sie wohl erst mal Zeit haben würden, ihre Quartiere einzurichten.
Schließlich war
das hier eine Academy der Förderation. Duran Khan guckte Sukie immer noch
grimmig und nachdenklich an, aber schließlich beschloß er, daß er doch weiter
nach vorne gucken sollte, um keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen.
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Irgendwie war er erleichtert und empört über die Reaktion des Commanders.
Erleichtert, daß er doch nicht der harte Ausbilder war, empört darüber, daß
sich der Commander einen solchen Spaß erlaubt hatte. Nachdem der Commander
die Kadetten aufgefordert hatte, sich kurz vorzustellen, tat dies als erstes
der Klingone, welcher zu Beginn für sich die Kampfübungen gemacht hatte.
Während er sich vorstellte, grübelte Mike immer noch über das Verhalten des
Commanders, er wurde jedoch jäh aus seinen Überlegungen gerissen, als hinter ihm
Sukie aufsprang und sich in einem satirischen Ton, den Klingonen veräppelnd,
vorstellte. Er konnte mitverfolgen, wie sie sich mit ihren Blicken gegenseitig
versuchten, zu Boden zu ringen. Um die Situation zu entschärfen, ergriff er
erneut das Wort, diesmal jedoch nur, um sich vorzustellen. "Sir, mein Name ist
Mike Irons, ich bin 19 Jahre alt und bin hier, um eine Ausbildung zum Navigator
zu absolvieren, Sir!". Er war sich sicher, mit seinem Satz niemanden
angegriffen geschweige denn veräppelt zu haben, also blieb er selbstsicher stehen und
wartete darauf, daß sich der Ferengi und Daniela vorstellten.
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Angst. Angst ist ein Extrem der Irrationalität, wenn man es so pauschal
ausdrücken kann. Angst und Freude, beides Gefühle, beides irrational aber
dennoch genau das Gegenteil.
Ferengi reagieren etwas anders auf Angst als zum Beispiel Menschen. Dort
werden Hormone freigesetzt, die besondere Nervenbahnen stimulieren.
Genauso schnell wie diese Angst kommen konnte, kann sie aber auch wieder
verschwinden. Ferengi haben nicht diese Antagonisten 'Gut' und 'Böse' die um die
Vorherrschaft ringen. Wenn aber bei Ferengi einmal ein Extrem aktiviert
wurde, kann man es nur ganz schwer unter Kontrolle behalten.
Keine 'verfeindeten' Nervenbahnen, ein und das selbe System.
Und so saß nun Maril in dem zu großen Saal auf dem kalten Stuhl, zitternd
und sich immer kleiner machend. Viel zu sehr war er damit beschäftigt seine
Emotionen vor den anderen zu verstecken. Ferengi konnten stark sein!
Nämlich wenn das andere Extrem aktiviert wurde... das selbe Spielchen wie vorhin.
Aber dennoch hatte der Ausbruch von eben ihm gegolten. Ihm, Maril, der es
gewagt hatte seine Rasse zu verteidigen. Auch wenn schon wieder dementiert,
blieb dieses Gefühl der Angst und verdrängte alle anderen.
Maril wußte, daß der Commander es nicht ernst gemeint hatte. Er wußte es!
Aber verstehen, aber verarbeiten konnte er es nicht.
Ferengis konnten stark sein. Er war der Repräsentant seiner Rasse. Und bis
jetzt hatte er in dieser Rolle noch keinen sehr großen Erfolg gehabt. Er
wurde zwar schon nicht gemocht, aber verarscht hatte er noch niemanden.
Mit größter Mühe stand Maril auf. Das Zittern seiner Hände verbarg er hinter
dem Rücken. Ein sanftes Rascheln entstand dort, wo der Stoff der Uniform und
seiner Haut aneinanderrieben.
"Mein Name ist Maril. Mein Vater arbeitet im FHM [Ferengi-Handels-Ministerium]
und meine Mutter naja, ist zu Hause.", seine Stimme vibrierte.
Warum konnten sie nur diese Emotionen nicht kontrollieren? Es war unfair.
"Sir!!!", fügte er schnell hinzu.
"Ich habe mich für das Amt des Mediziners entschieden. Die anderen sind mir
zu gefährlig. Und ich brauch den Wisch um ins FHM zu kommen.", vielleicht
trug das nicht gerade dazu bei, bei dem Commander beliebter zu werden.
Sollte der Ausbilder doch wissen, warum er hier war und was er von ihm zu
halten habe.
Erschrocken setzte sich Maril wieder hin. Eine andere Emotion erwarb die
Überhand in seinem Körper: Scham.
Ein Ferengi hätte nie den Grund dafür gegeben. Ein Ferengi hätte geschleimt,
die Wahrheit für sich behalten. Ein Ferengi hätte das ausgenutzt.
Aber Maril verbaute sich alle Chancen, auf Profit, auf den Wisch, indem er
die Wahrheit sagte. War das die Angst gewesen, die ihn dazu bewogen hat, das
Rechte zu sagen? "Kleiner Scherz.", warf er hastiger als das 'Sir' ein.
"Ich will helfen. Ferengi haben den Ruf weg verschmitzt und vielleicht
ungerecht zu sein. Ich werde versuchen, diesen Ruf so gut wie es geht wett
zumachen. Ich will die Ferengi mit den Menschen vereinen, so verschieden wie
es gesagt wird, sind die Rassen nämlich gar nicht. Und um dieses Ziel zu
erreichen besuche ich die Starfleet-Academy, Sir!"
Der Interspezieslehrer würde jetzt applaudieren, aber naja, reingefallen ist
er auch schon ein paar mal. In die Falle der Multikultur.
Erstaunt bemerkte er, daß die Angst zu einem flauen Gefühl abgeschwächt ist...
<>
Ibrahim hatte sich inzwischen in seinem neuen Sessel zurückgelehnt und seinen
Kadetten die Bühne überlassen. Um so erstaunter war er über das Stück gewesen, das
sie ihm daraufhin aufgeführt hatten; ein Stück, dessen Drehbuch er ganz
sicher nicht verfaßt hatte und auch niemals verfassen würde. Er sollte seinen
Leuten beibringen, miteinander zu arbeiten und nicht gegeneinander. Das
gefährlichste, das einem Commander passieren konnte, war ein Team von Kadetten,
die sich in den entscheidenden Situationen nicht zusammenraufen konnten.
Zusammenarbeit, das war es, was die Sternenflotte so stark gemacht hatte, das
war es, was es den Menschen noch immer erlaubte, als freie Individuen zu leben
und nicht als Sklaven!
Mit einem undefinierbaren Blick, er war noch immer halb in seinen Gedanken
versunken, musterte er den Ferengi, versuchte abzuschätzen, ob dieser die
Wahrheit gesagt hatte, als er sich vorgestellt hatte, oder ob es sich nur um
einen geschickten Schachzug gehandelt hatte, das Vertrauen des Ausbilders, sein
Vertrauen zu erlangen. Er beschloß, bei diesem Mann mehr als nur vorsichtig zu
sein, ebenso würde er Sukie und den Klingonen im Auge behalten müssen. Sein
Blick schwenkte weiter und traf schließlich die einzige Person in dem kleinen
Raum, die bislang noch nichts gesagt hatte. Mit seiner dunklen Stimme wandte er
sich an seine Schüler: "Maril, ich finde es sehr lobenswert, wenn sie versuchen
wollen, mit unseren Vorurteilen die Ferengi betreffend aufzuräumen. Aber
glauben sie etwa, das erreichen zu können, indem sie mir so etwas an den Kopf
werfen? Ich verlange nicht, daß sie mich belügen, was ihre Motive betrifft, ich
verlange nur zwei Dinge: Daß Sie ehrlich sind und daß Sie an die Sternenflotte
glauben! Wenn Sie dies nicht können, befindet sich dort hinten die Tür; können
Sie es, willkommen in der Academy." Seine Stimme hatte noch immer den gleichen
Tonfall, als er weitersprach: "Und Sie beiden, Sukie und Duran, kommen Sie bloß
nicht auf den Gedanken, sich jetzt gegenseitig als Feinde zu betrachten. Dieser
kleine Scherz ist absolut kein Grund, sich jetzt gegenseitig anzugiften, ist das
klar? Sie alle sind ein Team und ich verlange, daß ihr euch auch dementsprechend
verhaltet. Wer damit ein Problem hat, der kann jetzt gehen." Noch immer war
seine Stimme nicht eine einzige Nuance von seiner Ausgangstonlage abgewichen. Er
wandte sich an Daniela:
"Und jetzt zu Ihnen, wieso sind Sie denn hierher gekommen?" Er versuchte, die
junge Frau freundlich anzulächeln, was ihm nur halbwegs gelang.
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"Wie ich schon sagte, Sir. Ich bin hier, damit ich der beste Sicherheitschef
werde, den die Sternenflotte je hatte." Sie lächelte den Commander an und
hoffte inständig, daß er ihre Reaktion von vorher nicht übelnahm. "Die
Sternenflotte ist das beste, was einem passieren kann, Sir."
Daniela wartete auf seine Antwort.
Sie schaute noch mal zu Mike herüber, der ihr vorhin Schützenhilfe geleistet
hatte. "Wenn man sich so auf ihn verlassen kann, dann wird er ein sehr guter
Sternenflottenoffizier", dachte sie sich und setzte sich wieder.
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Ibrahim folgte dem Blick der jungen Frau. Noch bevor er an seinem Ziel
angekommen war, wußte Ibrahim bereits, wer dieses Ziel sein würde. Er hatte
diesen Blick auch schon einmal gekannt, damals, als seine Frau noch lebte. Mit
ihrem Tod war in ihm auch dieser Blick gestorben; er würde vieles in seinem
Leben wieder aufbauen können, vieles, nur das nicht mehr. Die Vergangenheit,
seine Vergangenheit tat noch immer weh, noch immer machte sie ihm die Gegenwart
schwer. Er würde gegen sie ankämpfen, aber er wußte nicht, ob er dafür stark
genug sein würde.
Mit seiner dunklen Stimme wandte er sich an die Kadetten, einen Tonfall
einschlagend, der, wie er hoffte wenigsten den bedrohlichen Unterton aus seiner
Stimme würde verhüllen können: "Sehr gut, nun, nachdem wir uns alle vorgestellt
haben, schlage ich eine etwas unkonventionelle Methode vor, sie mit der
Sternenflotte vertraut zu machen. Sie werden... Nein, folgen sie mir einfach."
Mit einer ein wenig mühselig aussehenden Bewegung stemmt Ibrahim sich aus seinem
Sessel und schritt erneut durch die Ansammlung seiner Schützlinge hindurch,
erneut der großen Tür entgegen, deren eingeprägtes Alpha ihm bereits bei seiner
ersten Begegnung mit ihr Kopfzerbrechen bereitet hatte. Er drückte die Türklinke
nieder...
--- Gang vor Holodeck "Alpha" --- 13:20 - 13:21 Uhr
Mit einer sanften Begegnung kam Ibrahim vor einer großen Wand zum Stehen. An
dieser Wand waren lediglich drei besondere Merkmale festzustellen: Eine große
Tür, eine kleine Tür und ein Sternenflottenfähnrich, der gerade aus eben dieser
kleinen Türe heraus und auf die kleine Gruppe zutrat. Zielstrebig lief er auf
Ibrahim zu und sprach diesen kurz darauf auch an:
"Hallo, Commander, es ist alles vorbereitet, ihre Kadetten können jederzeit
eintreten."
Ibrahim lächelte den Mann kurz an und nickte dann: "Sehr gut, warten sie im
Kontrollraum auf mich."
Der Fähnrich machte auf dem Absatz kehrt und verschwand ebenso leise, wie er
erschienen war auch wieder durch die kleine Türe. Auf Ibrahims Gesicht formte
sich ein leichtes Grinsen, als er sich die verständliche Verwirrung vorstellte,
die in diesem Moment wohl in seinen Kadetten herrschen mußte. Besonders der
Ferengi mußte Höllenqualen durchleiden, so ungewöhnlich dürfte die Academy
bislang auf ihn wirken. Er würde seine Chance erhalten, das, was er gesagt
hatte, auch in die Tat umzusetzen. Sie alle würden ihre Chance erhalten, wer sie
nutzen würde, das war eine andere Frage, eine Frage, die sich im Laufe der
nächsten Stunden wahrscheinlich bereits beantworten würde. Er wandte sich an
seine Schüler und begann in einem ruhigen Tonfall zu sprechen:
"Wie sie unlängst vermuten dürften, stehen sie hier vor einem Holodeck. Sie
werden von mir nun auf eine kleine Mission geschickt, aber nur keine Angst, sie
werden keine Kenntnisse die Sternenflottenprotokolle oder dergleichen benötigen.
Das einzige, was ihr benötigen werdet, ist Teamgeist und Kreativität. Und das
ist auch das Ziel dieser Simulation. Folgende Situation: Sie werden die Crew
eines Schiffes der Defiantklasse übernehmen. Dieses Schiff hat gerade an einem
sehr weit außengelegenen Föderationsaußenposten angelegt, um einen Zwischenstop
einzulegen. Die Mission des Schiffes lautet: Erkundung der feindlichen Linien.
Dies ist jedoch nicht eure Aufgabe. Der Funkkontakt zu der Station ist mitten in
der letzten Übertragung abgebrochen und konnte bislang nicht wiederhergestellt
werden. Ihr fünf werdet nun als Außenteam auf die Station geschickt, um dort
nach dem Rechten zu sehen. Kaum seid ihr angekommen, werdet ihr auch den Kontakt
zu eurem Schiff, der USS Cleaveland, verlieren. Eure einzige Aufgabe lautet nur
wie folgt: Findet einen Transporter oder sonst eine Möglichkeit, um zurück auf
euer Schiff zu kommen und bringt euch dann damit in Sicherheit. Wie gesagt, ihr
benötigt keine Vorkenntnisse, lediglich ein wenig Phantasie und Teamgeist.
Sollten jetzt keine weiteren Fragen mehr bestehen, dann überlasse ich nun auch
die Bühne, ich werde das Programm von dem Kontrollraum aus überwachen. Viel
Glück!"
Ibrahim holte tief Luft und blickte seine Kadetten an, keiner von ihnen hatte
mit so etwas gerechnet, wie auch, es war völlig gegen die normale
Vorgehensweise. Und dennoch würde sich hier und jetzt zeigen, wer von diesen
fünf Wesen vor ihm bereit dazu war, auf die Academy zu gehen und später
vielleicht sogar einmal ein Schiff zu befehlen.
<>
Natürlich hätte es tausend Fragen gegeben, die Sukie Linebarger hätte stellen
können. Aber sie war so vollkommen überrumpelt, daß sie keinen Ton
herausbrachte. Gut, diese Mission fand nur auf dem Holodeck statt und war nicht
wirklich gefährlich, aber Linebarger war sich sicher, daß so der Unterricht an
der Sternenflottenakademie für gewöhnlich nicht begann. Sie selbst hatte
angenommen, daß unendlich lange Stunden der Theorie einem solchen Projekt
vorrangehen würden, aber einfach so ins kalte Wasser geworfen zu werden, damit
hatte sie nun wirklich nicht gerechnet! Der Commander hatte vorher allen Ernstes
von Teamgeist gesprochen, hätte sie sich nicht rechtzeitig auf die Zunge
gebissen, wäre ihr beinahe die Frage:" Welcher Teamgeist denn?" herausgerutscht.
Linebarger mochte zwar manchmal zu einem etwas eigenartigem Humor neigen, aber
das ging entschieden zu weit, das war nun wirklich nicht mehr lustig! Man mußte
sich die ganze Truppe ja nur ansehen, um zu wissen, daß sie wohl alles sein
konnten, außer einer funktionierenden Gemeinschaft!
Und vor allem: Sie kam schließlich von einem der friedlichsten Planeten des
Universum (nämlich von Riegel 4) und hatte demnach gerade einmal eine Ahnung,
auf welcher Seite man einen Phaser anfaßt, also alles in allem ein erbärmliches
Wissen...
Sie hatte auch bisher keinen besonderen Ehrgeiz daran gelegt, sich in dieser
Richtung weiterzubilden, Waffen hatten für sie etwas Erschreckendes, und schon
die Vorstellung, auch nur Krieg zu SPIELEN jagte ihr eine Höllenangst ein...
Aber natürlich setzte sie ihren verschlossenen Gesichtsausdruck auf, der es
unmöglich machte, auch nur zu erahnen, was in ihrem Inneren vorging, während
sich vor ihrem geistigen Auge die düstersten Schreckensbilder aufstiegen und
eine abscheuliche Gestalt annahmen.
Gut, vielleicht wollte der Commander einfach nur besonders originell sein, sie
ohne Wissen und Erfahrung auf eine solche Mission zu schicken. Andererseits
stieg in Linebarger ein schrecklicher Verdacht auf: Was war, wenn sich irgendwo
tatsächlich ein Krieg der Sternenflotte gegen die Borg oder vielleicht ein noch
schrecklicheres Volk anbahnte und man deshalb gar nicht schnell genug neue
Offiziere für den Kampfeinsatz ausbilden konnte...
--- Holodeck "Alpha" --- 13:21 Uhr
Stehen. Zu mehr war Maril nicht mehr fähig. Stehen. War das der Schock?
Theorie, ein Arzt mußte sich durch viele theoretische Sachen durchschlagen.
Praxis kam am Ende. Und nun das umgekehrte?
Sekunden verstrichen, ohne daß irgendeine Reaktion stattfand. Nicht von
Maril, nicht von den anderen Kadetten.
"Okay, wenn keine weiteren Fragen bestehen...", begann der Ausbilder,
"Hinein in die gute Stube!"
Langsam lichtete sich der Schleier des Ferengis, aber immer noch konnte er
keinen klaren Gedanken fassen.
Er ging als erstes durch die Tür, schlafwandelnd. Das machend, was ihm
befohlen worden war.
Auf dem Weg hatte er noch überlegt, ob er die Ausbildung hinschmeißen
sollte... Aber sein Vater hätte ihn dann aus allen Transaktionen herausgehalten.
Er hatte überlegt plötzlich Ohrenschmerzen zu bekommen, einen Krampf, er
hatte an die schlimmsten alle schlimmsten ferengischen Grippen gedacht, in
der Hoffnung, das eine bei ihm ausbrechen würde. Und irgendwann...
Holoriß: Alles endete, er machte das, was er sollte. Er konnte nicht mehr
denken. Er existierte nur noch. Ohne irgend etwas bewirken zu können.
Verarbeiten konnte er die Reize schon langsam wieder, er vernahm leisen
Piepsen und als er hochsah erblickte er eine kleine Brücke.
Das Zentrum war ein riesiger schwarzer Stuhl mit den verschiedensten
Amaturen versehen, um den sich, vor dem großen Bildschirm zwei Konsolen
annordneten. Mehr konnte er von der Brücke noch nicht erkennen: Sie standen
in einer Nische, vor ihm ein Tisch, wahrscheinlich für Besprechungen.
Das Licht im Raum war gedämpft und in der Luft lag dieser typische Geruch
für neue Shuttles.
Die anderen Kadetten folgten Maril auch durch die Tür und als der letzte eingetreten war, schloß sich die Tür mit
diesem monotonen Starfleetzischen.
Und je kleiner der Spalt wurde, der die Kadetten von der Realität trennten,
um so stärker kam seine Angst zurück. Um so schneller lichtete sich der Schleier.
"Computer!", schrie er fast. "Simulation beenden!", aber statt des typischen
Kontur verschwimmen antwortete die weibliche Sprachprozessorstimme: "Bitte
spezifizieren...", Starfleet. Aber Hoffnung keimte in ihm wieder.
"Holoprogramm beenden!", sagte er siegessicher in das Interkomgitter das
unsichtbar in der Decke eingearbeitet war.
"Es befindet sich kein Holodeck an Bord des Schiffes!"
"Beim Nagus! Was soll diese Pleite schon wieder!"
Also hatte der ach so fürsorgliche Ausbilder alle Sprachprozessoreingaben,
die das Programm betrafen, deaktiviert. Schön.
"Ich bin hier um zu lernen, nicht um 'Teamgeist' zu entwickeln", nuschelte
er in seinen nicht vorhandenen Bart.
'Vor allem mit Klingonen!', führte er seinen Satz fort.
Egoistische Menschen, ein kampflustiger Klingone und nur ein Ferengi...
Alles hing an ihm.
"Ich suche das Pannel zum Deaktivieren der Mission!", riß er die
Verantwortung an sich.
"Wir können uns dann mit der orionischen Liebesgöttin vergnügen." Er schaute
abwechselnd Sukie und Daniela an. "Oder auch untereinander", führte er seinen
Satz fort und zeigte seine Zähne.
Maril machte sich auf den Weg zur nächsten Wandverkleidung...
--- USS Cleveland, Brücke --- 13:21 - 13:27 Uhr
"Ja ja, sicher doch", sagte Linebarger sarkastisch: "Daniela und
ich stehen ja auf so auf häßliche kleine Kerle, die als Hobby gerne Frauen
erniedrigen und sich dabei ohne ihre Hilfe nicht einmal das Essen klein
schneiden können!" Sie machte eine bedeutsame Kopfbewegung in Marils
Richtung und tippte sich dann an die Stirn.
Dann wandte sie sich direkt an Maril, wobei sie ihre Stimme so senkte, daß die
anderen sie nicht hören konnten. "Klar, ich bin auch nicht gerade
begeistert, was unser Team betrifft, insbesondere der Klingone wird mich
höchstwahrscheinlich im nächsten günstigen Moment zu Hackfleisch verarbeiten,
aber ich würde das lieber mal lassen. Wir werden bestimmt beobachtet und ich
habe nicht vor, wegen deiner Herumbastelei vom Commander zusammengeputzt zu
werden, also Finger weg von der Wandverkleidung!"
<>
Maril traute seinen überdimensionalen Ohren kaum: War das eine Geste der
Zuneigung gewesen?
"Jede Leistung braucht eine Gegenleistung. Ansonsten hat es ja keinen Sinn
irgend etwas zu machen...", flüsterte er zu Sukie.
"Mir würde schon reichen, wenn wir uns zum Essen nach der Mission mal
treffen würden... Und ich schneide dort sogar mein Essen selbst,
ausnahmsweise...", fügte er noch schnell hinzu.
Er lächelte Sukie über beide Ohren an. Ein Lächeln, möge sie es so deuten,
wie sie wolle.
<>
Sie packte Maril ganz einfach am Kragen und zog ihn weg. "So Leute, ich
würde vorschlagen, daß wir diese unangenehme Situation möglichst schnell hinter
uns bringen. Am besten heute noch!" sagte sie laut...
<>
Als Duran Khan mit den anderen Kadetten nun im Holodeck standen,
hatte Maril Sukie wütend gemacht. Duran Khan schaute sich
dieses Ereignis mit einem Lächeln an. Als Sukie den Ferengi am
Kragen wegzog, wollte Duran Khan mal richtig laut lachen, aber er
machte es nicht. Warum wußte er selber nicht, vielleicht hatte
er Angst, daß man ihn dann nicht mehr so ernst nehmen würde. Trotzdem
lachte er in seinem Inneren. Aber auch nur ein paar Minuten
war er fröhlich, dann dachte er an seine Mutter, die entführt
worden war und niemand wußte, ob sie noch lebte. Er sagte leise:
,,Wenn ich den in die Finger bekomme dann......."
Aber Duran Khan wußte: Was geschehen war kann man nicht mehr ändern,
also machte er sich keine Gedanken mehr darum und wartete
auf den Anfang der Mission. Was ihn jedoch wunderte war, daß
das Team Alpha sofort zum Holodeck gegangen war. Er hatte sich eigentlich
was anderes vorgestellt aber das hier
fand er doch besser als seine andere Vorstellung.....
<>
"Okay, du hast mich überredet!", sagte Maril wieder zu der ganzen Gruppe.
"Niemand ist darauf aus, hier herauszufliegen. Aber trotzdem will ich nicht
hier sein!" Eine Frechheit der Föderation, anders konnte er es nicht ausdrücken.
"Unentgeltlich Strapazen auf sich zu nehmen, das kenn ich bis jetzt nur aus
alten Sagen der Ferengi, als die Zeit des absoluten Kapitalismus noch nicht
angebrochen war. Und Ehre,", er schaute provokativ zum Klingonen, "Ehre,
springt hier auch nicht heraus."
Maril ging ein paar Schritte in die Brücke. Der Kommandosessel stand frei.
Gedanklich zog er eine große Grenze um diesen Bereich, damit die anderen
erst gar nicht darauf kommen könnten, ihn als Kommandanten zu bestimmen.
Die Grenze ja nicht berührend schlich Maril um den Sessel der Macht, um in
einer dunklen Ecke des Raums zu verschwinden.
Von dort konnte er gut beobachten und nachdenken.
Einer gewissen Majestät konnte sich die Brücke nicht entziehen: Sie war zwar
schlicht, aber goldene Ränder, farbige Terminals, das alles zeigte
nichtwissender die Macht der Föderation.
Ferengi hätten diese Botschaft auch einfacher herüberbringen können, in dem
sie einfach die Wände mit Latinum bestrichen.
Der Kommentar von Sukie ging ihm immer noch nicht aus den Kopf:
War es inzwischen schon soweit, daß Menschen sich schämten, ehrlich mit
einem Ferengi zu sprechen?
War es schon soweit, daß nur noch unter der Hand Kontakt zwischen den zwei
Spezies geführt werden könne?
Es war komisch, erst beschwerte er sich über den Egoismus der Menschen, und
dann, wenn sie einen Schritt auf seine Rasse zumachen, ist es ihm auch nicht
recht. Der Sichtschirm zeigte eine fremde Station: Nicht Föderation.
Er kannte die Bauart nicht, sie sah vertraut aus, aber normal nicht. Ivanov
schien recht zu behalten: Sie befanden sich wirklich weit vom Zentrum der
Föderation weg. Vielleicht hatte das Programm ja ein paar Händler in die Station
eingefügt...Ein Piepsen unterbrach Maril in seinen Gedankengängen.
"Sir, wir werden von S'r'L't gerufen!", er brach sich fast seine Zunge bei
den Namen ab. Sollten die anderen machen...
<>
Er stand wie die anderen, mehr oder weniger nicht fähig zu einer Reaktion,
auf der Brücke. Er kam sich verloren vor, was sollte er tun, wie sollte er
vorgehen? Er hatte doch bisher nur Rennen geflogen und an den Renngleitern
herumgeschraubt... und jetzt? Da er selbst nicht weiter wußte, hoffte er auf
eine Reaktion der anderen. Diese kam auch sogleich, auch wenn es nicht jene war,
welche er eigentlich erwartet hatte. Zuerst wollte der Ferengi die Mission
abbrechen und dann wollte er sich wieder an Sukie und Daniela heran machen. Das
war sicher nicht das Ziel, welches der Commander erreichen wollte. Er wollte
sicher nicht, daß sie begannen zu raufen oder zu streiten. Da paßte
eigentlich Sukies Reaktion nicht dazu, als sie den Ferengi zurück zog, aber sie
war richtig; vielleicht würde er jetzt erkennen, daß alle hier waren, um die
Academy zu bestehen. Er stimmte voll mit Sukies Meinung überein, er wollte das
so schnell wie möglich hinter sich bringen, aber mit diesem Verhältnis
untereinander war das nicht möglich. Also fügte er der Aussage Sukies hinzu:
"Das stimmt, der Commander hat von uns 'Teamgeist' verlangt, also versucht euch
zusammen zu reißen, so kommen wir schneller ans Ziel!".
Der Ferengi schlich komisch um den Stuhl des Kommandeurs herum, das brachte
ihn auf die Idee: "Ich würde vorschlagen, wir bestimmen jemanden, der die
Führung in unserer Gruppe übernimmt!" Er wäre stolz gewesen, wenn er dafür
vorgeschlagen würde, aber wäre genau so froh, wenn jemand anderes die Führung
übernommen hätte, er hätte sich nur an die Steuerkonsole gesetzt und navigiert,
schließlich wußte er nicht, was er als Gruppenführer hätte tun sollen.
<>
Linebarger sah sich alle vom Team skeptisch an. Ja, ganz toll, wahre
Führungspersönlichkeiten! Zuerst einmal Maril, den sie am besten von nun an
ignorieren würde (was sie sich, ehrlich gesagt, schon etwa hundert Mal
vorgenommen hatte, ohne Erfolg!), den sicher niemand ernst nehmen würde, dann
der Klingone, naja, auch nicht gerade der ideale Führer, jedenfalls wenn es nach
Linebarger ging, und dann waren da noch Mike und Daniela, die zwar an und für
sich ganz okay waren, allerdings höchstwahrscheinlich viel zu wenig aggressiv
waren, um sich tatsächlich durchzusetzen.
"Das bringt doch nichts", sagte Linebarger, "wir kennen einander
doch nicht einmal richtig, ich nehme an, daß sich während des Fluges ohnehin die
stärkste und engagierteste Persönlichkeit durchsetzt, also wißt ihr was, fliegen
wir mal los, ich habe nicht vor, hier zu übernachten!"
<>
"Sir!", fing der Offizier, der schon vorhin eine ankommende Meldung
angekündigt hatte nochmals an.
"Wir werden von der Station gerufen! Soll ich die Nachricht auf den
Bildschirm legen?", hörte Maril ein wenig Ungeduld in der Stimme des COM?
Irgendwie hatte Mike recht: Sie brauchten einen Anführer, einer
der das Wort der Gruppe übernehmen kann und stellvertretend für sich
sprechen kann. Andererseits: Wer sollte das machen? Maril konnte zwar sehr gut
verhandeln, um nicht zu sagen: Zu gut für die Academy, aber seine Kenntnisse
würden ohnehin ignoriert werden.
"Legen Sie's doch endlich auf den Schirm!", maulte er den Offizier an, der
fluchs ein paar Tasten drückte.
Maril quengelte zwar auch recht gerne, aber er haßte es angequengelt zu
werden.
Die Frage nach einem Führer wurden ihnen abgenommen, als ein weißbärtiger
Offizier auf der Projektionswand erschien.
"Guten Tag, mein Name ist Admiral Kretschmer. Ich bin der kommandierende
Offizier von S'r'L't. Der Raumstation!", ein Lächeln grub sich in das
kräftige Gesicht ein.
"Wie ich hier den Daten entnehmen kann, sind sie schon ziemlich lang auf
Achse, und bevor sie dann noch am Hungertuch nagen werden, kann ich ihnen
hier fürs erste eine sichere Höhle bieten...",
Maril schaltete ab, als er merkte, daß er nur die Hälfte von diesem
Metaphoriker verstehen konnte. Antiquiert. Das war das Wort. Er redete wie
vor 200 Jahren auf der Erde.
"...Andockschleuse 12... sofort ... Proviant...", hörte er noch.
"Wir sind schon da!", unterbrach er mit schroffen Tonfall den Offizier.
Die Worte waren an Sukie gerichtet... Ferengi wußten, warum Weibchen nicht
auf Raumschiffe gehörten.
Der Offizier faltete seine Stirn und blickte Maril finster an.
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Die Idee mit einem Anführer fand Daniela gut, aber dafür kannten sie sich
nicht gut genug. Sie hatten ja auch noch keine Chance bekommen, sich besser
kennen zu lernen, weil sie direkt in diese Simulation geschickt wurden.
"Tja. Ich schlage dann mal vor anzudocken und uns auf dieser Station mal
umzusehen. Proviant können wir gut gebrauchen."
Daniela wartete auf eine Reaktion.
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Sukie Linebarger sagte: "Alles klar, Sir, bin schon unterwegs", schnitt aber dann, sobald sie dem Schirm den Rücken zugewandt hatte, dem Sternenflottenoffizier eine gehörige Grimasse. Das mit dem Proviant war zwar vielleicht auf den ersten Blick eine nette Geste, aber im Grunde genommen war es wieder mal die Handlung eines typischen Wichtigtuers, wie es sie wohl hier besonders gehäuft gab. Außerdem schätzte sie es gar nicht, ihren Tagesablauf derartig kontrolliert zu sehen...
Nur wenige Augenblicke später kam sie mit einem kleinen Köfferchen zurück, in dem sich ein Sortiment silberfarbener Päckchen befand. "Die wollen uns wohl länger hier behalten", sagte Linebarger angesichts der wahrhaft großzügigen Menge und runzelte die Stirn. Sie war wirklich schon hungrig, also riß sie eines der Päckchen, auf dem so ganz nebenbei das Zeichen der Sternenflotte prangte, auf.
Angesichts des hervorkommenden bräunlichen Riegels verfinsterte sich ihr Gesicht noch mehr. Sie gab einen undefinierbaren Laut von sich, der wohl alles andere als Begeisterung ausdrückte und kramte erst einmal einen Tricorder hervor. Unter leisem Piepsen scannte sie erst einmal die Zusammensetzung, bevor sie lustlos zu essen begann...
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Wie Sukie diese Rationen zuerst gemustert, dann gescannt hatte und jetzt so
lustlos eine Ration verschlang... auf diese ganze Szene brachte er nur ein
breites Grinsen, quer über das ganze Gesicht, hervor. Dann spürte er auch
plötzlich dieses Grollen in der Magengegend. Er hatte seit halb Acht Uhr nichts
mehr gegessen! Er trat zu Sukie und schnappte sich eine Ration. Er öffnete sie
und bis hinein. Jetzt verstand er wieso Sukie nicht gerade mit Begeisterung
am Essen war. Aber egal, Hauptsache es war etwas zu Essen! Er nahm drei
weitere Rationen aus dem Koffer und warf sie Daniela, Maril und Khan zu. Dann
setzte er sich und nagte an seiner Ration weiter. Er hatte noch nicht die halbe
Ration heruntergewürgt, als eine Person aus einem Raum nebenan auf die Brücke.
Es war der Captain. Er stand vor die Gruppe und begann:
"Wir haben keinen Kontakt mehr zur Station, sie antworten auf keinen unserer
Rufe mehr. Nun werden sie, das Alpha-Team auf die Station beamen und sehen,
was passiert ist. Erstatten sie alle fünf Minuten Bericht! Begeben sie sich in den
Transporterraum!".
Er zeigte auf den Turbolift, machte kehrt und verschwand wieder im Raum
nebenan.
Irons, packte den Rest seiner Ration weg und sprang auf. Endlich lief etwas!
"Na dann auf in den Kampf!" sagte er und begab sich in den Turbolift, wo er
auf die anderen wartete.