Auswertung Nummer 1 vom 05.05. bis 13.05.2001


Zugangsstatistik
Kadetten
Daniela (Winkler) 1
Flo (Maril) 5
Gerrit (Khan) 5
Michael (Irons) 4
Nina (Linebarger) 6
Offiziere
Michael (Ivanov) 2
Gesamt 23   


--- Irgendwo in der Academy --- 12:40 Uhr

Academy - ein Wort, das alleine vielleicht noch stehen könnte. Aber mit verschiedenen Attributen, nahm die Bedeutung des Wortes entweder zu... oder ab. Mit Attributen nahm seine Freude zu oder verspürte er einfach nur Haß. Aber nicht auf die Academy. Die Nagus-Academy. Wer wünschte sich schon nicht in dieses Haus des Profits aufgenommen zu werden? Die Academy für angehende Handelsspezialisten auf Ferenginar... wer träumte schon nicht irgendwann einmal die als sehr guter Schüler zu absolvieren. Wer hatte schon nicht einmal, ob nun Alp oder Wunschtraum vor dem Eingang der goldenen Handelskammer gestanden und wurde gefragt, was man alles im Leben erreicht hätte. "Ich war auf der Starfleet-Acadmemy und wurde ein braver Offizier!", müßte er sagen. "Starfleet? Dieser kommunistische Haufen?", würde er dann gefragt werden. Und im gleichem Atemzug verbannt.

Warum er? Warum mußte er die Academy besuchen, in der sogar Glücksspiel verboten war? Er bog links in einen Seitengang ein, und lehnte sich gegen die kühle graue Starfleet-Wand. Für die niemand etwas bezahlt hatte.

Aber nein! Der ach so große Nagus Rom erfindet einfach ein neues Gesetz. Danke! Ferenginar ist verloren. Es lebe der Kommunismus! Mit einem eleganten Schwung stieß er sich wieder von der Wand ab und schlich weiter in sein Verderben. Vor ihm tauchte ein hübsche Terranerin auf. Er kramte in seiner Tasche, holte ein paar Streifen Latinum heraus und streckte sie ihr entgegen. "Ach ich Armer! Ich habe mir gestern eine Verrenkung beim Training zugezogen und kann mich einfach nicht mehr am Kopf kratzen... würden sie mal bitte die gerötete Stelle massieren? Hier ihr Lohn..." Aber die Frau ging weiter. Ohne eine Erwiderung ohne eine Reaktion. Ein Hoch auf seine Starfleet-Zeit. Wieder setzte er sich in Bewegung. "Und warum müssen die Weibchen diese dummen Kleider anhaben?", fragte er sich, als ein noch besseres Exemplar seine Aufmerksamkeit erregte. "Ach ich Armer!", versuchte er es Noch einmal. Aber diesmal bekam er eine Reaktion: Die Frau tippte sich an die Stirn. Und weiter in Richtung des Saals. Was hatte noch einmal gleich in der Mitteilung gestanden: Saal Alpha? Oder war es Gamma? Mit diesen griechischen Buchstaben hatte er schon immer seine Schwierigkeiten. Ob es damals schon keine Währung gab? In der Hochzeit der Griechen, in der Zeit, wo noch gehandelt wurde, große Firmen betrogen, kleine Firmen auch. Wo das Gesetz des Stärkeren, des Reicheren galt. Damals bei den alten Griechen, bei den Verbrennungsmotoren, Verbrechen... und keine Starfleet Academy.

--- Academy, Sitzungssaal 'Alpha' --- 12:43 Uhr - 13:03 Uhr

Als Duran heute an der Academy ankam, hatte er sich erst einmal sein Quartier angeschaut danach sein Bett gemacht und alles eingerichtet. Danach hatte er eine Nachricht erhalten, daß sich alle Kadetten im Sitzungssaal um 13:00 Uhr treffen sollen. Es war bereits 12:45, also machte Duran sich auf den Weg zum Sitzungssaal. Duran wußte überhaupt nicht, wo der Saal war, also hatte er ein paar Leute nach dem Weg gefragt, die ihm den Weg dann auch erklärten. Als er dann endlich im Sitzungssaal war, waren schon mehrere Kadetten anwesend. Nach einer Weile kam ein Kadett und sprach Duran an:
Kadett sagte: "Hallo! Wie ich sehe, sind Sie Klingone."
Duran sagte: "Ja!!!"
Kadett sagte: "Warum sind Sie nicht auf eine Klingonen Academie gegangen?"
Duran sagte: "Weil... Äää... Ämmmämm... ich... äää... wie geht's???"
Kadett sagte: "Gut, aber Sie haben meine Frage nicht beantwortet."
Duran sagte: "Frage?"
Kadett sagte: "Ja meine Frage!"
Duran sagte: "Ach die Frage also ...das will ich Ihnen jetzt nicht sagen."
Kadett sagte: "Okay. Wie heißen sie denn?"
Duran sagte : "Ich bin Duran Khan und sie."
Kadett sagte: "Ich bin Jei!"
Duran sagte: "Diese Menschennamen sind so ..."
Jei sagte: "Ja, ich höre, was sind sie?" (seine Augenbrauen zuckten)
Duran sagte: "Schon gut!!!"
Jei sagte: "Okay! Ich geh dann mal wieder"
Duran sagte: "Dann bis bald."

Nach diesem Gespräch mit einem Menschen suchte Duran sich erst einmal einen Stuhl, um sich hinzusetzen......
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Daniela betrat den Academysaal und sah sich erst einmal um. Sie kannte keinen hier, aber sie hoffte, daß sich das schnell ändern würde. Mit entschlossenem Schritt ging sie auf einen Kadetten zu. "Hallo. Mein Name ist Daniela Winkler. Ich bin bei der Sicherheit." Sie guckte den anderen Kadetten in die Augen und wartete auf eine Antwort.
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Duran Khan erwiderte: "Hallo. Mein Name ist Duran Khan. Und ich bin auch bei der Sicherheit." Daniela Winkler sagt: "Oh, das ist schön, dann sind wir ja wohl Kollegen." Duran Khan sagte: "Ja, scheint so." Daniela Winkler sagte: "Woher kommen Sie ???" Duran Khan sagte: "Ich komme vom mächtigen Planeten Nolava aus der Stadt Noral und ich bin Sohn des mächtigen Kriegers und Kommandeurs Char´nok Khan und Sie?"
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Vor einer großen Tür hielt Maril an. An der Tür mit einem Alphazeichen. Er machte einen Schritt in den Erfassungsbereich des Türmelders, woraufhin sich die Tür mit einem nervigen Zischen öffnete. Er schaute sich in dem Saal um, entdeckte auch noch zu allem Überfluß einen Klingonen. 'Raus hier!' War der erste Impuls. Wieder zu Moogie. Ohne einen weiteren Blick zu verschwenden setzte sich Maril in die hinterste Ecke des Saals und wartete auf den Anfang seines Endes. Vielleicht sollte er einfach einen kleinen Laden aufmachen? Irgendwo im Randgebiet der Föderation? Aber bessere Chancen hatte er mit diesem Offizierspatent. Was er eigentlich auch fälschen könnte...
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Sukie Linebarger warf noch einmal einen Blick auf das Schild neben der Tür. Seltsam, in ungewohnter Umgebung hatte sie immer das Gefühl, etwas falsch zu machen und verhielt sich auch dementsprechend übervorsichtig. Der kleine Zwischenfall mit dem Ferengi auf dem Gang, der sich offensichtlich über sie lustig hatte machen wollen, hatte auch nicht gerade dazu beigetragen, daß sie sich wohler fühlte. Sie trat ein - nein, auch das noch! Mußte dieser Typ doch tatsächlich zum selben Team gehören, da er sich hier befand. Oder hatte sie sich doch in der Tür geirrt?- Nein, das konnte nicht sein. Außer ihr und dieser unmöglichen Person waren noch zwei Kadetten anwesend, eine junge Frau, die eigentlich ganz nett aussah und ein Klingone, der ihr weniger nett vorkam. Aber das erste Eindruck mochte auch täuschen, jedenfalls unterhielten sich die beiden und schienen trotz ihrer Unterschiede ganz gut miteinander auszukommen. Sie wählte einen Platz am Rand und tat so, als wäre sie damit beschäftigt, ihre Notizen zu überarbeiten, jedenfalls drückte sie wie wild auf dem Display herum. Sie löste sich erst wieder von ihrem Tun, als jemand zu ihr trat, es war...

--- Starfleet Academy, Büro 12a 12:50 Uhr

Ibrahim warf nicht einen einzigen Blick zurück. Langsam aber mit sicheren und festen Schritten verließ er sein Büro; ein Büro, daß mehr als nur sein Arbeitsplatz gewesen war. Es war sein Zuhause gewesen, seine Zufluchtsstätte; es hatte ihm dann Schutz gewährt, wenn er ihn am nötigsten gebraucht hatte. Er hatte sich in ihm vor der Realität verstecken können, einer Realität, die er nicht zu ertragen in der Lage war, eine Realität, in welcher seine Frau tot und sein Leben ein einziger Trümmerhaufen war. Das kleine muffige Zimmer hatte seine Seele wiedergespiegelt und war als einzige in der Lage gewesen, ihn zu trösten, ihm beizustehen. Es war der falsche Weg gewesen, daß wußte er jetzt; er hatte es schon immer gewußt, aber nie wahrhaben wollen. Er kam an der Schwelle zum Stehen und für einen Moment war er verlangt, sich wieder herumzudrehen und zurückzukehren; eine Rückkehr in ein Dahinvegetieren seiner selbst. Der Moment verging. Mit einem letzten Schritt verließ er sein altes Büro und trat in ein neues Leben ein. Er beneidete seinen Nachfolger in keinster Weise, vielmehr tat ihm derjenige, wer immer es sein mochte, in seinem Herzen leid. Dennoch ging er weiter, brachte Distanz zwischen sich und Büro 12a; Distanz zwischen sich und sein altes Leben; zwischen sich und seinen Schmerz. Vor wenigen Minuten hatte er die Meldung erhalten, daß er die neue Kadettengruppe Alpha-4 übernehmen solle, der Ausbilder, die eigentlich für diese Leute zuständig sein sollte - ein gewisser Vandermeer - hatte es offenbar als wichtiger erachtet, mit einem Raumschiff durch das Universum zu gondeln, als diesen jungen Offiziersanwärtern eine Ausbildung zu ermöglichen. Als Ibrahim dies gelesen hatte, hatten sich in seinem Geiste viele Gefühle eingestellt; er hatte auch Abneigung gegenüber Vandermeer empfunden. Weil dieser seine Kadetten im Stich ließ? Ibrahim war zumindest ehrlich genug zu sich selber um einzugestehen, daß er ihn beneidete. Aber ein zweites Gefühl überragte diese Emotionen bei weitem: Er war glücklich. Er war nach so langer Zeit endlich wieder glücklich; glücklich, sein Leben zurückzuhaben, glücklich, endlich wieder eine Aufgabe erfüllen zu dürfen, unter Menschen kommen zu dürfen und sogar mit ihnen zu arbeiten. Ibrahim schritt langsam in Richtung Sitzungssaal weiter...

--- Hörsaal 'Alpha', 12:54 Uhr - 13:08 Uhr

Maril traute seinen Augen kaum, als das Weibchen von eben durch die Tür trat. Seine Laune verbesserte sich zusehends als sie den Blick durch die Runde schweifen ließ. 'Vielleicht wird die Zeit doch angenehm und mit den Kleidern... ach das kriegen wir auch noch hin...' Er bleckte für sie seine Zähne, was sie aber wahrscheinlich übersehen hatte... denn eine Reaktion bekam er nicht.

Er beobachtete, wie die Frau zu einem Platz ging, fast genau gegenüber von ihm! Er wußte, daß diese menschlichen Weibchen widerspenstig waren, aber unnahbar waren sie auch nicht. Der Ferengi stand auf und die Lampen projizierten den Schatten seiner großen Ohren auf den Tisch vor sich. Zwar verschwommen, aber groß... Er riß sich von diesem Wunschtraum los und schlich um den Klingonen mit einem großem Bogen, bis er direkt vor der Frau stand, die ihn ob beabsichtigt oder nicht ignorierte, und zuerst den Inhalt ihres Displays für interessanter hielt als sein für Ferngimaßstäbe markantes Gesicht. Aber in dieser Kadettenuniform wirkte der Rest von ihm nicht so imposant: Die machte ihn kleiner. Er ging hörbar einen Schritt auf das Weibchen zu, worauf sie endlich auf ihn aufmerksam wurde. "Wir haben uns zwar schon gesehen, aber ich weiß nicht, wer Sie sind, Frau. Mein Name ist Maril..." langsam ließ er sich neben der Frau nieder und ließ seinen Blick über ihren schönen Körper schweifen. "Und übrigens, das Angebot steht noch..."
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Nachdem Duran Khan das Gespräch mit Daniela beendet hatte, zog er sich in eine Ecke zurück, um nachzudenken: Duran Khan fragte sich, was er dem Ausbilder für Fragen stellen sollte: "nuqneH?" [NRPG: Aussprache: nuk-näch; kling.: Was wollen Sie? (Begrüßung)]

Als Duran Khan sich noch mal alle Kadetten anguckte, da fiel ihm ein Ferengi *grrrrr* auf, der sich mit einer Frau unterhielt Duran Khan sagte laut in den Saal: qatlh! [warum] Schon die Art dieses Ferengis machte Duran Khan wütend. Er machte sich so ärmlich an die Frau ran - nenenene! Duran würde dem Ferengi gerne ... Nun wartete Duran auf den Commander.
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Das war ja doch die Höhe! Sukie Linebarger sog zuerst einmal scharf die Luft ein, bevor sie überhaupt im Stande war, auf diese Unverschämtheit zu reagieren. Selbst der Klingone sah schon ganz böse herüber, sie hatte das Gefühl, daß er sich bereitmachte, einzugreifen. Aber Linebarger hatte nicht vor, die Situation so weit eskalieren zu lassen. "Da mußt du dir schon was besseres einfallen lassen!" sagte sie betont lässig, schlug die Beine demonstrativ übereinander und sah ganz einfach in die andere Richtung. Es lohnte sich gar nicht, sich wegen eines Kerls, der so klein war, daß sie ihn, wenn er zu lästig wurde, sicher einfach beiseite schieben konnte, überhaupt aufzuregen...
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'Was besseres...' dachte Maril. Er stand schnell auf und huschte um die Kadettin, damit er sie wieder ansehen konnte. Er ging ein wenig in die Knie, um auf gleicher Höhe mit ihr zu sprechen. "Ich kann dir mehr Latinum...", er wollte den Satz noch fortsetzten, als er sich an den Interspeziesunterricht erinnert. "Ähm... Entschuldigung, daß ich so aufdringlich war, aber wer kann denn schon bei so jemanden, wie du es bist widerstehen?" Sein Lehrer hatte immer gesagt, daß Komplimente besser ziehen würden als Latinum. Bei Menschen. Und bei einer Ferengi-Frau hätte er jetzt nur so mit Latinum um sich geschmissen. Naja, aber wie hieß es doch so schön: Weibchen sind zum Ausnehmen da. "Und wenn du dich aufregst werden deine Ohren so schön rot, das habe ich eben schon gemerkt...", ohne überhaupt reagieren zu können, rutschte er ein bißchen näher an sie heran. In dem hockeähnlichen Zustand sah das eher peinlich aus als alles andere. 'Körperkontakt in den ersten Minuten von Beziehungen mögen menschliche Frauen auch nicht.', hörte er seinen alten Mentor in seinem Kopf flüstern, und sofort zog er die Hand, die er gerade auf das Knie von dem Weibchen legen wollte zurück. Er grinste verschmitzt und fragte: "Na, war das jetzt besser?"
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Linebarger rutschte so weit weg von Maril, wie es nur möglich war, um noch auf dem Platz und nicht auf dem Fußboden zu sitzen. "Das war überhaupt nicht besser", ereiferte sie sich (entgegen ihrem Vorhaben, sich nicht aufzuregen), "Du glaubst doch nicht im Ernst, daß mir eine so plumpe Schmeichelei gefällt? Ich will lieber nicht wissen, was für Zustände ihr auf Ferenginar habt, aber als angehender Sternenflottenoffizier solltest du ein besseres Benehmen zeigen!" Sie spürte, wie ihr vor Aufregung ganz heiß wurde und sie ärgerte sich, daß sie sich überhaupt aufgeregt hatte. Sie hätte den kleinen Widerling einfach ignorieren sollen. "Na ja, auch egal", dachte sie. Spätestens wenn ihr Ausbildner endlich auftauchte, würde sie wieder ihre Ruhe haben...
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Maril schaute das Weibchen mit gemischten Gefühlen an. Im Interspeziesunterricht hatte er von der flexiblen Art, der Aufgeschlossenheit und des Respekts der Menschen gegenüber anderen Rassen gehört. Die Menschen seien langweilig, freundlich und... kommunistisch. Leichtgläubig, potentielle Kunden... Und dieses Bild hatte er gleichwohl auf alle Menschen übertragen. Die Föderation war nicht so, wie immer in den Nachrichten erzählt wurde. Es herrschten auch ferengische Eigenschaften. 'Vielleicht,', dachte Maril, 'werden die Menschen irgendeinmal einsehen, daß wir der nächste Schritt auf der Evolutionsleiter sind.' Er legte seinen Kopf auf die Seite, schaute noch einmal zu der Kadettin, und stand langsam wieder auf. Es gab ja noch mehr Frauen hier auf der Erde und vielleicht der ein oder andere Ferengi, die ihm die Ohren massieren könnten. Ohne ein weiteres Wort stand er auf und schlich wieder auf den Weg, den er gekommen war auf seinen Platz. Ein Ferengi wußte wann Schluß war, wann man einen Handel platzen lassen mußte. Argwöhnisch betrachtete er den Klingonen und stieß zwischen seinen Zähnen: "yltamchoH!" hervor. Eben die Reaktion des Klingonen war im unverständlich. Es hieß immer von Ehre und Pflichtgefühl, aber beim besten Willen konnte er keine Indizien finden, daß die beiden befreundet waren, dann wäre die Reaktion gerechtfertigt. Oder war der Haß auf seine Rasse schon so sehr angestiegen, daß ein Klingone nur noch - wenn überhaupt - haßerfüllte Blicke einem seiner Art 'schenken' konnte. Obwohl Klingonen auch den Handel kannten... Und mit diesem Befehl wollte er einfach verhindern, daß sich der Klingone nochmals aufregt.

Er ließ sich auf seinen Platz fallen und rief auf dem Display vor sich die Daten der Kadetten auf... "Sukie...", flüsterte er leise, als er ihren Namen fand. Er schaute sich demonstrativ um, als ihm klar wurde, daß er doch nicht so ganz wußte wann Schluß war. Warum sonst sollte er ihre Daten aufrufen?
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Seit Mike eingetreten war, hatte er sich nicht von der Stelle bewegt. Langsam hatte er alle Anwesenden gemustert. Da war ein Kollege, der böse zu einem Pärchen herüber schaute, welches nicht wirklich den Eindruck machte, ein richtiges Pärchen zu sein. Es war ein Ferengi, der mit allem was er hatte versuchte, diese Frau zu erobern. Und sie zeigt ihm die kalte Schulter. Dieses ganze Szenario stimmte also den Klingonen so argwöhnisch! Aber die Frau kannte er von irgendwoher! Er überlegte woher und kam darauf, sie vor dem Büro des Admirals bereits einmal gesehen zu haben! Ob sie ihn auch erkennen wird? "Tja, dann mal drauf los" dachte er sich, kurz bevor er von der Tür weg, ein paar Schritte in den Saal machte. "Hallo, ich bin Mike Irons und interessiere mich für Navigation!" sagte er laut (zumindest glaubte er es sei laut), so daß es alle hören mußten. Er war gespannt, wie werden sich die Anderen gegenüber ihm verhalten?
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Sukie Linebarger konnte eine leichte Unruhe nicht loswerden. Wann kam denn der Ausbildner endlich? Hoffentlich war sie überhaupt in der richtigen Veranstaltung. "Nein", sagte sie zu sich selbst. Sie mußte sich zusammennehmen und ihre Unsicherheit ein für alle mal beiseite schieben. Das war ein neuer Abschnitt in ihrem Leben und sie würde es nicht zulassen, daß je wieder die Angst von ihr Besitz ergriff. Sie würde alles zurücklassen und nur noch vorwärts gehen, vielleicht würde sie versagen, aber sie würde alles daran setzen, ihren Traum, Wissenschaftsoffizier zu werden, durchzusetzen. Ihr Blick fiel auf den jungen Mann, der sich als Mike Irons vorgestellt hatte. Er war wohl der einzige in der Gruppe, der vielleicht noch verlorener wirkte als Linebarger. Natürlich versuchte auch er selbstbewußt zu wirken, aber man merkte, wie er sich förmlich dazu zwingen mußte, seine Stimme zu erheben. Innerlich war er sicher sehr zurückhaltend, das sah man schon allein an den Augen, sie sahen so verträumt aus, wie von einem, der mehr in sich selbst, als nach außen blickt... Sie selbst hatte ihn nur am Rande wahrgenommen, sie war ganz einfach zu beschäftigt gewesen, sich mit dem Ferengi herumzuärgern, der nun ungewöhnlich still auf das Display vor sich starrte. Ganz vage kam er ihr auch bekannt vor, aber sie mochte sich auch irren. Jedenfalls nickte sie ihm zu, als ihre Blicke sich kreuzten...
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Also, da stand er nun. Niemand hatte ihn in der Luft zerfetzt, aber auch niemand war an ihn herangerannt und sich darum gerissen, Bekanntschaft zu machen. Auch die junge Frau hatte nicht mehr getan als ihm zuzunicken, aber das genügte ihm. Er ging auf sie zu, setzte sich neben sie und lächelte leicht. "Haben wir uns nicht gestern vor dem Büro des Admirals bereits getroffen?" fragte er, während er ihre Augen sah und das Gefühl hatte in ihren Augen versinken zu können. Nach einer Sekunde, in der er ihr einfach so in die Augen gesehen hatte, besann er sich und begann wieder freundlich zu lächeln. Sie hatte nicht sofort geantwortet, war er also nicht der einzige in diesem Raum, der sich unsicher war? Unsicher über seine Entscheidung, zur Föderation zu gehen, unsicher über die Zukunft... Aber dennoch, er war froh, daß er diese Entscheidung getroffen hatte...jetzt.
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Duran Khan saß in einer Ecke und dachte über seine Vergangenheit nach, wie er in die Klingonen Academy kam, wie er sein Ehrenschwert bekam wie er mit seinem Vater in den Krieg zog ... Er dachte nach, warum er zur Föderation wollte, warum ist er nicht bei seinem Vater geblieben ... Aber schließlich wußte Duran Khan das es die richtige Entscheidung war zur Föderation zugehen. Duran Khan war sehr in seinen Gedanken vertieft und er hatte gar nicht mehr auf seine Umgebung geachtet. Nach einer Weile stand Duran Khan auf und ging in eine andere Ecke, er nahm sein Ehrenschwert und machte in der Ecke ein paar Kampfübungen.
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Linebarger konnte nicht umhin, sich schon wieder über sich selbst zu ärgern. Zuerst hatte sie sich fast von dem Ferengi unterkriegen lassen und nun... Sie konnte einfach nicht anders, als Mike einfach nur anzulächeln... Endlich hatte sie sich so weit gefaßt, daß sie antworten konnte. Wieder reichlich spät, er mußte ja das Gefühl bekommen, daß ihre Reaktionszeit irgendwo im Zeitlupenbereich lag. "Ich bin mir nicht sicher, ich glaube schon, daß ich dich irgendwo gesehen habe, jedenfalls kommst du mir irgendwie bekannt vor." Irgendwie bekannt, fast schon zu bekannt für ein kurzes Treffen auf einem dieser langen, kalt eingerichteten Gänge...
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Doch, sie lächelte! Fast schon hatte er es bereut, sie angesprochen zu haben. Er befürchtete auch, von ihr genauso abgefertigt zu werden wie der Ferengi.

Aber, sie lächelte! Es hatte zwar eine Sekunde gedauert, bis sie seine Worte erwiderte, aber das war angesichts der Situation -kurz vor dem ersten Treffen mit dem Ausbilder und der Sache mit dem Ferengi- nichts anderes als normal. Er hätte wohl nicht sehr viel schneller reagiert. Gerade wollte er sich weiter mit ihr unterhalten, als er jäh unterbrochen wurde, mehr als sie nur wieder anzulächeln brachte er nicht zustande.
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Ein leises Knarren drang an Ibrahims Gehörnerv, als er die Türklinke langsam hinunterdrückte. Er sollte einmal beim Hausmeister anfragen, er solle sich doch bitte einmal die Lager der Türklinke im Sitzungssaal "Alpha" anschauen. Seine Lippen begannen, ein leises Grinsen zu formen, der Hausmeister würde ihm wahrscheinlich sonst etwas erzählen, nur ganz sicher nicht das, was er hören wollte. Er wandte sich wieder dem Hier und Jetzt zu und bemerkte beschämt, daß er inne gehalten hatte; er hatte sich einen Grund gesucht, ein wenig länger vor der Tür stehen bleiben zu können. Er drückte die Klinke nach unten durch. Die Tür schwang ohne jegliche Geräusche auf und offenbarte ihm den Blick auf seine Zukunft. Mit bedächtigen Schritten ging er langsam in den kleinen Raum, der inzwischen von Kadetten jedmöglicher Spezies bevölkert wurde. Und obwohl es für ihn eigentlich nicht überraschend sein sollte, viele verschiedene Kulturen in einem Ort konzentriert zu sehen, verblüffte ihn doch, was sich seinen Augen da darbot. Zu seiner Linken stand ein Klingone und machte mit einem langen Messer seine Kampfübungen, direkt vor ihm unterhielten sich zwei Menschen in einer Art und Weise, die Ibrahim schon lange unbekannt war und zu seiner Rechten saß neben einer jungen Frau auch noch ein Ferengi schmollend in der Ecke; Ibrahim konnte sich bereits denken, wieso dem so war. Auf einen Ferengi dürfte die Sternenflotte wie ein keuscher Mönchsorden wirken. Ruhig trat er durch die Ansammlung von jungen Männern und Frauen seinem Arbeitsplatz für die nächsten vier Jahre entgegen. Im Vergleich zu seinem Schreibtisch in 12a war diese Schreibunterlage ein Geschenk der Götter; sollten sie es mit ihm nach so langer Zeit wieder gut meinen? Langsam wanderte er um sein Pult herum und ließ sich mit Genugtuung in den bequemen Sessel sinken. In aller Seelenruhe griff er in seine Aktentasche und nahm einen kleinen roten Ordner heraus. Nachdem er ihn auf den Tisch gelegt hatte, griff er erneut in seine Tasche und legte abschließend einen Apfel auf den Tisch. Mit leisem Erstaunen bemerkte er die Schönheit dieser Anordnung; der rote Ordner mit der Aufschrift "Kadettenausbildung - 1" bildete mit seiner kräftigen Farbe einen starken Kontrast zu der grünen Unterlage des Schreibtisches; der Apfel wirkte wie ein expressionistisches Gebilde daneben. So etwas war ihm in seinem alten Büro noch nie aufgefallen, mehr denn je hatte er das Gefühl, in ein neues Leben zu starten. Mit einer ruhigen Bewegung hob er den Kopf und betrachtete seine Schützlinge ein wenig genauer, bevor er sich an sie wandte:
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Duran Khan war in einer Ecke und hatte Kampfübungen gemacht, er war so damit beschäftigt, daß er nicht merkte, daß der Ausbilder in den Saal kam. Duran Khan machte einfach weiter aber als der Ausbilder zusprechen anfing, wurde Duran Khan aufmerksam und hörte zu.
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"Guten Tag. Ich bin Commander Ibrahim Ivanov und ich werde in den nächsten vier Jahren ihr Ausbilder sein. In dieser Zeit werde ich zu ihrem besten Freund und zu ihrem größtem Feind werden. Ich werde sie durch die Hölle schicken und sie auch wieder da rausholen. Ich werde sie zerquetschen und gleichzeitig mit ihnen Händchen halten. Sie werden mich hassen und sie werden mich lieben!" Ibrahim hielt inne und wartete auf eine Reaktion der Schüler, die wir er hoffte seinen Witz verstanden und das Ganze nicht ernst nehmen würden. Er hatte einfach versucht, daß Eis ein wenig zu brechen, er hoffte nur, nicht ins kalte Wasser zu stürzen.
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Nach diesen Worten bildete sich ein kleines Lächeln auf Duran Khans Mund. Er steckte sein Ehrenmesser weg und nahm sich einen Stuhl zum Hinsetzten. Duran Khan hörte nun aufmerksam zu.
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Die Person, die Mike unterbrochen hatte, war niemand anderes als Commander Ivanov. Auch ihn kannte er, er hatte ihn vorhin, auf dem Flur irgendwo gesehen. Damals hatte er ein verträumtes und abwesendes, trauriges Gesicht gemacht. Aber nun, nach seiner kurzen Einleitungsrede, lächelte er, wenn auch nur leicht gezwungen, und schaute fragend in die Runde. Er war sich nicht ganz im klaren darüber, was er vom Commander halten sollte. Er fand ihn sympathisch, aber auch merkwürdig, er wurde aus ihm einfach nicht schlau. Einerseits konnte jemand, der so aussah nicht so beinhart sein, wie er angekündigt hatte, andererseits könnte es doch möglich sein, da er einen doch ziemlich kühlen Eindruck machte. Aber auf Grund des Lächelns, nahm er an, daß es doch eher ein Witz gewesen sein mußte. Er kehrte sich vollends gegen den Commander, beschloß, das Gespräch mit Sukie nach der Sitzung weiter zu führen und hörte dem Commander zu
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Maril saß und beobachtete. Von seinem Platz konnte er alles sehen, bekam alles mit. Und was er sah, trug nicht gerade dazu bei seine Laune zu verbessern. Menschen können nur mit Menschen, Klingonen mit Messern, und die andere Kadettin bekam den Mund nicht auf. Er wußte schon ganz genau, daß er als der Außenseiter hier enden würde. Aber vorher würde er es ihnen allen auch noch einmal zeigen. Maril war doch nur ein Ferengi. Sein Vater hatte ihn immer davor gewarnt, daß diese Spezies nicht als ganz voll genommen wird. Und als nun auch noch der Ausbilder loslegte über seine Kultur zu schimpfen 'Sie werden mich hassen, sie werden mich lieben', schon allein die Stimme war von dem Mann schlimm genug. Warum sollte er das schon gesagt haben? Er hatte den Ferengi gesehen und wollte einfach nur klarstellen, wo er bei ihm steht. Wo die Kultur bei ihm stand. Sollte er den Mann wegen dieser Äußerung beim Handelsministerium anschwärzen? Die Anklage würde Maril gewinnen, das Latinum würde ihm gehören, aber er würde wahrscheinlich nie wieder in der Academy zugelassen. Und seine Karriere als Minister wäre gescheitert. Vor ein paar Jahren hätte sich kein Ferengi so weit heruntergelassen um danach in Starfleet-Academy einzutreten. Vor ein paar Jahren lag Maril noch zu Hause auf dem Sofa und ließ sich von seiner Moogie verwöhnen. Vor ein paar Jahren gab es noch die Rasse der Ferengi, aber wie alles und jeder korrumpierten die Menschen auch jene, um sie nach ihren Ebenbild zu formen. Der große Nagus Rom: War er es nicht, der in Kriegszeiten Geheimoperationen für die Föderation auf der Station Deep Space Nine durchgeführt hat? Er arbeitete schon einmal für sie, warum jetzt auch nicht, wo er der höchste, beste, stärkste Mann des ferengischen Union war? Und Maril wußte, daß fast jeder so dachte. Es war eine Frage der Zeit, bis dieser Rom wieder gefeuert werden würde. "Danke", erwiderte Maril einfach nur. Laut genug um hörbar zu sein, aber nicht zu laut, daß sich seine Stimme ganz klar von den Hintergrundgeräuschen abhob. "Ich habe Sie schon verstanden", fügte er sarkastisch hinzu.
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Linebarger hatte ganz automatisch wieder ihr elektronisches Notizbuch gezückt, steckte es aber nun wieder weg, da es im Moment wohl kaum etwas zu speichern gab. Seltsame Rede für den Anfang... Das verhieß nichts Gutes. Sie hatte die Erfahrung gemacht, daß es grundsätzlich zwei Arten von ausbildenden Personen gab: Solche, die sich streng an das Protokoll hielten und sich unerbittlich gegenüber ihren Schülern zeigten und wieder andere, denen ziemlich egal war, was erwartet wurde und Menschlichkeit (auch wenn sie selbst dieser Rasse nicht angehörten) walten ließen. Aber Ivanov verkörperte offensichtlich ein Mischung aus beidem, es würde schwer sein, ihn richtig einzuschätzen. Nun, Sukie Linebarger würde auch damit fertig werden, dessen war sie sich sicher. Sie würde es, weil sie ganz einfach mußte, wollte sie erreichen, was sie wollte. Und sie würde alle ihre Kräfte und vielleicht mehr als das aufbieten, denn hatte sie einmal einen Entschluß getroffen, trat sie keinen Schritt mehr zur Seite, koste es, was es wolle. Sie hatte ganz bestimmt keine übermäßigen technischen Kenntnisse (ehrlich gesagt fast keine, sie hatte sich bisher mehr schlecht als recht mit beschränktem Wissen durchgeschummelt), sie verfügte über keinerlei Kampferfahrung, wirkte vielleicht manchmal etwas verwirrt und es mochte auch genug geben, die sie auch an wissenschaftlichem Wissen übertrafen: Aber sie hatte einen eisernen Willen und das gewisse Maß an Härte gegen sich selbst...